Wir in Monheim verbindet Kulturen
An die Hand genommen
Der Verein Wir in Monheim hat es sich zur Aufgabe gemacht, die verschiedenen Kulturen in der Gänselieselstadt zu präsentieren und den Austausch zwischen den Menschen zu unterstützen. Am 5. März feiert der Verein 60 Jahre Anwerbeabkommen mit Marokko mit einem großes Kulturfest.
Von Beatrix Gerling
„Ganz egal, woher die Menschen kommen, wir nehmen sie an die Hand“, lacht Rachid Akrouch. Seit vier Jahren ist er Vorsitzender des Vereins Wir in Monheim (WiM). Sich zu engagieren liegt wohl in der Familie: Schon sein Vater hat hier vor Jahrzehnten die marokkanische Moschee gegründet. Heute sind neben Rachid Akrouch auch seine Frau und seine Schwester bei WiM aktiv. „Frühere Generationen haben sich gut, aber auch ausschließlich um ihre Religion gekümmert. Uns geht es heute darum, die Kultur unserer Herkunftsländer zu präsentieren.“ Seine Wurzeln liegen in Marokko, „die zweitgrößte internationale Community hier in Monheim“, sagt er. Geboren ist er 1976 in Monheim.
Die rührigen Vereinsmitgliedern helfen Menschen jedweder Nationalität. Es gibt regelmäßige Angebote, wie die Lernunterstützung in der Bücherei, jeden Sonntag von 11 bis 15 Uhr oder die Teilnahme an der Interkulturellen Woche und der Antirassismus-Aktion. „Wir sind auch bei den Stadtfesten dabei“, erzählt Rachid Akrouch. „Das begann damit, dass es früher keine Gastroangebote für Muslime auf den Festen gab. Wir haben dann mit einem Dönerstand angefangen, haben Halal-Wurst verkauft. So dass die Familien jetzt auch für sich, auch für ihre Kinder, auf den Monheimer Festen ein passendes Angebot finden.“ Was im übrigen auch von den Monheimern ohne internationale Wurzeln gerne angenommen wird.
Die Aktionen von WiM sind von nachhaltiger Wirkung. Im vergangenen Jahr war die Ukraine Thema bei der interkulturellen Woche. Dort hatten sich Jugendliche zu einer Tanzgruppe zusammengefunden. „Die trainieren jetzt dauerhaft als Gruppe im Haus der Jugend“, freut sich Rachid Akrouch. „Und das Haus der Jugend freut sich über neuen Zulauf.“
Überhaupt: Menschen und Ideen zusammenbringen, das ist ihm wichtig. „Die Bücherei möchte sonntags gerne mehr Leute anziehen. Wir bieten dort nicht nur die Hausaufgabenbetreuung, sondern auch Vorlese-Aktionen und Lesungen an. Da kommen die Kinder, die bringen ihre Mütter mit und auch die Väter und so ist ein schöner Treffpunkt entstanden. Wir sammeln auch Bücher-Wünsche in Muttersprache, die dann von der Bücherei angeschafft werden. Und natürlich beraten wir auch neue Mitbürger und helfen ihnen, sich in Monheim einzuleben.“
Den Menschen helfen, hier anzukommen, das Miteinander zu vereinfachen, das ist das Ziel des Vereins bereits seit über zehn Jahren. Rachid Akrouch und seine MitstreiterInnen möchten in Zukunft die unterschiedlichen Kulturen noch besser präsentieren. Den Anfang macht am Sonntag, 5. März, ein großes marokkanisches Kulturfest in der Aula am Berliner Ring. Es gibt ein tolles Musikprogramm mit Najat Aatabou der Cesária Evora Marokkos, dem Orchester Younes El Guennaoui und DJ Amine. „Wir servieren marokkanisches Fingerfood, es wird eine Kaftan-Modenshow geben und einen Henna-Stand“, verrät Rachid Akrouch weitere Aktionen.
Karten gibt’s an der Tageskasse (40 Euro), einige noch im Vorverkauf (35 Euro) unter Tel. 01577-5891448. Die Veranstaltung beginnt um 15 Uhr und dauert bis 21.30 Uhr.
Autor:Lokalkompass Monheim am Rhein aus Monheim am Rhein |
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