Lotsenpunkt eröffnet: Eine Anlaufstelle für alle Hilfesuchenden
Das Netz, das Menschen auffängt, wenn sie einmal Hilfe benötigen, ist in Ratingen engmaschig geknüpft. Mit dem neuen Lotsenpunkt, der am Freitag im Pfarrzentrum von St. Peter und Paul eingeweiht wurde, erhält dieses Netz nun aber noch einen ganz zentralen Knoten. Denn das neue Angebot, das der Caritasverband für den Kreis Mettmann, der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) und die Pfarrgemeinde betreiben, will nichts weniger sein, als eine erste Anlaufstelle für alle Hilfesuchenden.
An den Lotsenpunkt kann sich grundsätzlich jeder wenden. Aber vor allem ist er gedacht als Anlaufpunkt für Menschen, die in finanzielle Not geraten sind, denen die Probleme über den Kopf wachsen oder die einfach mal ein offenes Ohr brauchen. Ob Alleinerziehende, Flüchtlinge oder Senioren, die bedürftig sind – sie alle finden an der Turmstraße 9 künftig Gesprächspartner, an die sie sich vertrauensvoll wenden können.
16 ehrenamtliche Soziallotsen haben sich für diese Aufgabe schon gefunden. Sie hören den Hilfesuchenden aber nicht nur einfühlsam und aufmerksam zu, sondern sind auch dafür geschult, sie bei Anträgen, Formularen und Behördengängen aktiv zu unterstützen. Aber vor allem vermitteln sie ihre Klienten dorthin, wo ihnen am besten geholfen wird - getreu dem Motto "Irgendwas geht immer". "Um diese Lotsentätigkeit noch passgenauer ausüben zu können, erarbeiten die Ehrenamtlichen gerade einen ‚Sozialatlas‘, der einen Überblick über alle Beratungsangebote in Ratingen gibt", verriet Robert Wierichs vom SkF.
Ehrenamtliche Helfer haben im Lotsenpunkt für jeden ein offenes Ohr
Dass es bereits vieler solcher Angebote in Ratingen gibt, die aber nicht in Konkurrenz zueinander stünden, sondern "feingliedrig aufeinander abgestimmt seien", hatte Bürgermeister Klaus Pesch am Freitag in seinem Grußwort betont. Caritas-Vorstand Michael Esser hatte zuvor erklärt, dass die Einrichtung der Lotsenpunkte auf eine Initiative des Erzbistums Köln zurückgehe. In manchen Kreisstädten wie in Langenfeld gebe es sie schon seit einigen Jahren. „Da zu sein für andere ist ein ureigener kirchlicher Auftrag“, sagte er. Und Pfarrer Daniel Schilling erinnerte anlässlich der Einsegnung der Anlaufstelle an das Bibelwort „Was ihr für einen der geringsten meiner Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“
Gleichzeitig betonten die Kooperationspartner, dass der Lotsenpunkt kein konfessionelles Angebot ist. Es gehe schließlich im Kern darum, „den Weg zu qualifizierter Hilfe zu ebnen“. Mittelfristig soll die Einrichtung deshalb auch an der Düsseldorfer Straße 38 beheimatet sein. „In ein bis anderthalb Jahren, wenn unser Neubau fertig ist, können wir dort Räumlichkeiten zur Verfügung stellen“, sagte die SkF-Vorsitzende Natalie Rebs, die kurz die Vorgeschichte der Einrichtung - von der ersten Idee ihrer Vorgängerin Edith Bohnen bis zur Eröffnung - Revue passieren ließ.
Die Sprechzeiten des Lotsenpunktes sind montags von 9 bis 13 Uhr und von 18 bis 20 Uhr sowie dienstags von 15 bis 18 Uhr.
Autor:Thomas Zimmermann aus Ratingen |
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