Staatssekretärin Andrea Milz war unter den 400 Gästen in der Stadthalle
Beim Neujahrsempfang des Bürgermeisters stand das Ehrenamt im Rampenlicht
„Ohne die Ehrenamtler würde unser Gemeinwesen den Bach runtergehen. Und wir hätten auch nicht mehr die Gesellschaft, die wir wollen.“ Für diese Aussage beim Neujahrsempfang des Bürgermeisters erntete Andrea Milz den größten Applaus. Die Staatssekretärin für Sport und Ehrenamt brachte damit nicht nur die Unverzichtbarkeit bürgerschaftlichen Engagements auf den Punkt, sondern sie erklärte auch, warum der Gastgeber das „Ehrenamt in Ratingen“ zum Thema des Abends erkoren hatte.
Über 450 Vereine gibt es in unserer Stadt. Rund 23000 Ratinger engagieren sich ehrenamtlich. Das hatten die rund 400 Gäste aus Politik, Gesellschaft, Wirtschaft und Kultur in der Stadthalle zuvor von Christian Pannes erfahren. Als der Moderator Natalie Rebs, die Vorsitzende des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF), stellvertretend für viele Engagierte fragte, was sie sich am meisten von der Staatssekretärin wünscht, musste die nicht lange überlegen: der Abbau von Bürokratie, Hilfen, um Interessierte leichter in Organisationsstrukturen einzugliedern, und ein größeres Fortbildungsangebot für Ehrenamtler stehen ganz oben auf ihrer Wunschliste.
Gero Keusen, Vorsitzender der Sebastianer, mahnte außerdem Verbesserungen bei der persönlichen Haftung von ehrenamtlich Tätigen an. Außerdem luchste der Schützenchef der gewohnt farbenfroh gekleideten Staatssekretärin das Versprechen ab, demnächst den TV Ratingen zu besuchen und eine Stunde Zumba für alle anzuleiten, eine Schlitzohrigkeit, die auf der Bühne und im Saal für große Heiterkeit sorgte.
Bürgermeister warb um Verständnis für Verzögerungen beim Rathausbau
Eingebettet von mitreißenden Darbietungen des Percussion Ensembles der städtischen Musikschule und der Unlimited Dance Company in Kooperation mit dem TuS 08 Lintorf sowie von Karate- und Aikido-Präsentationen des TV Ratingen hielt Bürgermeister Klaus Pesch seine knapp 40-minütige Neujahrsansprache. Dabei erklärte er erstmals die Verzögerungen beim Rathausneubau. Zum einen habe der Generalunternehmer Köster schon den dritten Bauleiter einstellen müssen. Außerdem würden sich die Profis bei der Sanierung des Westflügels die Zähne ausbeißen, warb er um Verständnis. Für die Wallhöfe, die auf dem ehemaligen Hertie-Areal entstehen sollen, nannte der Bürgermeister 2021 als Jahr für die geplante Fertigstellung. Für den Bau der dazugehörigen Tiefgarage „werden wir noch einige Knobelaufgaben mit dem Denkmalschutz haben“, räumte er ein. „Aber einfach kann jeder.“
Bevor das Jugendblasorchester unter der Leitung von Paul Sevenich die Gäste mit einem Abba-Medley zu Häppchen und Plaudereien entließ, stand noch der traditionelle Besuch des Prinzenpaares auf dem Programm. Unter anderem verliehen Prinz Thomas III. und Prinzessin Traudel I. Erhard Raßloff und Ronald Kölln Orden für ihr ehrenamtliches Engagement.
Autor:Thomas Zimmermann aus Ratingen |
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