Fundierte KRJU-Ideen
Plädoyer für ein (anderes) Ratinger Krankenhaus

Roderich von Puvogel, Geschäftsführer des KRJU, hat uns eine Stellungnahme des Verbandes übermittelt. | Foto: Johannes Wiese/Flughafen Sylt
  • Roderich von Puvogel, Geschäftsführer des KRJU, hat uns eine Stellungnahme des Verbandes übermittelt.
  • Foto: Johannes Wiese/Flughafen Sylt
  • hochgeladen von Martin Poche

Von der Jahrestagung in Kampen/Sylt erreichte uns folgende Stellungnahme des Kreises Ratinger Jungunternehmer (KRJU) zur Lage des Gesundheitswesens in Ratingen:

Das ganze Dilemma um die Schließung des St.-Marien-Krankenhauses Ratingen wurde in einem Brandbrief der Oberärzte deutlich: Diese monierten allen Ernstes, dass für das Ende der Klinik nicht "medizinische Parameter", sondern "betriebswirtschaftliche Gründe" ausschlaggebend seien. Ja was denn sonst?!!! Wir sind hier schließlich nicht im Sozialismus!

Ganz klar: Ratingen braucht ein Allgemeinkrankenhaus. Aber der notwendige Neubeginn muss unter anderen Vorzeichen stehen als der bisherige Klinikbetrieb. Als Träger kommen eine Kirchengemeinde oder ein Sozialverband auf keinen Fall mehr in Betracht. Allein dort oft zu hörende Vokabeln wie "Patientenwohl" und "Zuwendung" zeigen, dass solche Institutionen völlig aus der Zeit gefallen sind.

Eine AG muss es sein

Nein, das neue Ratinger Krankenhaus muss von einer bestehenden oder noch zu gründenden Aktiengesellschaft geführt werden. Nur so kann das Haus kosteneffizient und damit wirtschaftlich betrieben werden. Als Beispiel aus einer anderen Branche kann man hier die LEG Wohnen nennen, die das Shareholder Value ganz in den Mittelpunkt ihre Bestrebens gestellt hat und damit gut fährt. Ähnlich wie die Firma Boeing in den USA.

Selbstverständlich muss die Ratinger Klinik auch einen weltlichen Namen bekommen, wir denken an "House of Health". Wir alle wissen, dass die Verwendung englischer Bezeichnungen ein Beweis dafür ist, dass ein Unternehmen modern aufgestellt ist. Kein Wunder also, dass das St.-Marien-Krankenhaus pleite gegangen ist - dort wurde der Facility Manager noch "Hausmeister" genannt und das Department Human Ressources hieß (kein Scherz!) "Personalabteilung"!

Sachverstand im Aufsichtsrat

An der Spitze der neuen Krankenhaus-AG muss ein CEOFAB (=Chief Executive Officer for advanced Bullshit) stehen. Ganz wichtig: Es muss ein Aufsichtsrat gebildet werden, der diesen Namen auch verdient. Dafür muss wirtschaftlicher Sachverstand in Boot geholt werden. Mögliche Kandidaten wären unter anderem Carsten Maschmeyer, Oliver Kahn, Wolfgang Kubicki, Michael Preetz, Christina Block, Frank Thelen, Lars-Uwe Abramowitsch (der Sohn) und Heino. Ein weiterer potenzieller Kandidat, Jürgen Harksen, ist leider vor Kurzem verstorben. Möge er in Frieden ruhen!

Fakt ist also, dass das Ratinger Krankenhaus straff und effizient geführt werden muss, daher sind Einsparungen in allen Bereichen der Klinik nötig. Beispiel Hygiene: Es ist von den Ärzten ja wohl nicht zu viel verlangt, wenn sie die OP-Säle künftig nach Benutzung selbst putzen. Der Umgang mit Eimer und Wischmopp hat noch niemandem geschadet - jeder, der beim Bund war, weiß das!

