„Kerstin Griese trifft …“
Correctiv-Reporter berichtet in Ratingen über seine Recherchen
Von Harald Schrapers/Büro Kerstin Griese
Der Investigativreporter Marcus Bensmann war am Dienstag, 27. Februar 2024, zu Gast bei „Kerstin Griese trifft …“ und berichtete vor einem großen Publikum über das rechtsextreme Netzwerk, das die Correctiv-Recherchen aufgedeckt haben. „Diese Recherchen haben etwas ausgelöst, denn wir lassen uns unsere Demokratie nicht kaputt machen“, sagt die Abgeordnete Kerstin Griese mit Blick auf die vielen Demonstrationen.
„Dass so eine Bewegung entstand ist – damit haben wir nicht gerechnet“, sagte Bensmann im Freizeithaus Ratingen-West. Der Zeitpunkt der Veröffentlichung der Recherche habe gut gepasst. Was in Potsdam geplant wurde, habe für Erschrecken gesorgt. „Das Land gehört nicht euch, das gehört uns“, sei die Motivation.
Ein monoethnischer Staat
Das Ziel der Rechten sei ein monoethnischer Staat, sagte Bensmann. „Aber wo ist deren Referenz?“ Die DDR sei als Staat von einer Mauer abgeschirmt gewesen. „Das hat nicht gut funktioniert. Die großen Einwanderungsländer – USA, Australien – sind alles Erfolgsgeschichten“, betonte der Reporter.
„Remigration ist ein blankgeputzter Begriffe.“ Gemeint sei Vertreibung und die angebliche Freiwilligkeit sei Unsinn. „Sie wollen den Menschen, die hier seit Jahrzehnten leben, das Heimatgefühl vergällen“, sagte Bensmann. Kerstin Griese wies darauf hin, dass der AfD-Europaspitzenkandidat Krah ganz genau aufgeschrieben hat, dass es um die Vertreibung von 25 Millionen Menschen gehe.
"Ein Angriff auf uns alle"
„Wir haben in der deutschen Geschichte gelernt, dass wir die Bücher lesen sollten“, so Bensmann, „Ausschwitz hat nicht mit der Rampe angefangen, sondern mit dem Gesetz, das Juden das Halten von Kanarienvögeln verbietet. Menschen, die hier leben, zu einer kollektiven Bedrohung zu machen, ist ein Angriff auf uns alle.“ Marcus Bensmann antwortete auf eine kritische Bemerkung des örtlichen AfD-Vorsitzenden: „Ich gehe keiner Diskussion aus dem Weg, ich war noch nie auf so viel AfD-Parteitagen, wie in den letzten Jahren.“
Brandmauer bröckelt
Kerstin Griese macht sich Sorgen, dass die Brandmauer gegen die AfD bröckelt. „Es gibt Leute in der CDU, die Stichwortgeber sind.“ Das werde auch in Teilen der CDU so gesehen. „Ich bin nicht dafür, die AfD jetzt sofort zu verbieten, denn damit ist das Gedankengut ja nicht verschwunden“, sagte die Sozialdemokratin Griese. „Deshalb ist es so wichtig, dass wir in der Migrationspolitik klare Regeln hinkriegen. Die Akzeptanz des Rechts auf Asyl muss erhalten bleiben. Und gleichzeitig wollen wir, dass die Menschen hier legal einwandern dürfen.“
Autor:Lokalkompass Ratingen aus Ratingen |
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