Jahresrückblick Monheim (4. Teil) - mit Unterstützung von Stadtarchivar Michael Hohmeier

Schelm Alexander Iffland und Kinderschelmin Maike Schreiber werden  am 11.11. von Superman (Bürgermeister Daniel Zimmermann), Baumeister Bob (Gernot Paeschke), Hulk (Bernd Meyers) und Bibi Blocksberg (Vanessa Klein) empfangen. | Foto: Michael de Clerque
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  • Schelm Alexander Iffland und Kinderschelmin Maike Schreiber werden am 11.11. von Superman (Bürgermeister Daniel Zimmermann), Baumeister Bob (Gernot Paeschke), Hulk (Bernd Meyers) und Bibi Blocksberg (Vanessa Klein) empfangen.
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Viel passiert ist 2016 wieder in Monheim am Rhein. An vieles kann man sich sicherlich noch gut erinnern, anderes ist in Vergessenheit geraten. Mit tatkräftiger Unterstützung von Stadtarchivar Michael Hohmeier blicken wir hier auf das vierte Quartal zurück.

Oktober

6. Oktober: Zur geplanten Unterstützung der beiden im Stadtgebiet beheimateten Moscheevereine beim Bau zweier Gemeindezentren findet der zweite Bürgerinformationsabend statt. Zu der rund dreistündigen Veranstaltung unter Leitung von Bürgermeister Daniel Zimmermann kommen etwa dreihundert Einwohner. Auch diesmal gibt es eine Einlass- und Ausweiskontrolle, wieder dürfen als auswärtige Gäste nur akkreditierte Medienvertreter teilnehmen.
Nach der vom Rat geforderten Überprüfung aller 15 potenziellen Grundstücke, die für den Bau der Gemeindezentren infrage kamen, schlägt die Verwaltung nunmehr vor, der türkisch-islamischen Gemeinde statt des zunächst avisierten Grundstücks auf dem Gelände der früheren Wilhelm-Busch-Schule die ehemalige Liegewiese des Freibads über einen zweckgebunden Zuschuss von 460.000 Euro zu überlassen. Das ehemalige Schulgelände könne besser für eine Wohnbebauung genutzt werden.
Die marokkanische Gemeinde soll wie geplant auf einen Teil des alten Menk-Geländes an der Opladener Straße umziehen. Mit beiden Gemeinden führt die Stadt zudem Gespräche über den Ankauf ihrer derzeit genutzten Immobilien an der Nieder- und Opladener Straße. An beiden Standorten sei Wohnbebauung denkbar, an der Niederstraße auch ein kleiner Gewerbebetrieb.

13. Oktober: Auf großes Interesse stößt die Gründung eines örtlichen Ablegers des landesweiten Netzwerks „ZWAR – Zwischen Arbeit und Ruhestand“. Mehr als zweihundert Personen beteiligen sich an der Informationsveranstaltung im Bürgerhaus Baumberg, zu der die Stadt die rund 2900 Stadtteil-Bewohner ab 55 Jahren schriftlich eingeladen hatte.
Koordiniert wird ZWAR vom Bereich Ordnung und Soziales der Stadtverwaltung, beteiligt sind unter anderem der Baumberger Allgemeine Bürgerverein und die Altentagesstätte der Arbeiterwohlfahrt im Gertrud-Borkott-Haus.

17. Oktober: Nach mehreren Wochen mit wenig oder gar keinen Niederschlägen sinkt der Wasserstand des Rheins am Kölner Pegel auf 1,21 Meter. Die Fähre Düsseldorf-Urdenbach – Zons stellt den Betrieb ein.

