Bürgermeister Daniel Zimmermann ehrt die Jugendlichen und ihre Lehrer beim Treffpunkt-Neujahrsempfang
Monheimer Merkur für die Fair-Trade-AG des OHG
Der Wirtschaftspreis „Monheimer Merkur“ geht in diesem Jahr an die Fair-Trade-AG des Otto-Hahn-Gymnasiums (OHG). Bürgermeister Daniel Zimmermann überreichte den Jugendlichen, ihren Lehrern Maj-Britt Schröder und Andreas Weber sowie Schulleiter Dr. Hagen Bastian beim Neujahrsempfang der Werbegemeinschaft Treffpunkt Monheim im Pfannenhof die von Bildhauer Karl-Heinz Pohlmann gestaltete Skulptur.
Geehrt wurde damit zum ersten Mal kein einzelner Unternehmer, sondern eine ganze Gruppe, die sich durch ihr Engagement im Bereich des Handels besonders hervorgetan hat. Bürgermeister Daniel Zimmermann lobte die Schülerinnen und Schüler für ihren Einsatz in der Fair-Trade-Stadt: „Diese jungen Leute hier haben sich mit ihren Lehrerinnen und Lehrern immer wieder kreative Aktionen einfallen lassen, um ein Bewusstsein für fairen Handel zu schaffen und immer wieder auch die Herkunft der Produkte, die uns umgeben, zu hinterfragen.“
Laudatio
In seiner Laudatio erinnerte Bürgermeister Daniel Zimmermann daran, dass Handel heutzutage nicht immer gerecht sei. In vielen Ländern können Menschen, die Hosen nähen oder Elektronikprodukte zusammensetzen, kaum von ihren Löhnen leben, geschweige denn ihren Kindern eine Schulbildung finanzieren. Doch das Interesse der Konsumenten für diese Bedingungen ende meist schon mit dem Blick auf das Preisschild. „In dieser Situation ein Bewusstsein für fairen Handel zu schaffen, das ist das Anliegen der Stadt Monheim, die 2014 zur Fair-Trade-Stadt zertifiziert wurde. Und das ist auch das Anliegen von Schülern, Lehrkräften und Eltern, die ebenfalls 2014 dafür gesorgt haben, dass das Monheimer Otto-Hahn-Gymnasium als erste Schule im Kreis Mettmann überhaupt das Siegel einer Fair-Trade-Schule erhalten hat.“
Auf die Vorteile des fairen Handels macht die AG mit vielen verschiedenen Aktionen aufmerksam. Im Kiosk des Otto-Hahn-Gymnasiums werden fair gehandelte Produkte angeboten und im Lehrerzimmer selbstverständlich nur fair gehandelter Kaffee ausgeschenkt. Jedes Jahr können Schüler bei den AG-Mitgliedern fair gehandelte Rosen zum Valentinstag oder Nikoläuse aus fair gehandelter Schokolade in der Weihnachtszeit bestellen. Alle Einnahmen spendet die AG an gemeinnützige Organisationen. 2017 kam der so genannte Fair-Fashion-Truck zur Schule am Berliner Ring. Während die Schüler mit Plakaten über die Vorteile für Näher von fair gehandelter Kleidung informierten, machte der Truck auf dem Schulhof auf fair gehandelte Kleidung aufmerksam.
Aktivitäten
Beeindruckt berichtete Daniel Zimmermann vom Besuch eines kolumbianischen Bananenbauers, der im Rahmen der Fairen Woche einen Vortrag in Monheim gehalten hatte. Durch den fairen Handel, dem Richard Padilla seit einigen Jahren angeschlossen ist, verdiene er mittlerweile so viel Geld, dass er seinen Kindern den Besuch einer höheren Schule ermöglichen könne. „Schüler, für die ein Schulbesuch hier in Monheim selbstverständlich ist, lernen durch die die Aktivitäten der Fair-Trade-AG, dass es Wege gibt, diese Möglichkeit eines Schulbesuchs auch Kindern in Lateinamerika, in Afrika oder Asien zu verschaffen“, lobte Zimmermann. „Alles, was man dafür tun muss, ist Produkte, die man konsumiert, bewusster auszuwählen.“
Kreativität und Engagement
Die Schüler der Fair-Trade-AG, ihre Lehrer und Schulleiter Dr. Hagen Bastian nahmen den Preis dankbar entgegen: „Wir wollen uns nicht nur für diesen Preis bedanken, sondern auch dafür, in der Stadtverwaltung mit so netten Ansprechpartnern zusammenarbeiten zu dürfen. Von Kollegen in anderen Städten wissen wir, dass das keine Selbstverständlichkeit ist, deshalb wissen wir das umso mehr zu schätzen – vielen Dank!“, sagte Maj-Britt Schröder, die die AG 2014 ins Leben gerufen hatte. Nicht ohne Stolz erklärte Schulleiter Dr. Hagen Bastian, dass eine Schule durchaus auch mit einem Unternehmen vergleichbar sei: „Auch wir sind unternehmerisch tätig: Es geht um Kreativität, Aktionen, Lösungen und viel Engagement.“
Statuette
Der Monheimer Merkur ist der Wirtschaftspreis des Bürgermeisters und wird in Absprache mit dem Vorstand des Monheimer Treffpunkts und der städtischen Wirtschaftsförderung seit dem Jahr 2000 verliehen. Benannt ist er nach dem altrömischen Gott des Handels, Mercurius. Der Monheimer Bildhauer Karl-Heinz Pohlmann schuf eigens dafür eine abstrahierte Statuette.
Preisträger
2000 Rolf Tiemann, Vorsitzender des Treffpunkts Monheim am Rhein
2001 Franz Kamitter, Gründer und Vorsitzender der Werbe-Gemeinschaft Baumberg
2002 Hans-Georg Schukat, Gründer und Senior-Chef der Firma Schukat electronic
2003 Johannes Busch, Senior-Chef der Bäckerei Busch
2004 Dieter Grabert, Vorstandsvorsitzender der Raiffeisenbank Rhein-Berg
2005 Gabriele Kirberg und Hildegard Schmitz, Inhaberinnen des Baumberger Mode- und Textilhauses Schmitz
2006 Werner Hiller, Gründer und Hauptgesellschafter der apt Hiller Group
2007 Karl und Karin König, Inhaber von Papier König
2009 Walter D’Inka, Gastronom (Eis-Café „Dolomiti“, Café „Primavera“, Kiosk „Dolomiti 2“, Pizzeria „Pane e Vino“)
2010 Klaus-Dieter und Sven Hammesfahr, Inhaber der Wilhelm Hammesfahr Speditionsgesellschaft mbH & Co. KG
2011 Roswitha Dammasch, Inhaberin der Spedition Paul Dammasch e. K.
2012 Georg Prömpeler, Inhaber der Rhein-Apotheke
2013 Familie Muhr, Eigentümer des Wohn- und Geschäftshauses auf der Fröbelstraße
2014 Linda Rossbach, Buchhändlerin und Inhaberin der Bücherstube Rossbach
2015 Ralph Hoffmann, Inhaber Expert Hoffmann
2016 Heinz Hövener, Geschäftsführer zweier Edeka-Märkte in Monheim und Baumberg
2017 Simone Windges und Miriam Winzer, Betreiberinnen des „Kreativcafés Mit Liebe“
2018 Christof Mikat, Geschäftsführer der TML Technik GmbH und TML Services GmbH, und Unternehmensgründer Harald Mikat
2019 Fairtrade AG des Otto-Hahn-Gymnasiums Preisträger
Autor:Bea Poliwoda aus Monheim am Rhein |
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