Literatur im Telefonhäuschen

Sie sorgen für den Bücheraustausch in Monheim (v.l.): Martin Führer (Bibliothek Monheim am Rhein), Anke Wieland (Mehrgenerationenhaus), Inge Nowak (Mo.Ki), Dr. Simone Rosche (Bayer Crop Science), Luda Liebe (Kunsthaus 1), Julia Gerhard (Ulla-Hahn-Haus) und Manfred Klein (Baumberger Allgemeiner Bürgerverein).  Foto: de Clerque
  • Sie sorgen für den Bücheraustausch in Monheim (v.l.): Martin Führer (Bibliothek Monheim am Rhein), Anke Wieland (Mehrgenerationenhaus), Inge Nowak (Mo.Ki), Dr. Simone Rosche (Bayer Crop Science), Luda Liebe (Kunsthaus 1), Julia Gerhard (Ulla-Hahn-Haus) und Manfred Klein (Baumberger Allgemeiner Bürgerverein). Foto: de Clerque
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Unter dem Motto „Monheim liest“ gibt es ab April im Stadtgebiet vier Stationen für den kostenlosen Tausch von Büchern.

Telefonzellen sind aus dem Alltag längst verschwunden. In Monheim werden nun drei der gelben Häuschen wieder aufgestellt. Sie dienen dem Austausch. Nicht mehr dem des gesprochenen Wortes, sondern dem des gedruckten.
Mit Regal und Licht ausgestattet werden sie zur „Bücherzelle“. Die Idee: Jeder kann dort nicht mehr benötigte Bücher reinstellen oder für ihn interessante Werke herausnehmen.

Offiziell eröffnet wird das Projekt am 9. April. Dann können an vier Stationen im Stadtgebiet Bücher rund um die Uhr getauscht werden. Vor dem Mehrgenerationenhaus, am Ulla-Hahn-Haus und auf dem Dorfplatz in Baumberg wird es je eine Telefonzelle geben. Hinzu kommt eine weitere Station am Busbahnhof. Paten sollen dafür sorgen, dass die Zellen ordentlich und sauber hinterlassen werden.

Die Idee dazu kam aus verschiedenen Ecken. Luda Liebe wollte am Busbahnhof eine Tauschstelle einrichten, einen so genannten „LeseBahnhof“. Diesen Vorschlag reichte sie beim Förderprogramm „Aktiv zusammen leben“ ein. Bei dieser Aktion engagieren sich Monheimer für Monheimer und können für ihr Projekt einen maximalen Zuschuss von 1000 Euro erhalten. Sie bekam die Zusage und eine Förderung von 500 Euro.

Parallel dazu wollte auch Julia Gerhard am Ulla-Hahn-Haus einen öffentlichen Bücherschrank mit Schwerpunkt Kinder- und Jugendliteratur einrichten. Dafür bekam sie eine Spende von 4000 Euro von der Bayer CropScience AG. Und da in Monheim die Netzwerke funktionieren, haben sich die Damen kurzerhand mit Martin Führer, Leiter der Bibliothek, und Anke Wieland vom Mehrgenerationenhaus zusammengetan und ein Gesamtkonzept für mehrere Bücherschränke im Stadtgebiet entwickelt. Mit an Bord sind inzwischen auch der Baumberger Allgemeine Bürgerverein und die Bahnen der Stadt Monheim.

Die Telefonzellen hat Anke Wieland organisiert. Sie können offiziell bei der Telekom in Berlin für 450 Euro entkernt gekauft werden. Die Firma Hammesfahr hat dafür gesorgt, dass die ausgedienten Telefonhäuschen sicher von der Spree an den Rhein gekommen sind.

Die Kunstkurse der Peter-Ustinov-Gesamtschule und des Otto-Hahn-Gymnasiums sollen ein passendes Logo für „Monheim liest“ entwerfen. Außerdem sollen die Telefonzellen farbenfroh mit Graffiti gestaltet werden, um so einen Wiedererkennungswert zu schaffen.

„Wenn die Bücher-Tauschstellen gut angenommen werden, dann können wir uns auch noch weitere Standorte vorstellen“, sagt Luda Liebe.
Bücher können ab sofort mittwochs von 14 bis 18 Uhr bei Luda Liebe im Kunsthaus 1, Frohnstraße 40, abgegeben werden. Dort erhalten Interessierte auch weitere Informationen für die Patenschaft.

Autor:

Sabine Polster aus Monheim am Rhein

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