Das war 2016 in Monheim am Rhein (Teil II)
Viel passiert ist 2016 wieder in Monheim am Rhein. An vieles kann man sich sicherlich noch gut erinnern, anderes ist in Vergessenheit geraten. Mit tatkräftiger Unterstützung von Stadtarchivar Michael Hohmeier blicken wir hier auf das zweite Quartal zurück.
April
2. April: Unter dem Motto „Monheim zeigt Flagge – Sport verbindet“ findet auf der Bezirkssportanlage Baumberg ein Fußball-Benefizturnier statt, bei dem Sach- und Geldspenden für im Stadtgebiet untergebrachte Flüchtlinge gesammelt werden. Organisatorin ist im Rahmen einer Studienarbeit die Monheimerin Anna-Catharina Bircher in Kooperation mit der Jugendabteilung der Sportfreunde Baumberg, des Jugendparlaments, des Sozialdiensts Katholischer Frauen und Männer, der LEG und der Traditionsmannschaft von Fortuna Düsseldorf, die gegen Trainer und Jugendbetreuer der Sportfreunde antritt. Aus dem Turnier gehen die Alten Herren des SC Hitdorf als Sieger hervor.
4. April: Drei bemalte Gänsefiguren der Monheimer Bürgerstiftung „Minsche vür Minsche“ zieren die Blumenkästen vor den Fenstern des Ratssaals. Seit Sommer 2015 sind bei der Stiftung gegen eine Spende von mindestens neunzig Euro etwa achtzig Zentimeter hohe Gänse aus Karbon und Eisen erhältlich, mehr als zweihundert wurden bereits verkauft. Die bemalten Gänse gehören zu einer auf zwanzig Stück limitierten Sonderauflage, gestaltet von dem Künstler Dirk Kelts. Eine der Gänse am Ratssaal trägt Karnevalskostüm, eine Geschäftsanzug und die dritte das neue blaue Stadtlogo.
10. April: Auf großes Publikumsinteresse stößt das Frühlingsfest mit verkaufsoffenem Sonntag, organisiert von Stadt, Treffpunkt, Rathaus-Center und Monheimer Tor. Während es vor dem Rathaus um Kleidung, Kosmetik, Schmuck und Frisurentrends geht, stehen auf der Alten Schulstraße Haus und Garten im Mittelpunkt. Auf der Krischerstraße gastiert die „Biathlon-auf-Schalke-Tour“. An Biathlongewehren mit Lasertechnik wird aus zehn Metern Entfernung auf ein Präzisionsziel geschossen.
22. April: Mit einem Spendenlauf beendet die Lottenschule ihre Projektwoche zu Afrika. Dabei erzielen die Grundschüler einen Gesamtbetrag von 11.550 Euro, den sie der Hilfsorganisation „Aktion Tagwerk“ zur Unterstützung von Bildungseinrichtungen in Afrika übergeben.
23. April: Der 1. Badminton-Club Monheim feiert sein sechzigjähriges Bestehen. Vorsitzender ist Franz-Josef Roth.
24. April: Bereits fünf Spieltage vor dem Saisonende macht der 1. FC Monheim seinen Wiederaufstieg von der Fußball-Bezirks- in die Landesliga perfekt. Mit einem 3:2 gegen BSC Union Solingen erzielt das Team um Trainer Dennis Ruess die entscheidenden Punkte. Überhaupt verlief die Saison erfolgreich für den FC, der 22 von 27 Spielen gewann und dabei 92 Tore schoss, aber nur 17 Gegentore hinnehmen musste.
27. April: Für weitere zwanzig Jahre bleibt die MEGA Monheimer Elektrizitäts- und Gasversorgung Strom- und Gaslieferant im Stadtgebiet. Die Konzessionsverträge unterschreiben Bürgermeister Daniel Zimmermann und MEGA-Geschäftsführer Udo Jürkenbeck im Ratssaal. Dadurch sind auch dreißig Arbeitsplätze auf Dauer gesichert.
