Austernfischer im Binnenland

Eines der Austernfischer-Pärchen abends am Ufer des Dortmund-Ems-Kanals.
  • Eines der Austernfischer-Pärchen abends am Ufer des Dortmund-Ems-Kanals.
  • hochgeladen von Uwe Norra

Während bei vielen Vogelarten ein teilweise starker Bestandsrückgang zu beklagen ist, gibt es wenige Ausnahmen, wo eine erfreuliche Ausbreitung oder Zunahme beobachtet werden kann. Eine besondere Rolle spielt hierbei der Austernfischer (Haematopus ostralegus), der zur Ordnung der Schnepfenvögel gehört. Eigentlich ein charakteristischer Vogel der Nordseeküste, ist er nun auch großflächig hier im Binnenland anzutreffen, wo er früher nur als Rarität vorkam. Während er im Wattenmeer ebenfalls stark im Bestand abnimmt, kommt es in der norddeutschen Tiefebene seit Jahren zur Brutansiedlung von Einzelpaaren. Hier in Nordrhein-Westfalen findet diese Besiedlung bevorzugt entlang der Fluss- und Kanalsysteme statt. So konnte ich bereits 2006 im Selmer Raum ein Pärchen Austernfischer mit einem wenige Tage alten Jungvogel entdecken. Obwohl jedes Jahr ein Pärchen auch bei der Paarung gesehen wurde blieb weiterer Bruterfolg aus. In diesem Jahr dann suchten sich erstmals zwei Pärchen diesen Bereich als Lebensraum aus. So bleibt für die Zukunft zu hoffen.

Das Foto entstand vor einer Woche abends, nachdem die beiden Austernfischer ihren Ruheplatz für die Nacht aufgesucht hatten.Tagsüber suchen sie in den umliegenden Feldern nach Nahrung. Und abends am Kanalufer fühlen sie sich sicher genug, um sich von Fußgängern und Radfahrern nicht stören zu lassen.

Autor:

Uwe Norra aus Selm

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