„Wir sind Baumberg am Rhein“ --- Neujahrsempfang beim BAB
Zum 36. Mal hatte der Baumberger Allgemeine Bürgerverein an diesem Sonntagvormittag zu seinem traditionellen Neujahrsempfang eingeladen. Zum 31. Mal fand er im Bürgerhaus statt. Zum vierten Mal trat hier Bürgermeister Daniel Zimmermann ans Mikrophon. Und zum ersten Mal begrüßte diesmal der 2. BAB-Vorsitzende Klaus Köhler die zahlreichen Gäste vom Rednerpult aus. Denn BAB-Chef Helmut Heymann weilte übers Wochenende geschäftlich in Garmisch-Partenkirchen.
Neben Klaus Köhler und dem Bürgermeister sprachen zudem auch CDU-Landrat Thomas Hendele und der SPD-Landtagsabgeordnete Jens Geyer kurze Grußworte, bevor es schließlich ans Büfett und damit in den geselligen Teil überging.
Traditionell wird der Start ins neue Jahr auch beim BAB zum Anlass genommen Rück- und Ausschau auf die vergangenen und die bevorstehenden zwölf Monate zu halten. So verwies denn auch Klaus Köhler noch einmal auf die zahlreichen Aktionen, die der Bürgerverein 2012 federführend begleitet hat. Er erinnerte unter anderem an die bald schon wieder bevorstehende Rheinufersäuberung, an den Karneval und die, trotz der parallel verlaufenden Verabschiedung von Pfarrer Erhard März, so erfolgreiche Sonnwendfeier. Er erinnerte daran, dass es der BAB war, der auch in diesem Dezember wieder drei riesige Weihnachtsbäume in Baumberg aufstellte, schmückte und beleuchtete, „seit die Stadt beschloss, dafür kein Geld mehr zu haben“ und dass der BAB 2012 die Anschaffung und Komplett-Restaurierung eines neuen Imbisswagens mit vielen vereinten Kräften und Sponsoren stemmte. Auch für die neue Bestuhlung des Bürgerhauses sammelte der BAB eifrig Spenden, obwohl mit 100.000 Euro der dickste Scheck anlässlich des 30. Geburtstages hier tatsächlich von der Stadt kam. „Mit den Stimmen der Monheimer Ratsmitglieder bewilligt“, wie Bürgermeister Daniel Zimmermann ausdrücklich unterstrich. Denn natürlich suchte auch Klaus Köhler hier und da wieder den direkten Infight mit dem Stadtoberhaupt. Etwa indem er mit Blick auf die 2014 anstehende Umbauten auf und unter (Kanal!) der Hauptstraße nur mit einem Auge zwinkernd anmerkte: „Macht nicht zu viel! Das Meiste, was die Monheimer für Baumberg geplant haben, ist hier nicht so wirklich gut angekommen.“ Zimmermann freilich wusste zu beruhigen: „Es wird auch hier eine Bürgerbeteiligung geben, von der wir uns viel erhoffen. Außerdem werden wir schon dieses Jahr einen Planer-Wettbewerb ausschreiben. Da werden also nicht nur Monheimer mitmachen.“
Und dann ist da ja noch der bereits im Stadtrat kritisch diskutierte Imagefilm, der seit einigen Wochen auf der städtischen Homepage zu sehen ist. Klaus Köhler: „Sieben bis acht Sekunden Baumberg sind mir da einfach zu wenig.“ Sein Einwand, Baumberg ginge hier trotz einiger Rhein-Sequenzen doch arg unter wurde definitiv mehr beklatscht, als die Gegenrede des Bürgermeisters („Schauen Sie genauer hin. Es ist mehr Baumberg drin, als sie glauben. Ich habe selbst mit meinen Eltern 16 Jahre hier gewohnt und finde mich durchaus auch als Baumberger da wieder.“). Allerdings war es ja auch Köhler, der am Sonntag das echte Heimspiel genoss.
Dennoch gab es natürlich auch für den Bürgermeister viel Applaus. Schließlich hatte er zum Neujahrsempfang die wohl besten Zahlen mitgebracht, die je ein Stadtoberhaupt beim BAB-Neujahrsempfang vorlegen konnte. Zahlen von denen ganz gewiss auch Baumberg in den kommenden Monaten und Jahren profitieren wird. Und Zahlen auf die inzwischen auch im Kreis mit einer Mischung aus Neid und Anerkennung geschaut wird. „Neid muss man sich manchmal auch erarbeiten“, unterstrich der Landtagsabgeordnete Jens Geyer. Und Bürgermeister Daniel Zimmermann rechnete aus gegebenem Anlass noch einmal vor, wie sehr die andere Kreisstädte durch den Monheimer Gewerbesteuer-Coup demnächst bei der Kreisumlage entlastetet werden. Dafür gab es auch von Landrat Thomas Hendele ehrlichen Applaus.
„Unsere Strategie ist aufgegangen“, unterstrich Zimmermann selbstbewusst. Und es dürfte ihm sehr gefallen haben, dass der Landrat auch die Sparpolitik und Bildung einer Rücklage für die kommenden Jahre ausdrücklich lobte. Das Kreisoberhaupt hatte sogar ein warnendes Beispiel im Gepäck: „In der Kreisstadt Ratingen sind die Gewerbesteuereinnahmen gerade von 150 auf 50 Millionen Euro eingebrochen. Die können überhaupt nichts dafür. Schuld sind einfach die einbrechenden Bankgeschäfte, von denen die Stadt stark abhängig ist. Das zeigt wie schnell es gehen kann. Mich macht es auch einmal mehr skeptisch, ob die Gewerbesteuer tatsächlich das beste Mittel zu Finanzierung der kommunalen Haushalte ist. Auf der anderen Seite zeigt es aber auch, wie wichtig der Kreis als funktionierende Solidargemeinschaft ist. Monheim hat hiervon viele Jahre profitiert. Nun sind sie in der Rolle des Gebers.“
Dass Baumberg auch in Zukunft funktionieren wird machte Bürgermeister Daniel Zimmermann nicht zuletzt an den bevorstehenden Umbauten auf der Hauptstraße und dem für 2014 geplanten Spatenstich in Baumberg-Ost fest. Positive Zeichen hätten auch die erfolgten Umbauten von Kaisers und Penny gesetzt. Und auch auf die stadtinterne Solidargemeinschaft zwischen Monheim und Baumberg setzt der Bürgermeister in Zukunft weiter. Sein letzter Verweis auf den Monheimer Imagefilm ist zugleich unser Schlusswort: „Dort sagen auch viele Baumberger aus vollem Herzen: ‚Ich bin Monheim am Rhein.‘ Und was gibt es schöneres, als wenn die Baumberger Chöre im Imagefilm gemeinsam voller Inbrunst das Gänseliesellied zum Zeichen der Verbundenheit anstimmen?!“
Autor:Thomas Spekowius aus Monheim am Rhein |
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