Dieter Nuhr dankt für Ratinger Bangladesch-Spende
Rockfestival unterstützt SOS-Bildungsprojekt

Die fünf Freunde des Organisationskreises (von links: Thomas Lender, Achim Kaumanns, Daniel Vennes, Heiner Koenen und Jörg Maaßhoff) überreichten Dieter Nuhr (2.v.r.) am Montag den symbolischen Spendenscheck.  | Foto: Thomas Zimmermann
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  • Die fünf Freunde des Organisationskreises (von links: Thomas Lender, Achim Kaumanns, Daniel Vennes, Heiner Koenen und Jörg Maaßhoff) überreichten Dieter Nuhr (2.v.r.) am Montag den symbolischen Spendenscheck.
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26841,40 Euro! Diese stolze Summe ist der Erlös des Open-Air-Spektakels, das vergangenen Juli rund 1500 Freunde der gepflegten Rockmusik auf einer Wiese in Breitscheid gefeiert haben. Weil die hochkarätig besetzte Benefiz-Veranstaltung komplett ehrenamtlich aufgezogen wurde, konnten die Organisatoren die Einnahmen jetzt ohne Abzüge für ein SOS-Bildungsprojekt in Bangladesch spenden. Bei der Spendenscheck-Übergabe am Montagabend in der Remise von Schloss Linnep bedankte sich der SOS-Pate Dieter Nuhr persönlich für die "unerwartet große Unterstützung". Außerdem erklärte der in Ratingen lebende Bühnenkünstler, warum er das Geld bei der international tätigen Hilfsorganisation in besten Händen glaubt.

50 Biertische und 100 Bänke, 700 verkaufte Würstchen und dreieinhalb Tausend Liter ausgeschenkte Getränke - das sind nur einige Zahlen, mit denen Daniel Vennes am Montag die Dimension des Breitscheider Rockfestivals veranschaulichte. Der Andrang bei dem Konzert mit den "Kings of Floyd" als Haupt-Act war so groß, dass die Organisatoren einige Fans sogar wieder nach Hause schicken mussten.
Nach der Scheckübergabe, an der auch Bürgermeister Klaus Pesch asl Schirmherr des Konzerts teilnahm, lobte Dieter Nuhr die Höhe der Spende: "Das ist für SOS ein erheblicher Betrag", sagte er. Damit könne man zwar kein SOS-Kinderdorf bauen, aber in einem Bildungsprojekt in Bangladesch schon sehr viel bewegen.

SOS hilft unideologisch und effizient

"Was ich so wahnsinnig toll an SOS finde", erklärte Nuhr, sei, dass die Organisation unideologisch helfe, dass es keine politische oder religiöse Agenda gebe. Bei ihr gehe es nicht um Konzepte gesellschaftlicher Verantwortung oder Fragen der Umverteilung, sondern um praktische Hilfe vor Ort. SOS sei darin "unfassbar effizient".
Geholfen werde nämlich, "wie es kulturell vor Ort gebraucht wird." In Georgien also anders als im Sudan oder in Bolivien. Das werde von Menschen vor Ort geregelt, die sich da auskennen. Im Gegensatz zu vielen kleineren Hilfsprojekten, die erst viel Lehrgeld bezahlen müssten, hätten sich "die Profis von SOS schon die Hörner abgestoßen".
Als Beispiel nannte er die Bekämpfung von Kinderarbeit. Den Kindern nur die Arbeit wegzunehmen sei wenig hilfreich. Denn dadurch verlören die Familien ihre Einnahmen, und die Kinder hätten noch keine Schule, in die sie gehen könnten.

Hilfe zur Selbsthilfe ist das oberste Ziel

Um Kinder aus Kinderarbeit zu befreien, müsse man vielfältige Alternativen bereitstellen: Von Frauen- und Familienstärkungs-Projekten über Kredit-Projekte und Arztstationen bis hin zu Kita- und Schulplätzen. Das tue das Bildungsprojekt in Bangladesch rund um die Kinderdörfer.
Oberstes Ziel der SOS-Hilfe sei, dass es den Menschen dauerhaft gelingt, selber die Grundlagen für ihre Zukunft zu schaffen. Das Spendengeld aus Ratingen werde dazu beitragen, Lebensverhältnisse zu schaffen, dass Menschen sich selber helfen können, versprach Nuhr, der seit 14 Jahren die Organisation unterstützt.

In Kirgisistan auch im Namen der Fotokunst

Dieses Jahr werde er nach Kirgisistan fahren und dort auch Projekte besuchen. Seine Fotokamera nimmt er, wie auf allen Reisen, dorthin natürlich ebenfalls mit, erzählte Nuhr später im Gespräch mit dem Hausherrn Wilderich Freiherr von Ketteler.
Während er seit vielen Jahren einer der bekanntesten Bühnenkünstler Deutschlands ist, steht seine zweite Karriere weniger im Rampenlicht: Nuhr, der an der Essener Folkwangschule Bildende Kunst studiert hat, war zuerst Maler, widmet sich seit vielen Jahren aber insbesondere auf Reisen der Fotokunst.
Seine Werke werden, erzählte Nuhr, auch international ausgestellt, zuletzt in China, demnächst im Puschkin Museum in St. Petersburg. Aber auch Galerien und Museen in Deutschland zeigen regelmäßig seine konzeptuelle Fotografie. Wer daran Interesse hat: Ab Sonntag, 25 Januar, zeigt die Galerie Obrist in Essen neuere Arbeiten des Künstlers.

Die fünf Freunde des Organisationskreises (von links: Thomas Lender, Achim Kaumanns, Daniel Vennes, Heiner Koenen und Jörg Maaßhoff) überreichten Dieter Nuhr (2.v.r.) am Montag den symbolischen Spendenscheck.  | Foto: Thomas Zimmermann
Autor:

Thomas Zimmermann aus Ratingen

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