26. Oktober: Mit den 19 Stimmen von Peto und Bürgermeister beschließt der Rat nach fast vierstündiger Debatte gegen 22 Uhr die finanzielle Unterstützung der Ditib Türkisch-Islamischen Gemeinde und des marokkanischen Islamischen Moscheevereins beim Erwerb von Grundstücken für den angestrebten Neubau von Moscheen und Gemeindezentren.
Die türkische Gemeinde erhält einen Zuschuss von 425.500 Euro zum Erwerb des ehemaligen Freibadgeländes an der Kurt-Schumacher-Straße von der Allwetterbad der Stadt Monheim am Rhein GmbH. Zudem erwirbt die Stadt von der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (Ditib) Köln das Objekt Niederstraße 52 zum Kaufpreis von 671.000 Euro.
Die marokkanische Gemeinde bekommt einen Zuschuss von 420.000 Euro zum Erwerb eines Grundstücks auf dem Menk-Gelände an der Opladener Straße von der Stadtentwicklungsgesellschaft Monheim am Rhein mbH. Ferner bietet die Stadt der Gemeinde an, ihr das Objekt Opladener Straße 129 für 310.000 Euro abzukaufen.
Zwölf Ratsmitglieder stimmen dagegen. Der Antrag des CDU-Fraktionsvorsitzenden Markus Gronauer, in der Angelegenheit einen Bürgerentscheid herbeizuführen, wird in geheimer Abstimmung mit 22 gegen zehn Stimmen bei einer Enthaltung abgelehnt.
Während die Sitzung abermals auf großes Medieninteresse stößt, ist die Zahl der Besucher im Ratssaal rückläufig.

November

2. November: Mit der Freigabe des von 1,20 Meter auf drei Meter verbreiterten „Leinpfads“ zwischen Klappertorstraße und Campingplatz ist der am Baumberger Rheinufer entlangführende Rad- und Wanderweg von Kielsgraben bis Campingplatz durchgehend benutzbar. Der zweihundert Meter lange „Leinpfad“, bisher nur als Gehweg ausgewiesen, ist nunmehr kombinierter Rad- und Gehweg. Die asphaltierte Trasse mit Betonstützwand zum Schutz vor Hochwasserschäden kostet 350.000 Euro, davon 245.000 Euro aus Landesmitteln. Der ursprünglich vorgesehene Steg in der Uferböschung hätte etwa 950.000 Euro gekostet. Baubeginn war im Mai.

4. November: Die Verträge mit den beiden in Monheim am Rhein beheimateten islamischen Gemeinden über den Ankauf von Grundstücken von der Stadtentwicklungsgesellschaft Monheim am Rhein mbH und der Allwetterbad der Stadt Monheim am Rhein GmbH zum Bau zweier Gemeindezentren werden gemäß Ratsbeschluss vom 26. Oktober notariell beurkundet.
Damit ist das am 31. Oktober von Markus Gronauer, Vorsitzender der CDU-Ratsfraktion, Werner Goller, Vorsitzender der SPD-Ratsfraktion, und Michael Nagy, Ratsmitglied (CDU) initiierte Bürgerbegehren „Keine Steuergelder für Moscheegrundstücke“ hinfällig.

5. und 6. November: Der 22. Martins-Markt mit verkaufsoffenem Sonntag findet erstmals zweitägig statt und wird erstmals vom Stadtmarketing organisiert. Der bisher federführende Treffpunkt Monheim am Rhein bleibt beteiligt.
Auf der Krischerstraße ist ein Kreativ- und Designmarkt aufgebaut. Neu sind 13 Stände, die unter der Bezeichnung „Street Food“ gebratene Gambas, Steaks, Burger, Sushi oder vegane koreanische Speisen anbieten. In einem Festzelt spielen Bands Countrymusik.
Das Ulla-Hahn-Haus lässt Kinder am Sonntag im leerstehenden Ladenlokal Krischerstraße 6 a auf drei großen Leinwänden ein von der Künstlerin Leo Müller-Gladen vorgestaltetes Wimmelbild mit Monheimer Motiven vollenden.

9. November: Trotz Dauerregens gut besucht ist die jährliche Gedenkstunde zur Pogromnacht vom 9. November 1938 am Mahnmal am Kradepohl.

