Am Sonntag, 29. Januar, von 14 bis 16 Uhr
Neujahrsempfang und Vernissage im Haus Oberschlesien in Ratingen
Ein doppelter Anlass - Neujahrsempfang und Ausstellungs-Eröffnung von „Zwei Mal Heimat - An Rhein und Oder. Acrylmalerei von Mauga Houba-Hausherr“ - lockt am Sonntag, 29. Januar, 14 und 16 Uhr ins Haus Oberschlesien (Bahnhofstraße 71, Ratingen).
In einer Einzelschau präsentiert die aus Polen stammende Krefelderin ein Dutzend neuester Bilder aus einer Werkreihe. Die skizzenhaften Groß- und Mittelformate sind im vergangenen Jahr im Rahmen eines Stipendienprogrammes des Landes Nordrhein-Westfalen an den beiden Flüssen Oder und Rhein entstanden.
Landschaftsmalerei vor Ort geschaffen
Zu sehen ist von leuchtenden Farben durchflutete Landschaftsmalerei, die vor Ort, in der freien Natur, geschaffen wurde und dem Motiv selbst, dem Fluss und den von ihm durchzogenen Weiten Reverenz erweist. Die präsentierten Werke sind ein „Sinnbild für das Kommen und Gehen, für all das, was dadurch erst wird und auch wieder vergeht, für das Ufer als Barriere, die gleichwohl überwunden werden kann, als Ort der Trennung und Verbindung zugleich“.
60. Geburtstag der Künstlerin
Neben dem ästhetischen Genuss bietet der Neujahrsempfang die Gelegenheit, die Vielzahl der geplanten Veranstaltungen des Oberschlesischen Landesmuseums für das gerade begonnene Jahr aufzuzeigen, das Museumsteam kennen zu lernen und ins Gespräch zu kommen. Es soll nicht verschwiegen werden, dass die Eröffnung genau auf den 60. Geburtstag der Künstlerin fällt und als Anlass genommen werden kann, ihr zu gratulieren.
Ausstellung bis 31. Dezember 2023
Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Die Ausstellung ist bis zum 31. Dezember 2023 auf Anfrage während der Öffnungszeiten des Oberschlesischen Landesmuseums zu sehen.
Über Mauga Houba-Hausherr
Mauga Houba-Hausherr wurde 1963 in Kattowitz geboren. Sie absolvierte ein Designstudium an der Hochschule Niederrhein und nahm an zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland teil. Sie lebt und arbeitet zwischen Krefeld und Biestrzynnik (Oberschlesien).
Im Vorfeld der Ausstellung entstand ein Kurzinterview:
"Ab dem 29. Januar zeigen Sie Ihre neuesten Arbeiten im Oberschlesischen Landesmuseum. Wie kam es zu der Serie „Zwei Mal Heimat - An Rhein und Oder“?"
Mauga Houba-Hausherr: "Nachdem ich meine Kindheit und Jugend im Raum Oppeln und damit in einer maßgeblich von der Oder geprägten Landschaft verbracht habe, bin ich im Alter von 20 Jahren an den Niederrhein gekommen – von einem Fluss an den anderen sozusagen. Mit einem gewissen Pathos könnte ich deshalb auch als Kind des Flusses bezeichnet werden. Vielleicht liegt es auch daran, dass die Landschaftsmalerei – und dies am liebsten vor Ort in der freien Natur – in meiner künstlerischen Arbeit eine große Rolle spielt. Angesichts dessen kann es jedenfalls nicht wirklich verwundern, dass gerade jene Landschaften, in denen ich den größten Teil meines Lebens verbracht habe, immer wieder Eingang in meine Bilder finden.
"Sie sind biografisch mit der Region Oberschlesien verbunden. Und wenn man sich Ihre Arbeiten ansieht, wird deutlich, dass der Begriff Heimat im Plural zu verstehen ist. Wo fühlen Sie sich zu Hause?"
Mauga Houba-Hausherr: "Für mich ist Heimat nicht zwangsläufig der Ort, an dem man geboren und aufgewachsen ist. Heimat ist, wo die Seele ein Zuhause hat. Das ist jetzt der Niederrhein. Gleichzeitig kann ich natürlich meine ersten 20 Lebensjahre in Oberschlesien nicht einfach wegwischen. Das Ende des Kalten Krieges und der Fall der Mauer waren deshalb für mich insofern ein Glücksfall als mir der verloren geglaubte Ort meiner Kindheit und Jugend wiedergeschenkt wurde. Ich kann seither leben, wo ich will und fühle mich beiden Regionen heimatlich verbunden."
"Die Werke stehen auch metaphorisch für eine Veränderung. Wie repräsentativ sind Ihre neuesten Werke?"
Mauga Houba-Hausherr: "Die in der Ausstellung gezeigten Arbeiten sind alle im letzten Jahr entstanden. Sie geben deshalb weder darüber Aufschluss, wie ich mich künstlerisch entwickelt habe, noch darüber, ob und wie sich die dargestellten Landschaften im Laufe der Jahre verändert haben.
Gleichwohl steht natürlich das Motiv selbst, der Fluss und die Landschaften, die er durchzieht, auf metaphorischer Ebene für fortwährende Veränderung.
Am Fluss ist eben alles im Fluss - so wie unser Dasein auch. Insofern ist das Flussmotiv natürlich ein dankbarer Anknüpfungspunkt für durchaus existentielle Reflektionen: das Fließende als Sinnbild für das Kommen und Gehen, für all das, was dadurch erst wird und auch wieder vergeht, für das Ufer als Barriere, die gleichwohl überwunden werden kann, als Ort der Trennung und Verbindung zugleich, Städte, Häfen, Industrieanlagen, die Veränderung durch äußere Einflussnahme dokumentieren. Dasselbe gilt für die Menschen, die in diesen Landschaften leben, die Städte, die sie bauen, die Dinge, die sie beschäftigen."
Aktuelle Sonderausstellungen
- Grenzgänger. Alltag in einem geteilten Land (14. November 2022 – 31. Dezember 2023)
- Arbeitersiedlungen entlang der Seidenstraße. Fotoausstellung von Bernard Langerock (26. September 2022 – 5. März 2023)
- Jüdische Spuren. Von der Synagoge zum Gebetshaus in Beuthen (21. November 2021 – 31. Dezember 2023)
- Zwei Mal Heimat – An Rhein und Oder. Acrylmalerei von Mauga Houba-Hausherr (Eröffnung mit Neujahrsempfang: 29. Januar 2023, 14 bis 16 Uhr; Ausstellung ist dann zu sehen vom 29. Januar – 31. Dezember 2023)
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Autor:Lokalkompass Ratingen aus Ratingen |
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