Einfach Doll
Bettina Dorfmanns Barbiepuppen erobern die Museumswelt
„Wirtschaftswunder – Spielzeuge der 50er bis 70er Jahre“ lautet der Titel der aktuellen Ausstellung im Ratinger Spielzeugmuseum im Trinsenturm, Wehrgang 1. Mit dabei sind auch die Barbiepuppen der Rekordsammlerin Bettina Dorfmann.
Bettina Dorfmann ist keine Unbekannte. Die Düsseldorferin besitzt die weltweit größte Barbiepuppen-Sammlung mit über 18.000 Stück und kuratiert regelmäßig die Ausstellungen im Spielzeugmuseum. Dabei kann sie stets aus ihrem eigenen reichhaltigen Schatz schöpfen. Will heißen: Die Spielzeugwelt der Wirtschaftswunderzeit hat sie mit den Barbies und ihren Accessoires der verschiedenen Jahrzehnte ergänzt.
"Die Barbiepuppe wird immer der Zeit angepasst", erklärt Dorfmann dazu. Nicht nur die Accessoires, sondern auch Kleidung und Schminke entsprechen immer dem Zeitgeist. So lässt sich über Jahrzehnte bis heute die Mode und teils die Kulturgeschichte der Gesellschaft anhand von Barbies Welt darstellen.
"Wir versuchen immer alle Altersgruppen anzusprechen, Ältere und Jüngere", sagt Dorfmann zum Ausstellungskonzept. Falls ganze Familien zu Besuch kommen, müssen für Kinder auch neuere Sachen dabei sein. Reaktionen wie "Das hatte ich mal", "Das kenne ich" oder "Das hat die Mama gehabt" wären oft im Museum zu hören.
Was beim Thema Barbie überrascht: "Es gibt weibliche aber auch männliche Sammler", so Dorfmann. Es gebe auch Sammlerpuppen wie Harleyfahrer, Rock Hudson, Elvis Presley, Frank Sinatra. Alles was das Herz begehrt - und mit Werten. Das verdeutlicht die Expertin mit einem königlichen Beispiel: "Die Queen war eine normale Sammlerpuppe, kam zum 70. Jubiläum für 70 Euro auf den Markt und wird jetzt mit 499 Euro verkauft."
Dies weiß die Vorsitzende der Ratinger Puppen- und Spielzeugfreunde (e.V.) nur zu genau, schließlich ist sie auch Sachverständige und bietet sogar Schätztermine im Haupthaus des Museums an.
Ihre Leidenschaft hat sie sich all die Jahre bewahrt. Die Spielzeuge aus ihrer Kindheit seien immer aufgehoben worden, motiviert von Kindheitserinnerungen riss die Sammelleidenschaft nie ab. Er folgten erste Ausstellungen.
Und so kam es, dass sie zusammen mit Karin Schrey die Barbiepuppen-Exposition „Busy Girl, Barbie macht Karriere“ konzipierte. Darin geht es um die Stellung der Frau in der Berufswelt und sie beinhaltet auch das Thema Inklusion. Seit 2004 wandert die Ausstellung ohne Pause durch die deutschen Museen und wird Ende des Jahres auch wieder in Ratingen zu sehen sein.
Die Barbie sei ein Spielzeug unserer Zeit, sagt sie, und es werde immer ein aktuelles Thema aufgegriffen. "Daher kann man daraus immer gut eine Ausstellung machen."
Öffnungszeiten
Samstag und Sonntag, 11 Uhr bis 17 Uhr (man kann Führungen buchen)
Eintritt 1,50 Euro, für Kinder ist der Eintritt frei
Führungen, Workshops und Kindergeburtstage
Nach Vereinbarung von Montag bis Sonntag
Mehr Infos unter www.Barbiepuppenklinik.de.
Autor:Harald Landgraf aus Dinslaken |
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