Monheim: Falsche Dachdecker rauben Tresor einer Seniorin aus
Am Dienstag klingelten zwei "Dachdecker" gegen 12.30 Uhr an der Haustür einer 82-jährigen Seniorin in Monheim und gaben vor, angeblich dringend notwendige Reparaturen am Dach des Einfamilienhauses durchführen zu müssen.
Da die Rentnerin tatsächlich am Nachmittag einen beauftragten Handwerker erwartete, ließ die arglose Frau sich darauf ein und führte die Männer auf den Dachboden, um sich in deren Beisein den angeblichen Schaden anzugucken. Dort erklärten die Männer, dass die Arbeiten umgehend ausgeführt werden müssen und 6.500 Euro kosten würden. Die Frau ließ sich auf das Geschäft ein und holte den geforderten Geldbetrag aus ihrem Tresor.
Dabei wurde sie vermutlich durch einen der Täter beobachtet. Nachdem die Rentnerin den Männern den vereinbarten Geldbetrag übergeben hatte, lenkten diese die Frau erneut ab. Unter dem Vorwand, das Dach nun von außen begutachten zu müssen, verabschiedete sich das Duo.
Nur wenige Minuten später sah die 82-Jährige vom Dachboden aus, dass sich die angeblichen "Dachdecker" vom Haus entfernten und mit einem hellen Pkw- Kombi mit Leverkusener Städtekennung davonfuhren. Auf eine Rückkehr wartete die Frau vergeblich. Stattdessen musste sie feststellen, dass der Tresor von den Unbekannten ausgeräumt wurde.
Täterbeschreibung
Die Täter konnten wie folgt beschrieben werden:
- männlich
- ca. 190 cm groß
- dunkle kurze Haare
- beiden sahen sich sehr ähnlich ( wie "Zwillinge")
- trugen Alltagskleidung, keine Arbeitskleidung
- beide sprachen akzentfrei Deutsch
Die Polizei hat ihre Ermittlungen eingeleitet. Sachdienliche Hinweise bitte an die 110 oder die Polizei in Monheim, Telefon (02173) 95946350.
Tipps der Polizei
Aus gegebenem Anlass warnt die Polizei kreisweit insbesondere ältere Mitbürger davor, unbekannte Personen unkontrolliert in die eigenen vier Wände einzulassen. Schauspielerisch begabte Diebe und Betrüger an der Haus- oder Wohnungstür verwenden im Grunde nur ganz wenige Tricks, zu denen sie sich aber immer neue Varianten einfallen lassen: Sie bitten um Hilfe oder eine Gefälligkeit, täuschen Amtspersonen- und Handwerkereigenschaft vor oder behaupten ganz einfach, Sie zu kennen. Dabei verfolgen diese Diebe und Betrüger immer nur ein Ziel: Sie sollen die Tür öffnen, damit die Täter in Ihre Wohnung gelangen.
Lassen Sie es nicht so weit kommen ! In Ihren vier Wänden sind Sie mit dem oder der Fremden allein - und Sie können dabei Ihre Augen nicht überall haben. Dies gilt besonders im Hinblick darauf, dass solche Täter oft auch nicht alleine in Ihre Wohnung kommen !
Einige Täter lügen Ihnen vor, Ihre Wohnung in amtlicher Eigenschaft oder mit behördlicher Befugnis aufsuchen zu müssen. Dabei treten Trickbetrüger und -diebe zum Beispiel in folgenden Rollen auf:
- Polizei- bzw. Kriminalbeamte oder Gerichtsvollzieher
- Mitarbeiter der Elektrizitäts-, Gas- oder Wasserwerk,
- Handwerker, Heizkostenableser oder sonstige Beauftragte der Hausverwaltung
- Mitarbeiter der Kirche, des Sozialamtes oder von anderen sozialen Stellen
- Berater der Krankenkasse oder der Rentenversicherung
- Postzusteller oder Monteure einer Telefongesellschaft.
Die Polizei rät:
- Vergewissern Sie sich vor dem Öffnen ihrer Wohnungstüre, wer zu Ihnen will: Schauen Sie durch den Türspion oder aus dem Fenster, benutzen Sie die Türsprechanlage.
- Öffnen Sie Ihre Tür immer nur mit vorgelegter Türsperre (z. B. Kastenschloss mit Sperrbügel).
- Lassen Sie niemals Fremde in Ihre Wohnung.
- Verlangen Sie einen Ausweis.
- Klären Sie durch ein Telefonat mitder angeblich entsendenden Dienststelle oder mit dem vermeintlichen Auftraggeber die Richtigkeit des Besuches.
Autor:Bea Poliwoda aus Monheim am Rhein |
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