11. November: Mit dem traditionellen Schelmenwecken beginnt die närrische Session 2016/2017. Ihr Motto lautet „Zum Fastelovend in Monnem jütt et janz vill Wäje– jitz künne mer och per Scheff anläje“. Schelm Alexander Iffland und Kinderschelmin Maike Schreiber werden am Schelmenturm von Helden aus Comics, Filmen und TV-Serien empfangen: Superman (Bürgermeister Daniel Zimmermann), Bob der Baumeister (Gernot Paeschke), Der unglaubliche Hulk (Bernd Meyers) und Bibi Blocksberg (Vanessa Klein). Superman kündigt an, er werde das „Kommunalsoli-Gewerbesteuer-Absaugmonster“ bezwingen.

12. November: Bei der Umgestaltung der Hauptstraße ist der Abschnitt zwischen Deich- und Schwanenstraße fertiggestellt. Aus diesem Anlass lädt das Stadtmarketing zum „Comedy Hopping!“ ein. Entlang der Hauptstraße treten Andreas Obering alias „Der Obel“ (Gaststätte Zeitlos), Michael Steinke (Bäckerei Busch), Sabine Wiegand (Salon Stock) und Jürgen H. Scheugenpflug (Imbiss Futterkrippe) auf.

12. November: Karnevalsprinz in der Session 2016/2017 ist der SPD-Landtagsabgeordnete Jens Geyer. Zusammen mit seiner Frau Kerstin wird er von der Gromoka in der Festhalle Bormacher proklamiert. Jeantine Pietrzik verkörpert die Gänseliesel, Florian Nellen den Spielmann. Das Kinderprinzenpaar sind Robert Schmidt und Maya Schmeil.

16. November: Nach mehrwöchigen Bauarbeiten mit zeitweiligen Sperrungen und starken Verkehrsbehinderungen gibt der Landesbetrieb Straßenbau die Berghausener Straße wieder voll für den Verkehr frei. In Richtung Langenfeld führt die Straße jetzt dreispurig über die Autobahnbrücke, dahinter wird sie sogar vierspurig. In Richtung Baumberg wurde die Linksabbiegespur ins Gewerbegebiet Weidental verlängert. Zudem sind nunmehr alle Ampelanlagen zwischen Baumberger Chaussee in Monheim am Rhein und Elisabeth-Selbert-Straße in Langenfeld zu einer „Grünen Welle“ koordiniert worden.

18. November: Der Bau von bis zu fünf Windkraftanlagen nahe der Autobahn 59 unter Beteiligung der MEGA Monheimer Elektrizitäts- und Gasversorgung kommt nicht zustande. Das Projekt hat wegen der Auflagen für den Umwelt- und Artenschutz sowie rückläufiger finanzieller Förderung keine Aussicht mehr auf Rentabilität. Mit den fünf Windrädern hätten jährlich rund dreißig Millionen Kilowattstunden Strom produziert werden können, was 23 Prozent des Monheimer Gesamtbedarfs von 140 Millionen Kilowattstunden entsprochen hätte.
Die Stadtwerke Langenfeld, die an dem Projekt ebenfalls interessiert gewesen waren, zogen sich bereits im April 2013 zurück.

19. November: Der zum dritten Mal vergebene Ulla-Hahn-Autorenpreis wird im Ratssaal an Shida Bazyar für ihren Roman „Nachts ist es leise in Teheran“ (Verlag Kiepenheuer & Witsch, 2016) verliehen. Die Autorin, Tochter iranischer Eltern, wurde 1988 in Hermeskeil geboren, studierte Literarisches Schreiben und ist als Bildungsreferentin für junge Menschen tätig, die ein Freiwilliges Ökologisches Jahr in Brandenburg machen. Ihre ersten Veröffentlichungen waren Kurzgeschichten in Zeitschriften und Anthologien.
Die achtköpfige Jury unter Leitung von Ulla Hahn befand: „Shida Bazyars erster Roman handelt von Flucht und Ankommen, von der Frage nach eigenen und fremden Wurzeln, von Eigen- und Fremdwahrnehmung. Über drei Jahrzehnte erzählt sie die Geschichte einer iranischen Familie.“ Die Autorin stelle in jedem der vier Teile ein anderes Mitglied der Familie in den Mittelpunkt. „Beshads Hoffnungen, Nahids Gefühl der Fremdheit und Verwunderung in Deutschland, Lalehs Erfahrung einer Doppelidentität, Mos Verwirrung gegenüber den eigenen Emotionen – Shida Bazyar schafft es, die jeweiligen Sichtweisen und Gefühlszustände ohne Larmoyanz, aber mit scharfem Blick und in einer ganz besonderen Sprache – eher Sprachen – zu schildern.“
Mit dem Ulla-Hahn-Autorenpreis wird alle zwei Jahre ein deutschsprachiges Erstlingswerk (Lyrik oder Prosa) einer Autorin oder eines Autors unter 35 Jahren prämiert. Das Preisgeld beträgt erstmals zehntausend Euro.

