20.000 m² in Flammen
Waldbrand: Großeinsatz für Feuerwehr Ratingen
"Wald" lautete das Einsatzstichwort, als die Feuerwehr Ratingen am Dienstag (1. Juni 2021) um 22.33 Uhr alarmiert wurde. Mehrere Anrufer aus den Stadtteilen West und Lintorf hatten Brandgeruch und starke Rauchentwicklung aus dem Bereich Mülheimer Straße/Am Schwarzebruch gemeldet. In der Tat nahmen die Einsatzkräfte der Feuerwehr schon auf der Anfahrt einen ausgedehnter Feuerschein und eine starke Rauchentwicklung über den Bäumen wahr.
Da die genaue Lage des Brandes in dem unzugänglichen Gelände zunächst nicht genau zu bestimmen war, musste eine umfangreiche Erkundung durchgeführt werden. Die übrigen Einsatzfahrzeuge sammelten sich, wie im Einsatzkonzept "Wald" vorgesehen, in der Zwischenzeit in einem Bereitstellungsraum entlang der Mülheimer Straße. Nachdem ein sicherer Weg zu der brennenden Fläche gefunden war, wurden die unmittelbare Brandbekämpfung mit speziell auf die Waldbrandbekämpfung ausgelegten, geländegängigen Tanklöschfahrzeugen eingeleitet, der durch den Einsatz von Wehrleuten mit speziellen Handwerkzeugen und Löschrucksäcken unterstützt wurde.
Faltbarer Löschwasserbehälter
Der Brand hatte sich zu diesem Zeitpunkt schon auf eine Fläche von weit über 1.000 m² ausgebreitet und dehnte sich rasch weiter aus. Parallel zu den Löschmaßnahmen wurde die Löschwasserversorgung aufgebaut. Hierzu wurde ein ca. 11.500 l fassender, faltbarer Löschwasserbehälter an der Zufahrt zum Wald aufgestellt und mit zwei (Groß-)Tanklöschfahrzeugen im Pendelverkehr befüllt. An diesem Wasser-Übergabepunkt konnten die Fahrzeuge zu unmittelbaren Brandbekämpfung sehr schnell wieder aufgefüllt werden und ohne Zeitverzögerung in den Wald zurückkehren.
Zur Absicherung der Wasserversorgung wurde aus Richtung Ratingen Mitte zusätzlich eine Schlauchleitung über lange Wegestrecke aufgebaut. Nach ca. zwei Stunden war die Ausbreitung des Feuersaumes in allen Bereichen gestoppt und der Brand somit unter Kontrolle; die nun folgenden und sehr kräftezehrenden Nachlöscharbeiten dauerten noch bis in die frühen Morgenstunden andauern. Die vom Brand betroffene Fläche wird inzwischen auf ca. 20.000 m² geschätzt.
Einsatzkonzept hat sich bewährt
Das Einsatzkonzept "Waldbrand" der Feuerwehr Ratingen hat sich in hervorragender Weise bewährt.
Im Einsatz waren ca. 60 Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr, der Löschzüge Mitte, Lintorf, Breitscheid, Hösel/Eggerscheidt und der Sondereinheiten "Führung" und "IuK" der Freiwilligen Feuerwehr sowie des Rettungsdienstes. Zwischenzeitlich wurden die Ratinger Kräfte durch ein weiteres Tanklöschfahrzeug der Feuerwehr Mettmann unterstützt.
Bislang gibt es laut Polizei bezüglich der Entstehung des Waldbrandes noch keinerlei gesicherten Erkenntnisse. Daher kann zum jetzigen Zeitpunkt weder eine fahrlässige noch eine vorsätzliche Brandlegung als Brandursache ausgeschlossen werden. Auch die Höhe des entstandenen Schadens lässt sich bisher schwer abschätzen. Verletzt wurde nach dem aktuellen Stand der Erkenntnisse niemand.
Polizeiliche Ermittlungen laufen
Die weiteren Ermittlungen hinsichtlich der Brandursache können aufgrund der Größe des betroffenen Gebietes noch einige Tage andauern. Weiteren Aufschluss sollen dazu auch Luftbildaufnahmen geben, die im Zuge der laufenden Ermittlungen aufgenommen werden sollen. Die Polizei fragt trotzdem jetzt schon: Wer hat am Dienstagabend (1. Juni 2021) im oder rund um das betroffene Waldgebiet verdächtige Personen beobachtet oder sonstige Beobachtungen im Zusammenhang mit dem Brand gemacht? Sachdienliche Hinweise nimmt die Polizei in Ratingen jederzeit unter der Rufnummer 02102/99816210 entgegen.
Autor:Martin Poche aus Düsseldorf |
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