Brief an junge Ratingerin
Lea (6) erhält Post vom Ministerpräsidenten

Armin Laschet geht in seinem Antwortbrief ausführlich auf die Fragen und Sorgen der sechsjährigen Lea aus Ratingen ein. | Foto: Land NRW/Ralph Sondermann
  • Armin Laschet geht in seinem Antwortbrief ausführlich auf die Fragen und Sorgen der sechsjährigen Lea aus Ratingen ein.
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Das ging schnell: Am 25. Januar hat die sechsjährige Lea aus Ratingen, wie berichtet, einen Brief an den NRW-Ministerpräsidenten Armin Laschet geschrieben (bzw. von ihrer Mutter schreiben lassen). Lea hatte einige Fragen rund um Corona und äußerte Kritik an Menschen und Maßnahmen. Schon drei Tage später hat die Sechsjährige eine ausführliche Antwort von Armin Laschet bekommen. Auch diesen Brief veröffentlichen wir gerne:

"Liebe Lea, vielen Dank für Deinen Brief vom 25. Januar 2021. lch finde es sehr gut, dass Du dir so viele Gedanken zur Corona-Krise machst und diese Gedanken zusammen mit Deiner Mutter auch aufgeschrieben hast. Gerne möchte ich daher versuchen, Deine Fragen zu beantworten.
Die Ministerpräsidenten der Länder beraten zusammen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel darüber, was wir gegen das Corona-Virus tun können. Diese Konferenz, die derzeit per Video stattfindet, heißt Ministerpräsidentenkonferenz. Damit die Regeln in ganz Deutschland möglichst gleich sind, haben wir hier zum Beispiel Kontaktregeln und Hygienemaßnahmen wie regelmäßiges Händewaschen oder Abstandhalten beschlossen. Und auch über das lmpfen gesprochen.

Du sprichst in Deinem Brief viele Dinge an, über die ich mich genauso ärgere wie Du: Dass manche keine Maske tragen, nicht auf Abstand achten, Partys feiern und Lügen verbreiten. Die Polizei und die Ordnungsämter kontrollieren daher, ob die Regeln eingehalten werden. Sie können auch Strafen verhängen. Außerdem versuchen wir, zum Beispiel im Internet, das richtige Verhalten zu erklären.
Regeln sind lästig und manchmal ärgerlich. Das kann ich gutverstehen. Es ist traurig, wenn man den eigenen Geburtstag nicht feiern kann. Wenn man nicht mit mehreren Freunden gleichzeitig zusammen sein kann. Das verstehe ich sehr gut. Doch wir müssen weiterhin sehr vorsichtig sein, weil sich das Corona-Virus verändert hat (das bedeutet ,Mutation').

Mutation noch ansteckender

Die Experten sagen: Dieses mutierte Virus ist noch ansteckender. ln manchen Ländern hat sich diese Mutation schon sehr schnell verbreitet. Wenn jetzt zu früh alle Menschen wieder zur Arbeit gehen oder Kitas und Schulen normal geöffnet sind, könnte das auch bei uns passieren. Das müssen wir verhindern.

Doch nicht jeder kann seiner Arbeit auch von zuhause aus nachgehen so wie Dein Papa. Arzte und Krankenschwestern sind gerade beispielsweise ganz besonders wichtig. Sie müssen unbedingt bei den Patienten sein und können sie nicht von zuhause aus gesund pflegen. Viele andere Menschen können und sollen weiter zur Arbeit gehen. Das gilt auch für Profi-Sportler. Doch dabei müssen ganz strenge Regeln eingehalten werden. Abstand halten ist auf dem Fußballplatz natürlich nicht möglich, deshalb müssen die Sportler regelmäßig auf das Virus getestet werden.

Impfstoff noch nicht für Kinder

Dass Du dich trotz Deiner Angst vor Spritzen unbedingt gegen das Virus impfen lassen willst, finde ich ganz toll. Denn je mehr Menschen gegen das Virus geimpft sind, umso langsamer kann es sich verbreiten. Doch Deine Mama hat Recht: Jedes Medikament und jeder lmpfstoff muss gründlich getestet werden, vor allem wenn sie auch Kindern verabreicht werden. Die lmpfstoffe gegen das Corona-Virus sind so neu, dass sie für Kinder noch nicht zugelassen sind. Außerdem werden zunächst ältere Menschen geimpft. Denn für sie ist es sehr gefährlich, wenn sie das Corona-Virus bekommen und krank werden.

Liebe Lea, auch ich wünsche mir, dass wir schnellstmöglich wieder zu dem Leben zurückkehren können, das wir gewohnt sind. Wenn sich alle an die Regeln halten und wenn möglichst viele geimpft sind, dann können die Ministerpräsidenten und die Bundeskanzlerin vielleicht einige Deiner Wünsche erfüllen.

Mit freundlichen Grüßen:
Armin Laschet"

Autor:

Martin Poche aus Düsseldorf

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