Recklinghausen: Eine Verletzte bei mutmaßlichem Austritt von Kohlenmonoxid

Am Sonntagnachmittag, 13. Januar, kam es um 16.45 zu einem mutmaßlichem Austritt von Kohlenmonoxid, wobei eine weibliche Person verletzt wurde.
Um 16.45 Uhr wurde der Rettungsdienst zu einer Wohnung auf der Hohenzollernstraße grufen. Eine Person klagte dort über Unwohlsein. Beim Betreten der Wohnung lösten die vom Rettungsdienst getragenen Kohlenmonoxidmelder aus, was die Besatzung des Rettungswagens dazu veranlasste, weitere Kräfte der Feuerwehr zu rufen und die Wohnung unverzüglich zu lüften.
Die Einsatzkräfte der Feuerwehr gingen unter Atemschutz in die betroffene Wohnung und nahmen weitere Messungen vor. Diese waren allerdings unauffällig. In der weiteren Erkundung stellte sich heraus, dass sich die Patientin vorher im Badezimmer aufgehalten hatte, in dem sich auch eine Gastherme befand. Die Gastherme wurde umgehend abgestellt.
Die 12-jährige Patientin wurde weitergehend untersucht und im Anschluss mit notärztlicher Begleitung in ein Spezialkrankenhaus transportiert.
Der Einsatz dauerte bis 18.30 Uhr. 
Zur genauen Ursache kann die Feuerwehr keine Aussage treffen und verweist auf die polizeilichen Ermittlungen.

Hintergrund:
Kohlenmonoxid oder auch Kohlenstoffmonoxid ist eine chemische Verbindung aus Kohlenstoff und Sauerstoff. Kohlenmonoxid ist ein äußerst giftiges farb-, geruch- und geschmackloses Gas, welches unter anderem durch eine Verbrennung von kohlenstoffhaltigen Stoffen (z.B. Holz, Gas, Benzin oder Öl) unter unzureichender Sauerstoffzufuhr entsteht.
Potentielle Gefahrenquellen sind dabei insbesondere unzureichend gewartete oder defekte Gasthermen, Heizungsanlagen oder ein Abgasrückstau durch blockierte Abluft- und Zuluft-Wege, also eine mangelnde Versorgung mit Verbrennungsluft.
Kohlenstoffmonoxid ist ein äußerst gefährliches Atemgift, welches sehr leicht über die Lunge aufgenommen werden kann, und dadurch rasch in den Blutkreislauf gelangt, wo es den Sauerstofftransport stark beeinträchtigt. Dies kann abhängig von der CO-Konzentration der Umgebungsluft sehr schnell zur Bewusstlosigkeit und in weiterer Folge zum Tod führen.
Die Symptome einer leichten Vergiftung sind Kopfschmerzen, Schwindel sowie grippeähnliche Beschwerden. Höhere Dosen wirken maßgebend toxisch auf das zentrale Nervensystem und Herz. Bereits bei einer längeren Belastung über 150 bis 300 ppm entstehen Schwindelgefühle, Schläfrigkeit, Übelkeit und Erbrechen. Belastungen über 300ppm können sehr schnell zur Bewusstlosigkeit und in weiterer Folge zum Tod führen.
Kohlenmonoxid kann vom Menschen nicht wahrgenommen werden, da es im Gegensatz zu Erdgas, welches einen speziellen Geruch hat, farblos, geruchlos, geschmacklos und auch nicht reizend ist.
Kohlenmonoxid kann ausschließlich unter Verwendung eines CO-Messgerätes zuverlässig aufgespürt werden. Zum Schutz vor Kohlenmonoxid in den eigenen vier Wänden, in Wohnmobilen oder Booten ist die Installation eines CO-Melders empfehlenswert. CO-Melder warnen bereits vor erreichen lebensgefährlicher Kohlenmonoxid-Konzentrationen und ermöglichen damit ein möglichst zeitnahes Einleiten von Gegenmaßnahmen beziehungsweise der Evakuierung des Gebäudes.

Autor:

Lokalkompass Recklinghausen aus Recklinghausen

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