Samuel hat den deutschen Arbeitsalltag kennen gelernt
Samuel Chatain (18) ist mit vielen neuen Eindrücken in seine Heimat zurückgekehrt. Drei Wochen war der Franzose hier zu Gast und hat als Austausch-Azubi in der Bau- und Möbeltischlerei Schneider an der Grünewaldstraße 58 mitgearbeitet.
„Es hat viel Spaß gemacht und ich habe die Zeit hier sehr genossen“, sagt Samuel Chatain. Drei Wochen war der junge Franzose mit einer Gruppe von insgesamt zwölf Tischler-Auszubildenden im Rheinland zu Gast. Die erste Woche gab es ein Kulturprogramm für alle in Düsseldorf und Umgebung, um Land und Leute kennen zu lernen. Die anderen zwei Wochen hat er im Betrieb in Langenfeld gearbeitet und die Berufsschule in Mettmann besucht. Gewohnt hat er erst im Hotel in der Landeshauptstadt und dann bei der Familie seines Austauschpartners Marc Kohnen (21).
Marc Kohnen ist Auszubildender zum Tischler in der Bau- und Möbeltischlerei von Josef Schneider. „Mein Chef hat mich gefragt, ob ich an dem Austausch teilnehmen möchte“, sagt er. Der 21-Jährige hat die Chance genutzt. Angeboten wird der deutsch-französische Austausch einmal pro Jahr über die Handwerkskammer in Düsseldorf in Zusammenarbeit mit der französischen Gesellenvereinigung „Compagnons du Devoir“. Für Josef Schneider war die Teilnahme auch eine Premiere: „Das ist schon eine Erfahrung wert.“
Im Oktober war Marc Kohnen bereits in Frankreich. Auch für ihn und seine Mitreisenden gab es zunächst ein Kulturprogramm in La Rochelle. Dann war er zwei Wochen in Saintes zum Arbeiten. „Es hat viel Spaß gemacht und ich kann es nur jedem empfehlen“, sagt er über seine Erfahrungen.
Für ihn war es nicht die erste Reise ins Nachbarland. Marc Kohnen war schon zum Schüleraustausch dort und hat auch in Frankreich seinen Urlaub verbracht. Um sich sprachlich auf die Reise vorzubereiten, hat er drei Wochen freitags abends und samstags vormittags an einem Sprachkurs der Handwerkskammer teilgenommen.
Samuel war zum ersten Mal in Deutschland. Verständigt hat er sich auf Englisch. In Frankreich arbeitet er in einer Firma mit 30 Mitarbeitern. „Wir arbeiten sehr viel auf Baustellen, weniger in der Werkstatt“, sagt er. Dabei ist die Firma mehr in öffentlichen Gebäuden, wie zum Beispiel beim Bibliotheken-Ausbau, im Einsatz und weniger beim Privatkunden. In Langenfeld hat er nun in einem familiär geführten Traditionsbetrieb mit fünf Mitarbeitern die andere Seite kennen gelernt.
Unterschiede zwischen den beiden Ländern haben die Beiden natürlich auch schnell ausgemacht. Während in Deutschland die Ausbildung zum Tischler drei Jahre dauert, sind es in Frankreich nur zwei Jahre. „Einige Sachen werden dort ein bisschen anders gemacht als hier“, sagt Marc Kohnen. „Vor allem bei der Sicherheitstechnik ist einiges anders geregelt.“
Samuel musste sich dagegen an die unterschiedlichen Essenszeiten gewöhnen. In Frankreich wird viel später und länger gegessen. Auch die Zeiten für die Mittagspause unterscheiden sich. Hier ist es eine halbe Stunde, im Nachbarland erstreckt sich die Mittagspause über eineinhalb Stunden. Nach einen gemeinsamen Abschiedsessen am gestrigen Abend geht es heute für Samuel zurück nach Frankreich. Die Beiden wollen aber auch über den Austausch hinaus in Kontakt bleiben.
Autor:Sabine Polster aus Monheim am Rhein |
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