Sagen wir mal so: 4

Estelle und der Ernst des Lebens

Knusenhoppels kleine Estelle wird eingeschult - jetzt wirds ernst.
Gut, meine Generation ist nicht der Maßstab, wir gingen am 1. Schultag zur Albert-Leo-Schlageter-Schule, ohne Eltern, ohne Tüte - einfach die Blagen, die sonst zum Kindergarten liefen, gingen jetzt zur Schule. Tornister auf dem Buckel, Schiefertafel, Tafellapen und Griffeldose darin. Der Rektor - in SA-Uniform- ließ in Reihe antreten, verkündete die Tageslosung, stellte den Lehrer vor und dann gings in die Klassenräume und schon bald hieß es: auf - ab -auf - Pünktchen drauf.
Schon die nächste Generation wurde in Begleitung einer spitzen Tüte von Mutter und Oma zur Schule gebracht, der Lehrer nahm die Kinder auf dem Hof entgegen, und nachdem die Kinder sich einander vorgestellt hatten, gab es einen Stundenplan und gut wars. Steffi war ganz überrascht, dass sie am nächsten Tag wiederkommen musste. Da waren der Patenonkel, die Großeltern schon gefordert, ihren Obulus in die Tüte zu investieren, Süßes, Kuli und Füller, kleiner Spielkram und die begleitenden Anfeuerungen: Pass schön auf, damit du was lernst.
Estelle wird Morgen eingeschult. Um 9.00 Uhr ökomenischer Gottesdienst,
danach gemeinsame Besichtigung des Lehrinstitus für Dötzchen und deren Entourage: geladen sind dazu neben de Eltern drei Onkel und zwei Tanten, Oma und Opa, zwei ältere Geschwister und zwei nachbarliche Ehepaare.
Nach gehabter Inauguration laden die Eltern zu ein em kleinen Umtrunk in ein Restaurant nahe der Schule. Hinsichtlich der Tüte gibt es feste Regeln: die angedachten Gäste hatten rechtzeitig Listen vorliegen, aus denen sie bei Amazon respektive Ebay bestellen konnten.
Die Anfeuerungen beschränken sich nunmehr auf "Viel Spaß".
Spaß muss sein- auch beim Ernst des Lebens.