Pater Ignaz verabschiedet sich nach 30 Jahren
Ratinger Seelsorger geht in den Ruhestand

Nach 30 Jahren in den Ruhestand verabschiedet sich der langjährige Seelsorger des Sankt Marien Krankenhauses und seiner Seniorenheime in Ratingen, Pater Ignaz. | Foto: Zur Verfügung gestellt von: SMKR
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Nach 30 Jahren in den Ruhestand verabschiedet sich der langjährige Seelsorger des Sankt Marien Krankenhauses und seiner Seniorenheime in Ratingen, Pater Ignaz.

In den beiden Seniorenheimen Marienhof und St. Marien-Seniorenheim sowie im Sankt Marien Krankenhaus war er eine Institution. 30 Jahre lang betreute Pater Ignaz Mrzyglod Bewohner und Patienten. Wie oft hat er Trost gespendet, Kranke aufgemuntert, Sterbende begleitet, wie oft war er Ansprechpartner für Angehörige, wie oft teilte er mit den ihm anvertrauten Menschen Freud und Leid? Nun nimmt der kürzlich 70 Jahre alt gewordene polnische Minorit Abschied und tritt in den wohlverdienten Ruhestand. Seine Gefühle sind durchaus zwiespältig, denn einerseits machen ihm gesundheitliche Probleme zu schaffen, andererseits fällt ihm der Abschied schwer. Ratingen ist ihm zur zweiten Heimat geworden.

Pater Ignaz´ Spuren in Ratingen

Pater Ignaz hat in seiner Zeit Spuren hinterlassen. „Er hat sich in den 30 Jahren, die er als Seelsorger in unseren Einrichtungen tätig war, mit Herz und Seele eingebracht. Er war für das Sankt Marien Krankenhaus und die Seniorenheime ein wertvoller Begleiter. Wir danken ihm für seine Wärme und Herzlichkeit und den Segen, den er uns und unserem Haus gebracht hat. Für seinen weiteren Lebensweg wünschen wir ihm alles erdenklich Gute“, so die Geschäftsführer Ralf Hermsen und Alexander Hammer.

Gesicht der katholischen Seelsorge

Horst Ramm, Heimleiter der Seniorenheime, schließt sich diesen Worten an: „Pater Ignaz war für mich das Gesicht und die Person der katholischen Seelsorge im Marienhof und im St. Marien Seniorenheim. Durch seine langjährige Präsenz vor Ort, die Gottesdienste und seine seelsorgerischen Angebote in den Seniorenheimen war er für die Bewohner und die Mitarbeiter immer ein verlässlicher und vertrauter Ansprechpartner. Ich werde ihn deshalb auch sehr vermissen.“

Konfessionsübergreifend

Stephan Weimann, Pastor an der Paul-Gerhardt-Kirche in Ratingen-Tiefenbroich und zusätzlich im Krankenhaus tätig, berichtet über seine Zeit mit dem katholischen Amtsbruder: „Pater Ignaz kenne ich viel länger, als ich mit ihm zusammenarbeite. Unzählige Patienten im Sankt Marien Krankenhaus hat er besucht – und viele Menschen haben mir in den letzten Jahren von dem liebenswürdigen Priester erzählt, der wirklich zu jedem gekommen ist. Als ich dann meinerseits die evangelische Seelsorge im Krankenhaus übernahm, traf ich auf einen sehr kollegialen und freundlichen Menschen, für den Zusammenarbeit eine Selbstverständlichkeit ist. Gemeinsam haben wir Gottesdienste gestaltet und Besuche gemacht. Auch Diakon Werner Geschwandtner, der mit mir zusammen in den Krankenhäusern den Besuchsdienst versieht, war für Pater Ignaz gleich ein Teil der Gemeinschaft.“

Zwischen Zakopane und Krakau

Wie sehr Pater Ignaz Ratingen, Krankenhaus, Seniorenheime und das Kloster an der Schützenstraße ans Herz gewachsen sind, verrät eine kleine Episode: Nach einer Erkrankung während des Urlaubs in seinem Heimatdorf Przydonica – zwischen Zakopane und Krakau gelegen – trat er eine Reha-Kur in Polen an. Er genoss sie, doch als man ihm eine Verlängerung anbot, lehnte er ab: Er wollte „nachhause“- und meinte damit die Stadt an der Anger.

Papst Johannes Paul II. fast Nachbar

Priester zu werden, war ihm sozusagen in die Wiege gelegt: „Ich habe das Te Deum schon im Mutterleib gesungen“, sagt der Pater mit dem ihm eigenen, oft hintergründigen Humor. Mit 20 Jahren trat er in den Orden ein. In seiner Krakauer Lehrzeit war der spätere Papst Johannes Paul II. fast direkter Nachbar des Minoritenklosters.

In Liegnitz zum Priester geweiht

Am 31. Mai 1980 wurde Pater Ignaz in Liegnitz zum Priester geweiht. 1992 nahm er seine Tätigkeit in Ratingen auf: „Damals war ich der einzige Minorit unserer Provinz, der die Weiterbildung zum Krankenhausseelsorger absolviert hatte. So fiel die Wahl auf mich.“ Klar, bei P. Stanislaus, P. Peter und seinem direkten Vorgänger P. Florian, die Ratingen bestens kannten, informierte er sich vorher, was ihn da an der Anger erwartete.

Ruhestand in Südpolen verbringen

Allzu Negatives scheinen sie ihm nicht erzählt zu haben, denn Pater Ignaz trat seinen Dienst optimistisch an. „Und Träume, Papst oder Bischof zu werden, habe ich sowieso nie gehabt“, fügt er schmunzelnd hinzu. Die Freude an seinem Wirken in Ratingen hat er sich bis zuletzt bewahrt. Pater Ignaz hatte nie Zweifel an seiner Berufung und nie daran, am richtigen Platz zu sein. Seinen Ruhestand wird er in Südpolen verbringen.

Abschiedsgottesdienste in Ratingen

Am Freitag, 28. Januar, um 15 Uhr wird Pater Ignaz in einem festlichen Gottesdienst in St. Suitbertus verabschiedet.

Seine „allerletzte“ Messe zelebriert er zwei Tage später da, wo er 30 Jahre lang wirkte, in „seiner" Krankenhauskapelle. Corona-bedingt können leider nur wenige Bewohnerinnen und Bewohner des St. Marien-Seniorenheims daran teilnehmen.

Nach 30 Jahren in den Ruhestand verabschiedet sich der langjährige Seelsorger des Sankt Marien Krankenhauses und seiner Seniorenheime in Ratingen, Pater Ignaz. | Foto: Zur Verfügung gestellt von: SMKR
Nach 30 Jahren in den Ruhestand verabschiedet sich der langjährige Seelsorger des Sankt Marien Krankenhauses und seiner Seniorenheime in Ratingen, Pater Ignaz. | Foto: Zur Verfügung gestellt von: SMKR
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Lokalkompass Ratingen aus Ratingen

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