27. April: Bei der Europa-Woche, ausgerichtet vom Stadtverband der Europa-Union und der Volkshochschule, steht diesmal Italien im Blickpunkt. Den Abschluss bildet am 3. Mai ein Wirtschaftsforum in der „Mack-Pyramide“ (ehemaliges Gebäude der Firma Scarabaeus), an dem auch Generalkonsul Emilio Lolli teilnimmt.
30. April: Sein fünfzigjähriges Jubiläum feiert der Tennisclub Blau-Weiß Monheim in der „Mack-Pyramide“. Gründungsmitglied Freygerd Baffy wird für fünfzig Jahre Vereinszugehörigkeit geehrt. Der Tennisclub hat 205 Mitglieder, davon 95 Jugendliche. Sie spielen auf sechs Sandplätzen in der vereinseigenen Anlage an der Marderstraße und in der benachbarten Tennishalle Pesch. Vorsitzender ist seit 2006 Bernd Lehmann.
30. April: Der Kreis Mettmann feiert sein zweihundertjähriges Bestehen. Bei einer Feierstunde im Mettmanner Kreishaus zeichnet Landrat Thomas Hendele Monheims Ehrenbürgermeisterin Ingeborg Friebe, die am 20. April 85 Jahre alt geworden, mit einer Silbermedaille und einer Urkunde aus.
30. April: Zur „Walpurgisnacht“, erstmals organisiert von Verein 4019, Firma Coenen und Gastwirten, strömen mehrere hundert Besucher in die Altstadt. Auf dem Programm stehen neben Musikdarbietungen auch Zaubertricks und „Hexen“-Rituale.
Mai
2. Mai: Für den Spielfilm „Die Füchsin – Spur auf der Halde“ lässt der WDR mehrere Szenen im Stadtgebiet drehen (bis 4. Mai, weiterer Termin am 23. Mai). Drehorte sind Turm- und Grabenstraße, Poetengasse und Rathausplatz. Hauptdarstellerin in dem Krimi ist Lina Wendel, ihr Partner Karim Cherif. Aus Monheim am Rhein wird im Film das fiktive Ekenbach, das einem Braunkohle-Tagebau weichen soll.
5. Mai: Das Halbfinale im Pokalwettbewerb des Fußballkreises Solingen führt den 1. FC Monheim (Bezirksliga) und die Sportfeunde Baumberg (Landesliga) zu einem Lokalderby zusammen. Die als Favoriten gehandelten Sportfreunde gewinnen mit 3:2. Rund sechshundert Zuschauer verfolgen die Partie im Rheinstadion.
6. Mai: Den Parkplatz am Rheinstadion will der Verein Klangweiten fortan für Open-Air-Konzerte nutzen. Zum Auftritt der Kölschrock-Band „Kasalla“ kommen bei frühsommerlichen Temperaturen rund 1600 Besucher.
7. Mai: Bei einem Probealarm ab 12 Uhr ertönen die Sirenensignale „Feueralarm“, „Warnung der Bevölkerung“ und „Entwarnung“. Seit der kreisweiten Umstellung auf digitale Alarmierung können auch die Sirenen im Stadtgebiet Signale über „Feueralarm“ hinaus ausgeben. Wie bisher testet die Feuerwehr an jedem ersten Samstag im Monat um 12 Uhr die Sirenen auf ihre Funktion mit dem Signal für Feueralarm. Einmal jährlich, am ersten Samstag im März, werden künftig zusätzlich die Signale „Warnung der Bevölkerung“ und „Entwarnung“ ausgelöst.
8. Mai: Die Sportfreunde Baumberg spielen in der Saison 2016/2017 wieder in der Fußball-Oberliga Niederrhein. Mit einem 5:4 gegen ESC Rellinghausen in Essen schafft die Mannschaft um Trainer Salah El Halimi den Aufstieg schon drei Spieltage vor dem Ende der laufenden Landesliga-Saison.
13. Mai: Aus dem Vogelschießen der St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft Monheim geht Rainer Warmbier mit dem 117. Treffer als König hervor.
