Das Hochaus an der Neustraße ist 50 Jahre alt

Das Hochhaus im Jahr 1963 während der Bauarbeiten. Die Aufnahme entstand aus Richtung Heinestraße. Das Törchen am linken Bildrand ist dort noch vorhanden.  Foto: Josef Greulich / Stadtarchiv
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  • Das Hochhaus im Jahr 1963 während der Bauarbeiten. Die Aufnahme entstand aus Richtung Heinestraße. Das Törchen am linken Bildrand ist dort noch vorhanden. Foto: Josef Greulich / Stadtarchiv
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Vor 50 Jahren sind die ersten Mieter und Eigentümer in die Wohnungen im Hochhaus an der Neustraße eingezogen. Das Jubiläum feiern die Bewohner am Samstag, 28. Juni, mit einem großen Fest.

Wer nach Monheim reinfährt, sieht hinter dem Rathaus-Center die oberen Etagen des weißen Hochhauses an der Neustraße in den Himmel ragen. Das weithin sichtbare Gebäude dominierte bis zur Fertigstellung des ersten Bauabschnitts des Rathaus-Centers im Jahr 1988 die Stadtmitte. Was heute eher als Bausünde der Nachkriegszeit angesehen wird, entsprach damals dem architektonischen Zeitgeist.

„Es war die Zeit des Wirtschaftswunders. Damals wollten alle hoch hinaus“, sagt Horst Friesenhahn vom Beirat. „Mutig“ nennt er rückblickend dieses Projekt für die damals noch junge Stadt. Monheim hatte erst 1960 die Stadtrechte erhalten.

Auf dem Gelände der ehemaligen Gärtnerei Holthausen fiel im September 1962 der Startschuss für das 43 Meter hohe Wohn- und Geschäftshaus mit zwölf Stockwerken und zwei Seitengebäuden. 4,5 Millionen Mark waren für das Bauprojekt veranschlagt. Maßgeblich an der Finanzierung beteiligt war damals die Leverkusener Bayer AG, da sämtliche der mehr als 120 Wohnungen für Werksangehörige vorgesehen waren.

„Der Start war ziemlich holprig“, erinnert sich Friesenhahn. Die Baufirma, die Wohnungsbau GmbH Münsterland, musste wegen Insolvenz aufgeben. „Damals ist die Pensionskasse der Bayer AG in die Breche gesprungen und hat das Projekt bis zum Ende geführt“, so Friesenhahn weiter.

Bezugsfertig war das Hochhaus am 1. Juni 1964. Das Mietrecht für die nicht verkauften Wohnungen hatte sich die Bayer Wohnungsgesellschaft (BayWoge) vorbehalten. Das hufeisenförmig angelegte, dreiteilige Gebäude bot nicht nur Platz für über 120 Zwei-, Drei- und Vierzimmerwohnungen, sondern beherbergte auch diverse Läden.

Im Laufe der Jahrzehnte waren dort unter anderen eine Metzgerei, ein Schreibwarengeschäft, eine Filiale der Trinkaus-Bank, die Gaststätte „Hochhaus-Stuben“, die Citybar, ein Optiker, eine Fahrschule, der Hochhausgrill, ein Modefachgeschäft, ein Zahnarzt und diverse andere beheimatet. Sogar das Standesamt hatte bis Ende der 80er Jahre seine Räumlichkeiten im Seitentrakt an der Frohnstraße.

Das Hochhaus war mit einer eigenen Müllverbrennungsanlage ausgestattet. Über Müllschlucker auf den Etagen rutschte der Abfall direkt in den Keller, wo er gesammelt und verbrannt wurde. Die Müllschlucker sind jedoch aus brandschutztechnischen Gründen Anfang des neuen Jahrtausends geschlossen worden. Eine weitere Neuerung für Monheimer Verhältnisse waren damals die Tiefgaragen und Parkdecks unter dem Innenhof des Hochhauses.

Inzwischen sind alle Wohnungen im Haus verkauft. In vielen Wohnungen wohnen die Eigentümer seit Jahrzehnten. Sie wissen die zentrale Lage des Hauses mit Einkaufsmöglichkeiten und dem Busbahnhof vor der Haustüre zu schätzen, ebenso die hellen, barrierefreien Wohnungen. Ob Brandschutz oder neue Kabelanlage – technisch ist das Haus in den letzten Jahren auf den neuesten Stand gebracht worden. Als nächstes Projekt steht ein neuer Anstrich der Ostseite, also der Vorderfront an.

Für den Spielplatz im Innenhof wurde 35.000 Euro investiert. „Wir haben dort eine Wohlfühloase geschaffen“, sagt Beiratsvorsitzender Holger König. Im grünen, parkartig angelegten Hof fühlen sich auch die Vögel wohl. Meisen, Finken, Amseln und Drosseln zwitschern dort schon in den frühen Morgenstunden.

In diesem Innenhof feiern die Bewohner am Samstag, 28. Juni, ab 14 Uhr ein Fest zum 50-jährigen Bestehen des Hochhauses. Organisiert hat es der Beirat zu dem neben dem Vorsitzenden Holger König und Horst Friesenhahn auch Gerd Froster, Helmut Meyer und Harald Buchin gehören. Bürgermeister Daniel Zimmermann hat sein Kommen zugesagt. Es gibt Kaffee und Kuchen, Grillspezialitäten, kalte Getränke und eine Hüpfburg für den Nachwuchs.

Autor:

Sabine Polster aus Monheim am Rhein

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