Zu Besuch beim Monheimer Prinzenpaar
Mit Prinz Guido I. und Prinzessin Petra (Ehepaar Bremer) ist es der Großen Monheimer Karnevalsgesellschaft (Gromoka) erneut gelungen, ein Prinzenpaar zu gewinnen, das die Herzen des Publikums im Sturm erobert hat. Der Feuerwehrmann und die Fahrlehrerin genießen jeden Augenblick ihres närrischen Amtes, das sie mit viel Schwung, gute Ideen und umjubelten Auftritten füllen.
Und das liegt nicht nur an der Kürze der Session. "Wir hatten viel Zeit, uns gut vorzubereiten", verrät Petra Bremer und erinnert sich an den Moment, in dem das Schicksal seinen Lauf nahm. "Es war auf dem Schürefest 2014, als uns Gromoka-Sitzungspräsident Heinz Blank süffisant fragte, wann man denn gemeinsam nach Korschenbroich zum Ornat-Schneider fahre." Zuvor habe man sich nie Gedanken über eine Regentschaft gemacht, versichert Guido Bremer. Aber Heinz Blank hätten ihn und seine Frau auf den Geschmack gebracht. "Nicht zuletzt, weil wir selbst karnevalsbekloppte Monheimer sind und viele Leute aus den Vereinen und Garden kennen, haben wir nicht lange überlegt und zugesagt."
Drei Jahre Wartezeit
Drei Jahre Wartezeit mussten die Bremers überbrücken, bis es im letzten Juni endlich zum Schneider nach Korschenbroich ging. "Man glaubt nicht, was dort an den Sommer-Wochenenden los ist, wenn sich die Prinzenpaare zur Anprobe die Klinke in die Hand geben", sagt Guido Bremer. "Zum Glück ist alles pünktlich zum Sessionsbeginn fertig geworden." Ins Schwitzen hätten ihn vor dem 11.11. nur seine Schuhe gebracht: "Sie kommen aus Italien, sind eine Maßanfertigung und haben drei Monate auf sich warten lassen. Gerade rechtzeitig zur Proklamation kamen sie in Monheim an."
"Nervöser als vor der Hochzeit"
War er vor der Proklamation nach eigenen Worten "nervöser als vor meiner Hochzeit" hat sich das Lampenfieber bei Prinz Guido und auch bei Prinzessin Petra schnell gelegt. "Obwohl wir nach der Proklamation erstmal drei Tage gebraucht haben, um alle Eindrücke zu verarbeiten. So geflasht waren wir." Dank großartiger Unterstützung der Gromoka gibt sich das Prinzenpaar locker und entspannt auf der Bühne. "Dass wir keine Angst vor dem Mikrophon haben, verdanken wir auch Heinz Blank. In seinem Musikkeller haben wir unser Programm einstudiert, und Heinz hat uns dabei toll geholfen", sagt das Prinzenpaar. (An dieser Stelle sei nur so viel verraten, dass fernsehbekannte Handpuppen und ein Hit der Kölner Kultband Brings unter anderem eine Rolle auf der Bühne spielen.)
Unterstützung
Unterstützt wird das Prinzenpaar in der Session natürlich auch von einer Vielzahl von Sponsoren - von den Prinzenfahrzeugen, die das Autohaus Gierten zur Verfügung stellt, bis zur Prinzessinnenfrisur, die in den Händen von Bea Schönborn (Hair Obsession) liegt, um nur zwei von vielen Helfern zu nennen.
Zur Seite steht dem Prinzenpaar auch die Langenfelder Feuerwehr, bei der Prinz Guido beschäftigt ist. Die Kollegen sind Wagenengel beim Rosenmontagszug und helfen beim Kamellenachschub. Apropos Kamelle: Wie man diese optimal und richtig unters närrische Volk bringt, hat das Prinzenpaar in einem Kurs gelernt. "Den gab es beim Wurfmaterial-Ausstatter in Hürth gratis dazu. Unvergesslich und sehr lustig", schmunzelt die Prinzessin, die übrigens an einem Rosenmontag das Licht der Welt erblickte.
Schönster Moment
Nach einer Antwort auf die klassische Frage nach dem Moment, auf den man sich als Prinzenpaar besonders freue, müssen die Bremers nicht lange suchen. Neben dem Rosenmontag sei das eindeutig die Damensitzung der Gromoka am 31. Januar im Festzelt auf dem Schützenplatz. "2000 jecke Mädchen und ich auf der Bühne!" fiebert Prinz Guido dem Publikum der seit Monaten ausverkauften Veranstaltung entgegen, während seine Prinzessin eher das Programm des Nachmittags im Auge hat und sich ganz besonders auf den Auftritt mit dem Gromoka-Damen-Elferrat freut, dem sie seit langem angehört.
120 Veranstaltungen
Rund 120 Veranstaltungen stehen bis Aschermittwoch auf dem Kalender, viele davon kennt das Prinzenpaar bereits. Wenn auch aus anderer Perspektive. "Als Eltern eines Gänselieschens und einer Rheinstürmerin kommt man viel rum", sagt Petra Bremer, die sich als "mitreisende Mutter" für die tanzbegeisterten Töchter Pauline und Leonie engagiert. Papa Guido unterstützt den jecken Nachwuchs unter anderem als Fahrer des Trekkers für den Rosenmontagswagen der Gänselieschen und Spielmänner.
Brauchtum und Crowd-Funding
Doch nicht nur dem Brauchtum fühlen sich die Bremers eng verbunden. Auch für Neues haben die beide ein offenes Ohr. Und so hat Petra Bremer sich finanziell am so genannten Crowd-Funding für das neue Bier der Monheimer Biermanufactur beteiligt. "Es heißt Költ und ist eine Mischung aus Alt und Kölsch. das passt toll zu Monheim, das ja bekanntlich den rheinischen Bier-Äquator bildet", findet die Prinzessin, die bereits eine Flasche Költ ("Wird nicht aufgemacht!") ihr Eigen nennen kann. An Altweiber soll in der Biermanufactur an der Turmstraße das erste Fass Költ angestochen werden. Unweit von der Doll Eck, an der Prinzessin Petra am 8. Februar nach dem Rathaussturm das närrische Regiment übernehmen wird. "Es wäre ein Traum, wenn ich den Hammer bekäme und das erste Költ zapfen dürfte", bekennt die sportliche Prinzessin, die in ihrer Freizeit auch mit dem Ruderverein auf dem Rhein unterwegs ist.
Urlaub in Norwegen
Und nach der Session? Da geht es für Guido und Petra Bremer erst einmal zurück ins Auto - in den Feuerwehr- bzw. in den Fahrschulwagen. Bevor es dann im Sommer für drei Wochen mit den Töchtern, Wohnmobil, Anhängern und Motorrädern für drei Wochen nach Norwegen geht. "Unser erklärtes Lieblingsziel", sagen beide und blicken sich dabei tief in die Augen: Auf einer Motorradtour durch Norwegen begegnete der Prinz 1995 seiner Prinzessin zum ersten Mal. Seitdem geht es gemeinsam mit viel Power durchs Leben.
Info: Für den guten Zweck
Während der Session sammelt Prinzessin Petra bei ihren Auftritten für den guten Zweck. Der Erlös der Spendenaktion kommt der Jugend-Freizeit der Evangelischen Kirche Monheim zugute. Mit dem gesammelten Geld soll bedürftigen Kindern ein Sommerurlaub aus dem Angebot der Gemeinde finanziert werden.
Autor:Bea Poliwoda aus Monheim am Rhein |
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