18. Mai: Für die bis 2019 geplanten zusätzlichen vier Kindertagesstätten mit insgesamt 17 Gruppen legt der Rat die Standorte fest: Grünzug an der Geschwister-Scholl-Straße (vier Gruppen), Kirberger Hof (vier), ehemaliges Freibadgelände am mona mare (zwei Einrichtungen unter einem Dach, vier und fünf Gruppen). Der Kostenrahmen beträgt 13 Millionen Euro.
18. Mai: Die ehemalige Fassabfüllhalle der Shell-Raffinerie soll zur Veranstaltungshalle für Kultur, Brauchtum und Sport umgebaut werden. Das beschließt der Rat. Damit entsteht ein zweitausend Quadratmeter großer Saal, der mit Tischen und Stühlen Platz für bis zweitausend Besucher bietet, unmöbliert für bis zu viertausend.
Die Stadt erwirbt die Halle vom bisherigen Eigentümer Uwe Vogel und pachtet zudem das 13.500 Quadratmeter große Grundstück auf vierzig Jahre. Das Investitionsvolumen ist auf rund 28 Millionen Euro veranschlagt. Während die Stadt als Bauherr und Investor auftritt, soll der laufende Betrieb der Halle durch eine zu gründende Gesellschaft unter dem Dach der Monheimer Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft erfolgen. Als erste Veranstaltung in der Halle ist die Prunksitzung 2020 der Gromoka vorgesehen.
18. Mai: Die Bürgerstiftung „Minsche vür Minsche“ erhält in der Ratssitzung eine städtische Zustiftung von hunderttausend Euro. Bürgermeister Daniel Zimmermann übergibt dem Vorstandsvorsitzenden der Stiftung, Dr. Helmut Heymann, einen symbolischen Scheck.
26. Mai: Mit 10:1 gewinnt das Landesliga-Team der Sportfreunde Baumberg das Finale im Pokalwettbewerb des Fußballkreises Solingen gegen den in der Kreisliga spielenden Post-Sportverein Solingen. Die Partie findet in Solingen-Wald statt.
27. Mai: Beim Fassanstich für das 7. Stadtfest wird Bürgermeister Daniel Zimmermann von seinem Kollegen Günther Pfefferer aus Monheim in Bayern unterstützt, der mit einer zehnköpfigen Delegation während der Festtage zu Gast ist. Unter dem Motto „1001 Nacht am Rhein“ ist die für den Verkehr gesperrte Stadtmitte drei Tage lang eine große Feiermeile. Bei schwül-warmen Temperaturen geht die Zahl der Besucher in die Zehntausende.
27. Mai: Beim 32. Gänseliesellauf gehen rund 1600 Teilnehmer an den Start. Erstmals führt die Strecke über die Krischerstraße. Veranstalter ist wie immer die Leichtathletik-Abteilung der SG Monheim.
28. Mai: Der 40. Gänselieselmarkt bringt es auf 320 Stände mit einer Länge von rund 1550 Metern. Eröffnet wird der Markt von Gänseliesel Vanessa Klein sowie den Bürgermeistern Daniel Zimmermann und Günther Pfefferer (Stadt Monheim in Bayern).
28. Mai: Neuer König der St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft Baumberg ist Christof Spies. Mit dem 421. Treffer holt er die Überreste des Vogels von der Stange.
29. Mai: Auch diesmal gewinnt Bürgermeister Daniel Zimmermann die Stadtfest-Stadtwette, die er wie im Vorjahr mit dem Geschäftsführer von UCB Pharma, Peter Mitterhofer, eingegangen ist: Wie gefordert, tanzen mindestens 400 märchenhaft-orientalisch verkleidete Stadtfestbesucher an der Hauptbühne an der Krischerstraße. Der auf dreitausend Euro erhöhte Wetteinsatz geht an den Sozialdienst Katholischer Frauen und Männer für das Projekt „Sprach-Bar“, bei dem Bürger und Flüchtlinge im Stadtteiltreff Berliner Viertel zusammenkommen.
