KKV Monheim: Diskussion mit Landtagskandidaten
Interessiertes Publikum stellte an Landtagskandidaten hohe Anforderungen
In der Corona bedingten Eingangsphase zeigte der KKV eine Power-Point-Präsentation mit den Aktivitäten der vergangenen Jahre
Zur 16. Podiumsdiskussion begrüßte der Moderator und Vorsitzende des KKV Monheim am Rhein (Verband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung), Herbert Süß, die Landtagskandidaten Claudia Schlottmann (CDU), Marc Nasemann (SPD) und Dr. Mirko Bange (FDP) sowie über 40 erschienene Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Siedi Serag (Bündnis 90/Grüne) hatte sich entschuldigt, um an der Verabschiedung des Langenfelder Haushaltes teilzunehmen. Die Kandidatin und die Kandidaten stellten sich vor und berichteten, was sie bisher und in Zukunft für Schwerpunkte bei ihrer politischen Tätigkeit setzen wollen.
Danach umriss der Moderator, Herbert Süß, den Themenbogen von der umstrittenen Schulpolitik über die Flutkatastrophe (14.07.2021), die Explosion bei Currenta (27.07.2021) die andauernde Corona-Pandemie bis zum Krieg in der Ukraine (24.02.2022). Das Podium kommentierte die Probleme beim Einsatz der Lehrer-Laptops, bei Luftfiltern und Tests, den fehlenden Notfallplan für Schulen und Kitas, den Streit um den Numerus clausus, die Kritik am Bildungssystem und den fehlenden Lehrerbedarfsplan.
Die Flutkatastrophe habe gezeigt, dass man seinerzeit die kleinen Bäche nicht im Blick gehabt habe. Die Warnungen der europäischen Flutwarnbehörde und des Deutschen Wetterdienstes seien nicht weitergegeben worden und so seien 174 Tote und immense Schäden zu beklagen. Bis heute versuche der Untersuchungsausschuss Erkenntnisse zu erhalten, um die Städte für die Zukunft besser vorzubereiten. Die Explosion bei Currenta habe gezeigt, dass erhebliche Mängel vorhanden waren und die Ableitung von Lösch- und Havariewasser in den Rhein erst sehr spät entdeckt worden sei. Dass die CO-Pipeline nicht in Betrieb genommen wird, war den Teilnehmerinnen und Teilnehmern sehr wichtig.
Krieg in der Ukraine stellt bisherige Planungen zur Klimapolitik auf den Kopf
Das Podium war sich einig, dass der Krieg in der Ukraine alle Planungen zur Klimapolitik vor der Bundestagswahl auf den Kopf gestellt habe. Angefangen von der Beschaffung von Öl und Gas bis hin zu den Rohstoffen (Chrom, Nickel, Titan, Magnesium, Mangan, Blei und Zinn). Drei Atomkraftwerke könnten in Deutschland zehn Millionen Haushalte weiter mit Strom versorgen. Die Bundesregierung habe den Fehler gemacht, in kurzer Zeit die Atomkraft und den Strom aus der Braunkohle abzuschaffen. Nun werde nach dem Beginn des Ukraine-Kriegs deutlich, dass die Grundlast von 45 Gigawatt nicht in kurzer Zeit durch Photovoltaik und Windkraft ersetzt werden könne. In NRW seien nur 83 neue Windkrafträder mit 331 Megawatt gebaut worden. Bereits heute kaufe Deutschland Strom aus den Atomkraftwerken in Frankreich, die nicht über die deutsche Sicherheitstechnik verfügen. Auch in Belgien und den Niederlanden liefen die Atomkraftwerke weiter. Für eine sichere Planung sei es dringend notwendig, den gesamten Energiebedarf der Industrie zu ermitteln, damit Deutschland weiterhin sichere Arbeitsplätze und eine hohe Wirtschaftskraft behalte. Die Gefahr sei groß, dass die Zahl der Arbeitslosen steige und die Industrie ins Ausland verlagert werde. Unisono wurde vom Publikum die Forcierung der Digitalisierung in Schulen, Behörden und Verwaltungen gefordert.
Statt der guten Flasche Wein für die Mitglieder des Podiums, spendet der KKV für das Projekt „KKV hilft Kindern in der Ukraine“. Die zweisprachige illustrierte Hilfe solle den geflohenen Kindern ein schnelles Zurechtfinden in Deutschland ermöglichen und ihnen das Einleben und Wohlfühlen erleichtern. Sie könne bereits nach Ostern im Internet unter www.kkv-bund.de heruntergeladen werden. Der KKV-Vorsitzende, Herbert Süß, dankte den politisch Interessierten für die vielen Wortbeiträge bei dieser spannenden Veranstaltung.
Autor:Bernd-M. Wehner aus Monheim am Rhein |
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