Boxclub Ratingen 09 e.V.
„Wir sind keine Schlägertruppe“

Boxen ist nicht nur ein Sport für harte Jungs: Hier üben Alexandra Schmitz (l.) und Hannah Krell Schlagkombinationen. | Foto: Boxclub Ratingen
  • Boxen ist nicht nur ein Sport für harte Jungs: Hier üben Alexandra Schmitz (l.) und Hannah Krell Schlagkombinationen.
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Box-Interessierte und ausdrücklich auch Box-Skeptiker lädt der Boxclub Ratingen 09 e.V. (BCR) für Samstag, 31. August, zu einem großen Sommerfest mit öffentlichem Training ein. Aus Anlass seines zehnjährigen Bestehens gewährt der Verein dann ab 11 Uhr am Dürerring 3 spannende Einblicke in den Boxsport. „Wir haben die Veranstaltung bewusst niedrigschwellig und familienfreundlich angelegt“, erklärt der erste Vorsitzende Lars Krell im Gespräch mit dem Ratinger Wochenblatt. Ihm ist wichtig, mit einigen Vorurteilen aufzuräumen.

„Wir sind keine Schlägertruppe“, betont Krell. „Wer seine Kräfte nicht kontrollieren kann, bekommt bei uns ganz schnell die rote Karte gezeigt.“ Vom Rummelboxen oder anderen Hau-drauf-Veranstaltungen distanziere sich sein Verein. Wenn überhaupt, werde im olympischen Stil über drei Mal drei Minuten geboxt.

Aber längst nicht jeder, der im Verein trainiert, steigt auch bei Wettkämpfen in den Ring. Nicht einmal jeder, der das möchte. „Wem es noch an Fitness oder Technik hapert, dem stellen wir keinen Kampfpass aus“, so Krell. „Bei uns wird niemand verheizt.“

Der 46-jährige Außendienstler stieß kurz nach dessen Gründung zu dem Boxverein. An dem Kampfsport schätzt er besonders, dass man lernt, seinen Körper und Gefahrensituation einzuschätzen – und an sein Limit zu gehen. „Wenn man nicht bereit ist, sich zu quälen, wird man es in diesem Sport zu nichts bringen“, sagt er.

Beim Sommerfest kann jeder den Kampfsport ausprobieren

Viele kämen heute aber ohnehin vor allem wegen der kraftintensiven Trainingseinheiten zum Boxen. Kondition und Konzentration werden dabei auch am klassischen Sandsack, mit dem Springseil oder durch Partnerübungen (Sparring) geschult. Wie es sich anfühlt, auf den Brettern eines Hochrings zu tänzeln oder gegen sogenannte Pratzen, also Schlagpolster, zu boxen, kann man auf dem Sommerfest selbst ausprobieren.

Drei Probetrainings sind kostenfrei. Wer danach einsteigen möchte, müsse weniger als für eine Fußballausrüstung investieren, so Krell. Bandagen und Handschuhe gibt es schon ab 30 Euro. Trainiert wird außerhalb der Schulferien montags und mittwochs von 18 bis 20 Uhr, freitags von 20 bis 22 Uhr boxen die Fortgeschrittenen.

Fair miteinander kämpfen, nicht gegeneinander

Im Vergleich zu Traditionsclubs wie in Velbert oder Leverkusen ist der BCR mit rund 80 Mitgliedern ein kleiner Verein, der aber schon allerhand auf die Beine gestellt. Einer der Höhepunkte war die Ausrichtung der Niederrhein-Meisterschaft, bei der der BCR mit Domenico Buonanno sogar einen Meister stellen konnte.

„Wir sind eine bunte Truppe, die sich auch außerhalb des Boxrings engagiert“, so Krell. Etwa als Fußgruppe beim Lintorfer Kinderkarnevalszug, als Team bei der Drachenboot-Regatta auf dem Baldeneysee oder beim Ratinger Triathlon. Viele Nationen sind vertreten. Das jüngste Mitglied ist gerade mal zehn Jahre alt, der Senior über 60. Geschlecht, Alter, Hautfarbe und Glaubensrichtung sind egal, sagt Krell. „Wir gehen fair miteinander um und kämpfen miteinander, nicht gegeneinander. Das ist unser oberstes Gebot.“
Weitere Infos unter www.boxclub-ratingen.de.

Autor:

Thomas Zimmermann aus Ratingen

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