31. Mai: Den nach Wünschen von Kindern und Eltern umgestalteten und mit sieben neuen Geräten versehenen Spielplatz am Landecker Weg übergeben Bürgermeister Daniel Zimmermann und Achim Wieghardt, Leiter der Abteilung Kinder- und Jugendförderung, den Anwohnern. Die Stadt wendete 35.000 Euro auf.
31. Mai: Auch die zweite Staffel der Serie „Club der roten Bänder“ des Fernsehsenders Vox wird zum größten Teil in Monheim am Rhein gedreht. Wie bereits 2015 dient das Bürogebäude Mittelstraße 11–13 als Kulisse für ein Krankenhaus.
Juni
3. Juni: Zu den „zwanzig zukunftsfestesten Unternehmen“ in Nordrhein-Westfalen zählt die MEGA Monheimer Elektrizitäts- und Gasversorgung. Das entscheidet die Jury des Wettbewerbs „NRW-Wirtschaft im Wandel“ in Düsseldorf. Die Juroren loben unter anderem den Aufbau des stadtweiten Glasfasernetzes mit einem Investitionsvolumen von rund 21 Millionen Euro, die Beteiligungen an Windparks und den Bau von Bürger-Solaranlagen.
16. Juni: Den unter Raumnot leidenden örtlichen Moscheevereinen will Bürgermeister Daniel Zimmermann für den Bau zweier islamischer Gemeindezentren unentgeltlich Grundstücke im Gesamtwert von rund 850.000 Euro überlassen. Das Vorhaben stößt bundesweit auf große Resonanz, teils in aggressiver und islamfeindlicher Form, insbesondere im Internet.
20. Juni: Ihren neugeschaffenen Preis für Zivilcourage verleiht die Peter-Ustinov-Gesamtschule dem palästinensisch-syrischen Pianisten Aeham Ahmad (28). Während des Kriegs in Syrien stellte er in Jarmuk sein Klavier auf die Straße und spielte dort für Kinder, um ihnen inmitten von Leid und Zerstörung Hoffnung zu machen. Als die Terrormiliz „Islamischer Staat“ 2015 Ahmads Klavier zerstörte und die Lage in Jarmuk immer schwieriger wurde, froh er über die Türkei und Griechenland nach Deutschland.
Der Anstoß zur Verleihung des Preises für Zivilcourage, kam von der Hamburger Stiftung für politisch Verfolgte, zu deren Gründern der ehemalige Bürgermeister und Bundesminister Dr. Klaus von Dohnanyi zählt. Künftig soll der Preis an Personen aus dem direkten Schulumfeld gehen.
22. Juni: Der Kreisverkehr Baumberger Chaussee / Knipprather Straße wird für den Verkehr freigegeben. Damit ist eine weitere Kreuzung mit Ampelanlage beseitigt. Der Ausbau des Kreisverkehrs mit begrünter Mittelinsel und einem Durchmesser von dreißig Metern begann im Januar. Die Stadt investiert rund eine halbe Million Euro.
25. Juni: Nur rund 150 Besucher verlieren sich bei der Sonnwendfeier des Baumberger Allgemeinen Bürgervereins auf der Bürgerwiese am Kielsgraben. Nach ganztägigem Dauerregen ist die Wiese durchweicht und vermatscht. Zudem halten kühle Temperaturen und die Fernsehübertragungen von der Fußball-Europameisterschaft viele potentielle Teilnehmer ab.
30. Juni: Zur beabsichtigten Überlassung von Grundstücken für den Bau zweier islamischer Gemeindezentren findet in der Aula am Berliner Ring eine Informationsveranstaltung der Stadt statt. Rund 750 Besucher kommen.
Bürgermeister Daniel Zimmermann und Vertreter der Moscheevereine erläutern die Pläne. Ein per Handzeichen herbeigeführtes Meinungsbild ergibt, dass rund achtzig Prozent der Anwesenden dafür sind, die Moschee-Gemeinden zu unterstützen. Etwa die Hälfte hält die kostenlose Überlassung der Grundstücke für richtig.
Autor:Lokalkompass Langenfeld - Monheim - Hilden aus Monheim am Rhein |
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