In den Ruhestand verabschiedet
Nach 46 Jahren im öffentlichen Dienst, davon 37 im Monheimer Rathaus und von diesen wiederum 16 als Kämmerer, wäre Max Herrmann am liebsten still und leise in den Ruhestand gegangen. Doch das wollten weder sein Chef noch seine Mitarbeiter. Und so kam es denn, dass sich Max Herrmann (62) im Haus der Chancen in festlicher Runde wiederfand, mit Lob, Dank und Geschenken bedacht wurde und schließlich nur noch sagen konnte: „Das ist umwerfend.“
Im Haus der Chancen war Herrmann am richtigen Ort. Es war eines der Projekte, für das sich der Kämmerer besonders eingesetzt hatte und das trotz Nothaushalt und Haushaltssicherungskonzept verwirklicht werden konnte. „Ein wichtiger Meilenstein war das. Man nennt Sie zurecht einen Möglichmacher“, sagte Bürgermeister Daniel Zimmermann, der Herrmanns langes Wirken anhand von Fotos aus dem Stadtarchiv noch einmal Revue passieren ließ – „auch wenn Sie ja lieber nach vorn blicken.“
An der großen Monheimer Finanzwende, die gerade rechtzeitig zu Herrmanns Ruhestand mit der Schuldenfreiheit ihren Höhepunkt fand, war der Kämmerer maßgeblich beteiligt. Dabei hatte er nicht nur die nackten Zahlen, sondern vor allem die Bürger und Familien im Blick. „Er hat uns immer sehr unterstützt. Dafür zeichnen wir ihn heute mit dem ersten und einzigen Mo.Ki-Orden aus“, sagte die für Kinder, Jugend und Familie zuständige Bereichsleiterin Annette Berg. „Du bist Spitze, du bist genial“, lautete der gesungene Kommentar von Kindern aus der benachbarten städtischen Tagesstätte „Max & Moritz“.
Dass Herrmann „aufgrund seiner fundierten Aussagen in allen politischen Lagern akzeptiert war und im Rat großes Vertrauen genoss“, wie Bürgermeister Zimmermann feststellte, bestätigte der Vorsitzende der CDU-Fraktion, Markus Gronauer: „Auf Max Herrmann konnte man sich immer verlassen. Ein Mann ohne Schnörkel und Popanz.“ Der Stadtentwicklungsgesellschaft, deren Geschäftsführer Herrmann war, bleiben seine Kenntnisse und Fähigkeiten noch eine Weile erhalten.
Zeit genug dürfte aber noch für die Radtouren bleiben, die sich Herrmann vorgenommen hat. Am Zubehör wird es nicht scheitern, davon erhielt er eine ganze Geschenkekiste voll. Die Ratsfraktionen legten noch zwei Satteltaschen drauf, prall gefüllt mit (essbaren) Euro-Münzen. „Aber teilen Sie es wie bisher gut ein“, riet Gronauer.
Als das Wort zuletzt an den Geehrten kam, war der hörbar bewegt und gerührt. „Es waren 16 spannende Jahre als Kämmerer. Auch wenn es nicht immer angenehm war, wenn ich in der Saniererrolle auftreten musste“, sagte Herrmann. Die Basis für den schließlichen Erfolg aber sei sein engagiertes Team gewesen, insbesondere Guido Krämer als Leiter des Finanzbereichs. „Vor Haushaltsberatungen haben wir oft bis tief in die Nacht zusammen gearbeitet – darüber sind Guido und ich im Laufe der Jahre nicht nur gute Kollegen, sondern sogar Freunde geworden.“
Und da Guido Krämer wegen der langen Arbeitszeiten mit seinem Kämmerer oftmals nicht zu Hause bei Frau und Kindern war, schenkte ihm Herrmann zum Abschied einen Familiengutschein für einen zweitägigen Besuch im Berliner Erlebnisbad „Tropical Islands“.
Zur Person Max Herrmann
Geboren 1951 in Solingen, seit 1974 wohnhaft in Langenfeld. Verheirat, zwei erwachsene Kinder.
1967 Beginn einer Ausbildung im mittleren Dienst beim Amtsgericht Solingen.
1976 Prüfung zum Diplom-Verwaltungswirt und Dienstbeginn bei der Monheimer Stadtverwaltung; zunächst im Bauverwaltungsamt und in der Rechnungsprüfung, dann in der Kämmerei, deren Leitung Herrmann 1989 übernimmt.
1997 Bestellung zum Kämmerer. Die Stadt hat damals rund 112 Millionen Mark Schulden.
2002 Gründung der Stadtentwicklungsgesellschaft, Max Herrmann wird einer von zwei Geschäftsführern.
Autor:Lokalkompass Monheim am Rhein aus Monheim am Rhein |
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