Experimentieren statt pauken
Einmal im Jahr findet in der Lottenschule ein ganz besonderer Unterricht statt: Nämlich dann, wenn die Projekttage auf dem Stundenplan stehen. Diesmal hieß es für die Jungen und Mädchen: „Experimentieren und Forschen“.
Von Bea Poliwoda
monheim am rhein. (bp) Der Stapellauf ist geglückt: Behutsam setzt Kai (9) sein Wikingerschiff aufs Wasser – und das aus Styropor, Holzstäbchen, bunten Strohhalmen und kunstvoll verzierten Wappen aus Wellpappe konstruierte Modell geht nicht unter! Der Viertklässler strahlt; hat sich das Werkeln in der Gruppe „Boote bauen“ gelohnt! Das Angebot war eines von zehn, aus denen die insgesamt 215 Kinder der katholischen Grundschule bei den diesjährigen Projekttagen auswählen konnten. Die Ergebnisse präsentierten die Schülerinnen und Schüler vergangenen Freitag in einer kleinen Ausstellung, zu der auch Eltern, Geschwister, Verwandte und Freunde eingeladen waren.
„Vier Tage lang durften die Kinder je nach persönlichen Vorlieben tüfteln, werkeln und experimentieren“, erklärt Elisabeth Nolting das klassenübergreifende Projekt. Was sie besonders freut, seien nicht nur die sehenswerten Ergebnisse, sondern auch die gute Zusammenarbeit zwischen den Schülern. „Wobei zu beobachten war, dass Erstklässler oftmals unbedarfter an eine Sache oder ein Thema herangehen. Die größeren Kinder denken viel mehr nach, bevor sie mit einem Experiment oder einer Konstruktion anfangen“, ergänzt die Schulleiterin.
In zehn, täglich wechselnden Gruppen, konnten sich die Grundschüler mit verschiedenen Themen aus den Bereichen, Biologie, Chemie und Physik beschäftigen: So wurden in einer Gruppe Murmelbahnen aus Papier gebaut, um der Bionik auf die Spur zu kommen – also herauszufinden, wie die Kurve gebaut sein muss, damit die Kugel optimal hindurch rollen kann. In einer anderen Gruppe waren die „Elektriker“ zugange , um mit Hilfe von Batterie, Draht und Glühlampe einen Stromkreis zu konstruieren.
Andere Schüler hatten sich während der Projekttage mit Nahrungsmitteln beschäftigt und führten vor, wie man Stärke und Zucker im Essen nachweisen kann. Besonders gefragt seien bei den Schülern alle Angebote gewesen, in deren Rahmen etwas konstruiert werden konnte, so Elisabeth Nolting. Für Boote, Fahrzeuge und Musikinstrumente hatten Schüler und Eltern vom Kronkorken über die leere Milchtüte bis zur Käseschachtel allerhand Müll gesammelt, der frei nach Fantasie verbaut werden konnte. Andere wichtige Hilfsmittel, wie beispielsweise Batterien, Gummihandschuhe oder Nudeln steuerte die Schule bei.
Finanziert wurden die Projekttage auch diesmal mit dem Erlös aus der Cafeteria, die im Rahmen der kleinen Ausstellung ihre Türen öffnete. Für sie hatten die Mütter natürlich wieder fleißig gebacken. Und sich dabei – im Gegensatz zu den kleinen Tüftlern nicht aufs Experimentieren und Forschen eingelassen. Sie servierten altbewährte Kuchenklassiker, die nach dem Rundgang durch die Ausstellung schnell ihre Abnehmer fanden.
Autor:Lokalkompass Langenfeld - Monheim - Hilden aus Monheim am Rhein |
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