Deutsche Standards sind zu hoch

Ebenso könnten die Pflegerinnen und Pfleger das benutzte OP-Besteck mit nach Hause nehmen und dort reinigen. Ein handelsübliches Spülmittel reicht dafür, denn was für Villariba und Villabajo gut ist, kann auch fürs Krankenhaus nicht schlecht sein. Bei der Reinigung der Zimmer reicht es, etwas Wasser auf den Boden zu schütten, es ein wenig zu verteilen und dann mal kurz mit einem Lappen die Nachttische abzuwischen. (Nun hören wir gerade: So wird schon seit Langem in den meisten deutschen Krankenhäusern die Raumpflege betrieben. Na, dann liegt da wohl doch kein Einsparpotenzial.)

Aber weiter zum Thema Personal: Es dürfen natürlich nur so viel Ärzte und Pfleger eingestellt werden, dass die gesetzlichen Vorgaben erfüllt sind. In allen Bereichen ist der Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) zu prüfen, um personalsparend zu arbeiten. Darüber hinaus gibt es im Krankenhaus jede Menge Tätigkeiten, für die man weder Studium noch Ausbildung braucht: Betten beziehen, Essen verteilen, Bettpfannen leeren, die Patienten zur Untersuchung oder zum OP bringen etc.

Soziale Arbeit als Pflicht

Da trifft es sich gut, dass es in unserem Land Hundertausende Menschen gibt, die es sich auf Kosten der arbeitenden Bevölkerung gut gehen lassen. Gemeint sind jene, die Ferrari fahren, vergoldete Steaks fressen (täglich!) und in Villen mit Infinity-Pool-Landschaft hausen - die Bürgergeld-Empfänger!!! Es wird höchste Zeit, dass diese Müßiggänger zur sozialen Arbeit - etwa im Krankenhaus - herangezogen werden. Diese Idee wurde bereits Christian Lindner vorgetragen, er steht einer entsprechenden Gesetzesinitiative positiv gegenüber.

Weitgehende Überlegungen sind noch darüber anzustellen, welche medizinischen Leistungen das neue Ratinger Krankenhaus anbieten soll. Klar ist: Es muss sich rechnen! Neben der Anschaffung eines Gerätes, das immer "Pling!" macht, dürfte die Einrichtung eines Herzkatheter-Labors unerlässlich sein. Deutschland ist das Land mit den meisten Herzkatheter-Untersuchungen pro Kopf Bevölkerung, von diesem Kuchen muss man sich ein Stückchen abschneiden!

Es ist sogar zu überlegen, ob nicht jeder Patient - ganz gleich mit welchen Beschwerden er ins Krankenhaus kommt - erst einmal einer Herzkatheter-Untersuchung unterzogen wird. Das bringt Geld und schadet dem Patienten ja nicht (bzw. nur in ganz wenigen Fällen). Die Untersuchung sollte auch allen Krankenhaus-Besuchern als Individuelle Gesundheitsleistung (IGeL) angeboten werden. Preis nach VB.

Immobilie in Bestlage

Schlussbemerkung: Auch wenn alle Stricke reißen und es nicht zu einer Etablierung eines neuen Krankenhauses in Ratingen kommt, sind die Perspektiven hervorragend. Denn dann wird das Gebäude abgerissen und in dieser vorzüglichen innenstadtnahen Lage könnten Luxuswohnungen mit Concierge-, Wäsche- und Gassigeh-Service errichtet werden. Ein namhafter Investor vom Niederrhein steht schon Gewehr bei Fuß, er muss nach eigener Ausssage nur noch "ein lästiges Insolvenzverfahren abwickeln", dann wird er sich mit ganzer Kraft diesem Projekt widmen. Wir fordern schon jetzt: Rat und Verwaltung sollten ihm so weit wie möglich entgegen kommen! Es geht um die Zukunft unserer Stadt und ihrer Bewohner!

Mit einem herzlichen "L'amour toujours!" grüßt:
Der Kreis Ratinger Jungunternehmer (KRJU)

Autor:

Lokalkompass Ratingen aus Ratingen

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

8 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.