Klaus Wolters hilft Menschen auf den Philippinen
German Doctor auf Tour

Der Ratinger Arzt Klaus Wolters kann als Rentner das Helfen nicht lassen, gut für die Menschen, die keinen Zugriff aufs Gesundheitssystem haben. | Foto: privat
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  • Der Ratinger Arzt Klaus Wolters kann als Rentner das Helfen nicht lassen, gut für die Menschen, die keinen Zugriff aufs Gesundheitssystem haben.
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Ende Juli bricht der Ratinger Arzt Klaus Peter Wolters zu seinem ersten ehrenamtlichen Hilfseinsatz unter dem Dach der NGO German Doctors nach Mindoro auf den Philippinen auf. Sechs Wochen lang wird er mit einer „Rolling Clinic“ vertriebene Menschen in abgelegenen Bergdörfern behandeln.

Erst im vergangenen Jahr hat Klaus Peter Wolters seine Praxis in Ratingen-West weitergegeben, in der er seit 20 Jahren als Internist gearbeitet hatte. Doch auch als Rentner will der Arzt seine Befähigung nutzen, um Menschen zu helfen, die es wirklich brauchen: Am 29. Juli geht es los. Ziel nach einer fast viertägigen Reise sind die Philippinen. Doch alles andere als ein Traumurlaub erwartet ihn dort. Sondern tägliche medizinische Versorgung von über 60 Patienten pro Tag unter tropischen Bedingungen. Das sei schon eine Herausforderung, sagt der 67-Jährige. "Plus Hitze, plus Feuchtigkeit, da muss man mal gucken!"

Mit der Rolling Clinic zu den Mangyanen

Wolters reiht sich ein in rund 3.000 German Doctors, die sich weltweit bereits engagiert haben. Meist sind es Slums, in denen geholfen wird. Wolters wählte das Projekt in Mindoro aus. Er sei der erste Arzt nach Corona, der wieder in die Bergregion reist. Zusammen mit Fahrer, Krankenschwester und Übersetzer wird er sechs Wochen lang Bergdorf für Bergdorf anfahren. Rund 20 werden es sein, schätzt er. "Alle zehn Tage kommt man dann wieder an derselben Stelle an", beschreibt er den Plan. Ein halbes Jahr lang hat er sich vorbereitet, auch mit telemedizinischer Versorgung über einen Messenger-Dienst. Daher weiß er von schwierigen Fällen, von Tuberkulose, Infektionen wegen mangelnder Hygiene, von Entzündungen und Abszessen. Oft würden Antibiotika helfen, doch dazu haben die dort lebenden Mangyanen keinen Zugang.
"Wir können nicht die ganze Welt retten", bringt es Wolters sehr treffend auf den Punkt, "aber einzelnen, wenigen können wir helfen, die können wir retten. Das ist die Devise, die dahinter steht."
Eine weitere Schwierigkeit besteht darin, das alles mit minimaler Technik zu bewerkstelligen. Man habe nur das Basis-Equipment und eine Bord-Apotheke dabei. Kein EKG oder Röntgengerät, kein Ultraschall. Es gibt auch keinen Strom und keine Netzabdeckung. "Wir haben nur unsere Augen und Ohren - und ein Stethoskop", so der erfahrene Mediziner.
Ob seine Ziele erreicht werden, will er nach seiner Reise erzählen. Das beruhigende: Wenn seine sechswöchige Expedition geschafft ist, kommt ein anderer Arzt zu den Mangyanen auf Mindoro. 

Über Mindoro:
Auf der kleinen Insel versorgen die German Doctors die Mangyanen mit einer „Rolling Clinic“ basis­medizinisch und bilden Gesundheits­kräfte aus. Vernach­lässigt vom philippinischen Gesund­heits­system leben die Menschen zurück­gezogen in schwer zugänglichen Ber­gregionen.
 Projektinfos: https://www.german-doctors.de/projekte-entdecken/mindoro 

Autor:

Harald Landgraf aus Dinslaken

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