Vor 50 Jahren: Umbenennung des „Katholisch-Kaufmännischen-Vereins“ in „Verband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung“

„Das Evangelium muss auf zwei Beinen kommen“

„Ein Wendepunkt in der Geschichte des KKV war 1965 der Verbandstag in Fulda. Nach einer intensiven innerverbandlichen Diskussion beschossen die Delegierten des katholischen Sozialverbandes am 18. Juni 1965 die Änderung ihres Verbandsnamens. Der ehemals „Katholisch-Kaufmännische-Verein“ nannte sich um in „Verband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung“ behielt aber gleichzeitig sein Kürzel „KKV“ quasi als Markenzeichen bei.“ Mit diesen Worten erinnert heute der Monheimer Bundesvorsitzende des KKV, Bernd-M. Wehner, an dieses historische Datum. Damit wurde auch offiziell nachvollzogen, was bereits seit Jahren Praxis war. Nicht nur Kaufleute sondern auch Angestellte, Beamte und Freiberufler aus den Bereichen Wirtschaft und Verwaltung waren jetzt im KKV willkommen. Gleichzeitig konnten und können seitdem auch Frauen reguläre Mitglieder werden. „Was damals heiße Diskussionen auslöste, ist heute pure Selbstverständlichkeit“, ergänzt Joachim Hüpkes, Bundesgeschäftsführer des KKV in Essen.

An den grundsätzlichen Zielen des Verbandes hat sich aber seitdem nichts verändert. Nach wie vor beruhen das Selbstverständnis und die Ziele des KKV auf den Grundlagen, die schon für seine Gründung im Jahre 1877 maßgeblich waren: „Als eine Gemeinschaft engagierter Katholiken will der Verband solidarisch und mitgestaltend in Beruf und Arbeitswelt in Staat und Gesellschaft wirken, um dabei christlichen Wertvorstellungen Geltung zu verschaffen“, heißt es noch heute in seinem Grundsatzprogramm. Grundlage hierfür ist das christliche Menschenbild und die Katholische Soziallehre mit ihren Grundprinzipien der Personalität, Solidarität und Subsidiarität.

Stellungnahme zu aktuellen Themen

Deshalb nimmt der KKV auch immer wieder Stellung zu aktuellen Themen der Zeit. Angefangen vom Lebensschutz, dem Stellenwert der Familie, der Ethik in Wirtschaft und Verwaltung – hierzu gehört der Schutz des Sonntags aber auch das Recht auf Unerreichbarkeit, wie es der Verband schon seit längerem propagiert – aber auch Fragen des Glaubens, die mehr und mehr in Zweifel gestellt werden. Kurzum, der KKV will in einer Zeit in der vielfach aus Gleichgültigkeit heraus alles als gleich gültig angesehen wird, glaubhaft darlegen, dass letztlich nur das christliche Menschenbild dem Wesen des Menschen am ehesten gerecht wird und insofern ein Angebot darstellt, das nachahmenswert ist. „Schließlich lässt sich die christliche Botschaft nicht auf ‚das Religiöse’ beschränken. Die Verkündigung muss das ganze Leben des Menschen erreichen. Das heißt aber auch, dass wir als Christen das leben, was wir verkünden. Oder anders formuliert: Das Evangelium muss auf zwei Beinen kommen“, so der Bundesvorsitzende wörtlich.

Recht auf Unerreichbarkeit

So hat der Bundesverband erst kürzlich auf seinem Verbandstag in Arnsberg-Neheim eine Erklärung zum Thema “Mensch bleib im Gleichgewicht – Mut zur Balance zwischen Arbeit und Freizeit“ verabschiedet. Tenor dieser Resolution: Weil die Arbeit nie aufhört, braucht der Mensch den Feierabend, den Sonntag und den Urlaub mit dem „Recht auf Unerreichbarkeit“. Gleichzeitig wirbt er hier für einen verantwortlichen Gebrauch der elektronischen Medien und für eine erneuerte Arbeitsphilosophie, die den Menschen nachhaltig in den Mittelpunkt stellt.

Die Erklärung kann unter www.kkv-bund.de, unter der Rubrik „Zum Runterladen“ abgerufen werden.

„Mensch bleiben in der Arbeitswelt“ neues Schwerpunktthema

In den nächsten zwei Jahren wird sich der KKV schwerpunktmäßig mit dem Thema „Mensch bleiben in der Arbeitswelt“ befassen. Weil der Mensch „Träger, Schöpfer und Ziel aller gesellschaftlichen Einrichtungen“ sei, wie es in der Sozialenzyklika Mater et Magistra heiße, deshalb gelte für den KKV: „Die Wirtschaft ist für den Menschen da und nicht der Mensch für die Wirtschaft.“

Der Bundesverband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung e.V. ist ein katholischer Sozialverband mit rund 80 Ortsgemeinschaften in ganz Deutschland. Informationen zum KKV erhalten Sie im Internet unter www.kkv-bund.de, oder unter 0201 87923 – 0.

Autor:

Bernd-M. Wehner aus Monheim am Rhein

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