Vermächtnis umstritten
Bürgermeister kritisiert unautorisierte Benennung
Der Dorfplatz im Baumberg wurde nach baulichen Verbesserungsarbeiten mit einem kleinen Fest eingeweiht. Zu Misstönen kam es wegen der „Benennung“ des Ortes durch den BAB zum „Helmut-Heymann-Platz“.
Ein fröhlicher Anlass, strahlend blauer Himmel, Sonnenschein bei 19 Grad – dieser Sonntag ist wie gemacht für die kleine Feier zur Einweihung des aufgearbeiteten Dorfplatzes. Der Gottesdienst in St. Dionysius ging eben zu Ende, der nebenan gelegene Dorfplatz füllt sich. Es gibt Musik und gekühlte Getränke, tanzende Kinder, chillende Hunde, Schatten oder Sonne – ganz wie man mag.
Gemeinsam seien Baumberger Allgemeinen Bürgerverein (BAB), Martinskomitee und Marktleitung des Nikolausmarktes auf die Verbesserungsmöglichkeiten gekommen, erinnert Markus Gronauer, stellvertretender BAB-Vorsitzender und CDU-Ratsherr, an den Beginn der Maßnahme. „Helmut Heymann und ich haben uns mit dem damaligen Bereichsleiter der Stadtplanung, Andreas Apsel besprochen und sind dann gemeinsam zum Bürgermeister gegangen.“ Dort sei man auf „offene Ohren“ gestoßen, die Arbeiten am Dorfplatz konnten umgesetzt werden.
Neu ist vor allem der gewünschte Schotterrasen, der Regenwasser schneller aufnehmen soll. In der Vergangenheit war es vor allem beim beliebten Nikolausmarkt oft sehr matschig geworden, das soll nun nicht mehr passieren. Außerdem wurde die Boule-Bahn erhöht. Sie kann fortan auch als Bühne dienen. Versorgungsleitungen liegen nun unterirdisch und auch ein neuer Bücherschrank hat seinen Platz gefunden. Der Vereinsbaum mit 26, von Frank Fritze neu gestalteten Schildern überstrahlt weit sichtbar das Areal.
Und genau da liegt nun die Trübsal des Tages. Bürgermeister Daniel Zimmermann freut sich in seiner Ansprache zunächst auch über die Fertigstellung des Dorfplatzes, bemängelt aber, dass das Schild am Vereinsbaum, dass in Anführungszeichen und freier Gestaltung den Platz als „Helmut-Heymann-Platz“ bezeichnet, „nicht abgesprochen“ gewesen sei. So eine Benennung müsse durch den Rat der Stadt erfolgen, sagt Zimmermann und betont gleichzeitig, dass es fraglich sei, ob dies denn so geschehen wird.
Dr. Helmut Heymann, im vergangenen Jahr verstorbene langjährige Vorsitzende des BAB hatte sich auch für die Verbesserungen am Dorfplatz stark gemacht. Vor allem aber war er über Jahrzehnte ein rühriger Bürger der Stadt, galt vielen als inoffizieller Bürgermeister von Baumberg. Er war 2014 Mitbegründer der Bürgerstiftung „Minsche vür Minsche“, brachte die Persil-Uhr nach Baumberg, kümmert sich, wo immer es etwas zum Kümmern gab und nahm kein Blatt vor den Mund. Die „Benennung“ des Dorfplatzes soll an ihn erinnern, der Bürgermeister möchte dies augenscheinlich nicht. Es wird also ein Nachspiel geben um dieses Schild am Vereinsbaum.
Außerdem muss der Schotter im Rasen nachgebessert werden und auch der Bauzaum bleibt noch eine kleine Weile stehen, nämlich bis das Gras besser gewachsen ist. Ob nun über den Streit um ein Schild als Verbeugung vor Helmut Heymann so schnell Gras wächst, bleibt abzuwarten.
Info: Die alten Holzschilder mit den Vereinsnamen können bei der Sonnwend-Feier am 22. Juni bis 23 Uhr an der Kasse abgeholt werden. „Alle übrig gebliebenen tragen dann zum Feuer bei“, sagt Markus Gronauer.
Autor:Beatrix Gerling aus Monheim am Rhein |
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