Nobelpreisträger in Monheim: Begeisterung für Wissenschaften wecken
Die drei Wissenschaftler könnten an diesem Vormittag auch im Labor stehen oder vor tausenden Studentinnen und Studenten eine Vorlesung halten. Aber sie sind in die Aula am Berliner Ring gekommen, um Monheimer Oberstufenschülerinnen und –schülern im Rahmen des 2. Monheimer Wissenschaftstags ihre Forschungen näher zu bringen. „Dass Sie sich die Zeit genommen haben, heute genau hier zu sein, freut uns sehr“, bedankte sich Bürgermeister Daniel Zimmermann. So erlebten die Oberstufen des Otto-Hahn-Gymnasiums und der Peter-Ustinov-Gesamtschule am Dienstag drei Vorträge des Chemikers Prof. Dr. Klaus Müllen, des Chemikers und Biophysikers Prof. Ulrich Benjamin Kaupp und des Physik-Nobelpreisträgers Dr. Johannes-Georg Bednorz.
Zusammenarbeit mit der Nationalen Akademie der Wissenschaften
Auch die zweite Ausgabe des Wissenschaftstags organisierten die Stadt und die beiden Schulen in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Heiner Müller-Krumbhaar. Das Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften der Bundesrepublik Deutschland hatte bereits die Idee für den 1. Monheimer Wissenschaftstag und stellte erneut die Kontakte zu den bekannten Wissenschaftlern her. Müller-Krumbhaar war viele Jahre als Professor für die sogenannte Theoretische Physik tätig – unter anderem in Jülich und Aachen. Die Schulleiter der beiden Schulen sprachen ihm ihren ausdrücklichen Dank aus: „Ohne Sie wäre das nicht möglich gewesen“, sagte OHG-Schulleiter Hagen Bastian. PUG-Kollege Ralf Sänger schloss sich dem an: „Wir freuen uns heute auf richtig spannende Vorträge.“
Eintrag ins Goldene Buch der Stadt
Nach einem Eintrag ins Goldene Buch legten die Experten mit ihren kurzweiligen Vorträgen auch gleich los. Unter der Leitfrage „Ist die Zukunft schwarz“ erläuterte Chemiker Prof. Dr. Klaus Müllen die Möglichkeiten des Wundermaterials Graphen. Der honigwabenartige Ausschnitt aus dem Graphitgitter eröffne in der Grundlagenforschung und bei technischen Anwendungen spannende Möglichkeiten. Was die menschlichen Sinne mit der Physik verbindet, erklärte im Anschluss Chemiker und Biophysiker Prof. U. Benjamin Kaupp. Dabei enthüllte er unter anderem, warum Sehzellen und Spermien evolutionär eng miteinander verwandt sind. Zum krönenden Abschluss griff Physik-Nobelpreisträger Dr. Johannes-Georg Bednorz zum Mikrofon und erläuterte die Entwicklung der Supraleitung zur Schlüsseltechnologie. Heute ist mit ihr der verlustfreie Transport elektrischer Energie, deren effizientere Erzeugung und Nutzung möglich. Offene Fragen konnten Schülerinnen und Schüler bei Diskussionsrunden im Anschluss klären – und sich für die Wissenschaft weiter begeistern lassen.
Autor:Bea Poliwoda aus Monheim am Rhein |
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