Konzert zum Weltfrauentag
Nadia Meroni besingt die vielen Facetten der Frauen
"Jede Frau hat viele Facetten. Manche kann sie zeigen, viele nicht. Davon singe ich." Das sagt Nadia Meroni. Die Opernsängerin gibt anlässlich des Weltfrauentages am Sonntag, 1. März, um 16 Uhr ein Konzert in der evangelischen Stadtkirche, Lintorfer Straße 26. "Tausend und ein Gesichter einer Frau" hat sie es betitelt.
"Meine Musik ist mein Leben", sagt Nadia Meroni. "Wenn ich singe, dann hat das immer etwas mit mir zu tun." Und ganz viel mit der Beziehung zwischen Männern und Frauen. Liebe, Hörigkeit und Eifersucht - davon handeln etwa die Lieder Milvas, von denen sie viele in deutscher Fassung vortragen wird.
Edith Piafs Klassiker wie "La vie en rose", "Mon Dieu", "L´Hymne à l´amour" oder "Non, je ne regrette rien" gehören natürlich ebenfalls zu diesem unerschöpflichen Themenkreis. Und welche Botschaft ist ihr an diesen Liedern am wichtigsten? "Die Freiheit, so zu sein, wie man ist, auch wenn man als Frau und Mann zusammenlebt", sagt Nadia Meroni.
Lieder für mehr Herzintelligenz
Die Gleichberechtigung sieht die 72-Jährige immer noch nicht ganz durchgesetzt - oder gefährdet, etwa im politischen Bereich. Dabei hätten so viele Frauen für Frauenrechte gekämpft und sogar ihr Leben geopfert. Etwas mehr Engagement von "ihren Schwestern" wünscht sie sich hier und da offenbar schon.
Die temperamentvolle Sängerin hofft aber auch, dass viele Männer das Konzert besuchen, denn gerade sie müssten "mehr Herzintelligenz einsetzen und Menschlichkeit zeigen". "Wir gebären Euch", sagt sie, "aber das vergesst ihr immer wieder."
Schließlich sind Kinderrechte noch ein großes Anliegen des Konzertes, etwa wenn die Künstlerin von Yves Duteil "Gib einem Kind Deine Hand" ("Prendre un enfant par la main") singt. Kinder könne man nicht erziehen, nur begleiten, sagt Nadja Meroni mit pädagogischem Enthusiasmus - und ist im nächsten Moment ganz gerührt, weil sie an ihr Pflegekind denken muss, das sie drei Jahre lang begleitete.
Barbara Ming rezitiert eigene Gedichte
Doch dann flackert gleich wieder der Kampfesgeistes in ihr auf: "Vielleicht singe ich auch 'Bella, Ciao'", sagt sie und lacht laut auf. "Bella, Ciao" ist das Lied der italienischen Partisanen aus dem zweiten Weltkrieg, das zu einer Hymne vieler linker und antifaschistischer Bewegungen wurde. Nadia Meroni, so viel steht fest, wird am 1. März auf jeden Fall viele Facetten ihres Frauseins zeigen.
Begleitet wird die Sängerin bei ihrem Auftritt am Klavier von Angelika Wille. Außerdem rezitiert die in Ratingen lebende Schriftstellerin Barbara Ming eigene Gedichte.
Der Eintritt zu dem Benefizkonzert kostet zehn Euro. Der Erlös kommt einem gemeinsamen Projekt für Frauen und Kinder der evangelischen Kirchengemeinde Ratingen und der Diakonie im Kirchenkreis Düsseldorf-Mettmann zugute.
Autor:Thomas Zimmermann aus Ratingen |
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