Ein Netz für die Zukunft

Jörg Köhl, Technischer Leiter bei der MEGA, Geschäftsführer Udo Jürkenbeck und Bürgermeister Daniel Zimmermann (v.l.) präsentieren hier Bauteile für das Glasfasernetz.  Foto: de Clerque
  • Jörg Köhl, Technischer Leiter bei der MEGA, Geschäftsführer Udo Jürkenbeck und Bürgermeister Daniel Zimmermann (v.l.) präsentieren hier Bauteile für das Glasfasernetz. Foto: de Clerque
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Die Monheimer Elektrizitäts- und Gasversorgung GmbH (MEGA) macht Monheim fit für die digitale Zukunft. In den nächsten sechs Jahren soll in der Stadt ein flächendeckendes Glasfasernetz aufgebaut werden – vorausgesetzt der Rat stimmt in seiner Sitzung am 17. September zu.

Jörg Köhl, Technischer Leiter der Mega, präsentiert ein Stück eines Glasfaserkabels. Es ist so dick wie ein Haar und mit dem bloßen Auge kaum zu erkennen. Trotzdem können damit mehrere Terrabyte übertragen werden. „Schon heute reichen zwei Glasfaserkabel für den gesamten Datenverkehr Monheims“, sagt Köhl.

Jeder Haushalt und jeder Gewerbebetrieb im Stadtgebiet soll ab 2015 mit einer Glasfaserleitung ausgestattet werden. „Die Glasfaser bietet die Möglichkeit, erheblich höhere Bandbreiten darzustellen. Damit machen wir einen Quantensprung in die Zukunft“, so Bürgermeister Daniel Zimmermann.
Laut Frauenhofer-Institut für Nachrichtentechnik hat sich der Bandbreitenbedarf in den vergangenen 20 Jahren alle fünf Jahre verzehnfacht. 2020 soll es einen erheblichen Bedarf an Privat-Anschlüssen mit Datenraten von 1 Gbit/s geben. In den bestehenden Netzen mit VDSL und LTE sind die Übertragungsraten jedoch begrenzt.

Deswegen setzen Stadt und MEGA auf Glasfaser als das Medium der Zukunft. Dafür sollen 21 Millionen Euro investiert werden. Innerhalb von sechs Jahren sollen 7300 Gebäude an das Netz angeschlossen werden. Dafür werden 180 Kilometer Glasfaserleitung verlegt.

Im Stadtgebiet wird es drei zentrale Standorte für die Aktivtechnik (Computer und Lasergeräte) geben – in Baumberg, Monheim-Mitte und Monheim-Süd. Sie sind durch einen Ringschluss untereinander verbunden. Von den 21 Millionen Euro Erstinvestition sind allein 16 Millionen für die Verlegung der Glasfaser in der Erde geplant. 2,5 Millionen Euro werden für die Aktivtechnik, an den drei zentralen Standorten benötigt und weitere 2,5 Millionen Euro für die Verkabelung innerhalb der Gebäude.

Im Erstausbau kommt die Glasfaserleitung frei Haus. Der Eigentümer muss lediglich den Anschluss genehmigen, geht aber keine weiteren Verpflichtungen ein. Ein Internetanschluss mit 25 Mbit/s und Telefonflatrate wäre dann für 25 Euro pro Monat zu haben, ein Internetanschluss mit 100 Mbit/s inklusive Telefonflatrate und TV für 40 Euro pro Monat. Die Geschwindigkeiten stehen sowohl im Download als auch im Upload zur Verfügung. Um kostendeckend zu arbeiten, hat die MEGA mit einem Marktanteil von 37 Prozent kalkuliert.

Im ersten Jahr sollen das Neubaugebiet Waldbeerenberg in Baumberg angeschlossen werden sowie Blee und Zaunswinkel im Monheimer Süden. Bis zu 80 Zentimeter tief muss gebuddelt werden, mindestens zehn Kolonnen sollen außerhalb der Frostzeiten am Netzausbau arbeiten. „Bei dieser Gelegenheit können wir auch alte Stromleitungen austauschen und neue Gasleitungen verlegen“, sagt MEGA-Geschäftsführer Udo Jürkenbeck.

Durch die Zentralisierung der Aktivtechnik an drei Standorten, kann diese schneller und effizienter nachgerüstet werden. Die Geräte sollen alle acht Jahre ausgetauscht werden, um den Bandbreitenbedarf auch noch in 20, 30 oder gar 50 Jahren abdecken zu können.

Autor:

Sabine Polster aus Monheim am Rhein

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