23. November: Die Stadt ist fortan als eine von 94 Kommunen Mitglied im „Zukunftsnetz Mobilität NRW“. Staatssekretär Michael von der Mühlen vom Landesministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr übergibt die Mitgliedsurkunde in Düsseldorf an Stadtplaner und Mobilitätsmanager Oliver Wiesner vom Bereich Stadtplanung und Bauaufsicht. Das „Zukunftsnetz“ hilft den Kommunen, Verkehrsplanungen übergreifend zu entwickeln, indem sie von regionalem Austausch, Beratung und Koordinierung sowie von aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen profitieren.

25. November: Der 2. Monheimer Sternenzauber mit Eislaufbahn vor dem Rathaus beginnt (bis 8. Januar 2017). Zu den Ausschankbuden gesellt sich eine neue Almhütte mit sechzig Sitzplätzen.Kakao, Kinderpunsch und Glühwein werden in eigens produzierte Tassen gefüllt. Zur Eröffnung des Sternenzaubers steigt eine Eisdisko. Zudem sind 18 Geschäfte bis 21 Uhr geöffnet.
In die im vergangenen Jahr erstmals installierte, Kometenschweifen nachempfundene Weihnachtsbeleuchtung ist nun auch die Alte Schulstraße einbezogen. Dazu wurden die Straßenlaternen mit energiesparender LED-Beleuchtung ausgerüstet, die heller oder dunkler gestellt werden kann. Statt bisher siebzig Watt verbraucht eine Laterne in der Stunde nur noch 22 Watt. Alle Lampen sind miteinander verbunden, Defekte sollen sie demnächst automatisch per WLAN melden. Die Alte Schulstraße ist Prototyp für das künftige Lichtkonzept von MEGA und Stadt.

25. November: Die jährlich verliehene Goldene Kanone der Altstadtfunken geht an ihren langjährigen Unterstützer Hermann Abels, Gastwirt im „Bleer Stübchen“.

Dezember

3. und 4. Dezember: Rund um den Baumberger Dorfplatz findet am ersten Adventwochenende der 19. Nikolausmarkt statt. Veranstalter ist traditionell der Freundeskreis Baumberger Altstadtviertel, der diesmal und 30 Aussteller auf den stimmungsvollen Markt bringt.

6. Dezember: Monheimer bekommt eine Kinderfeuerwehr. Es ist die erste im Kreis Mettmann und eine von insgesamt 30 in Nordrhein-Westfalen. Leiter der Monheimer Kinderfeuerwehr (für Jungs und Mädchen von sechs bis zwölf Jahren) ist Markus Paikert.

9. Dezember: Mehr als 50 Buden locken drei Tage lang auf den 18. Weihnachtsmarkt der Werbegemeinschaft Treffpunkt Monheim in die Altstadt. Flankiert wird die Veranstaltung auch in diesem Jahr von einem verkaufsoffenen Sonntag.

11. Dezember: Nach fasteinjähriger Restaurierung wird die evangelische Altstadtkirche an der Grabenstraße mit einem feierlichen Chor- und Orchesterkonzert wiedereröffnet.

Noch mehr Monheimer Ereignisse aus 2016 gibt es auf der städtischen Homepage auf www.monheim.de/stadtprofil/fakten/chronik/chronik-2016.

Autor:

Lokalkompass Langenfeld - Monheim - Hilden aus Monheim am Rhein

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