Blick über den Zaun eines echten Monheimer Spezialisten
Ein gerade in der heutigen Zeit wahrlich nicht mehr alltägliches Betriebsjubiläum gab es jetzt in den Räumen der Tor- und Zaunspezialisten bei der Firma R. Kaiser an der Opladener Straße in Monheim zu feiern.
Dazu hatte sich sogar eine kleine Delegation von der Industrie- und Handwerkskammer in Düsseldorf auf den Weg gemacht. Mit reichlich Gaben im Gepäck. Denn im Rahmen einer kleinen Feierstunde bekam Rudolf Fuchs am letzten Dienstag das Goldene Ehrenzeichen und die Jubiläumsurkunde der IHK für eine 60 Jahre währende Betriebszugehörigkeit überreicht. Ein gutes Stück Monheimer Arbeitergeschichte.
Als 15-Jähriger wurde Fuchs im Juli 1952 von Firmengründer Reinhard Kaiser eingestellt. Der junge Mann musste Geld verdienen, um die Versorgung seiner Familie zu sichern, da sein Vater nicht aus dem Krieg zurückgekehrt war. Zeit für eine richtige Ausbildung blieb da nicht. Anpacken war angesagt.
ln den ersten Jahren bediente Fuchs vorwiegend Handflechtmaschinen und Automaten zur Herstellung von Wildgattern und Geflechten. „Durch seine ldee, die Automaten zu verbessern, gelang es später, Geflechte mit eingelegtem Spanndraht herzustellen, die daraufhin zu einer echten Spezialität der Firma wurden“, denkt man im Vorstand der Firma noch heute gerne an die bereits schon kreativen Anfänge zurück.
Neben der Herstellung der Geflechte wurde Rudolf Fuchs auch für die Montagearbeiten eingesetzt. Meist ging es dafür damals mit dem Motorrad los. „lch trug einen Spanndrahtring um den Hals, und mein Sozius hatte eine Drahtrolle unter dem Arm“, erinnert sich Fuchs schmunzelnd. Später ging es dann schon mit dem Käfer oder Pritschenwagen zu den Zaunmontagen raus.
„Die Entwicklung der Firma R. Kaiser vom Geflechthersteller zum Stahl- und Metallbaubetrieb wurde maßgeblich von Rudolf Fuchs mitgetragen“, ist man in der Firma noch heute voll des Lobes. Vor allem die Herstellung von Türen und Toren in mechanischer und elektrisch angetriebener Bauart wurde entwickelte sich immer mehr zu dessen Schwerpunkt. Aber auch im Treppen- und Geländerbau bewies Rudolf Fuchs immer wieder sein besonderes Geschick und Können.
1999 ging es für ihn dann in den wohlverdienten Ruhestand. Doch noch heute kehrt der 75-Jährige noch immer gern und regelmäßig an seine so langjährige Arbeitsstätte zurück, um auszuhelfen, wenn mal wieder eine zusätzliche Hand gebraucht wird, oder um lnstandsetzungsarbeiten zu erledigen.
Doch immerhin: Seit seiner Pensionierung hat Rudolf Fuchs auch mehr Zeit für seine Familie, für Ehefrau Agnes, die Töchter Martina und Helga. Und mittlerweile ist seine Unterstützung auch für die Enkel Björn, Jennifer und Sven sowie für die Urenkel Robin, Jill und Charlotte-Sophie nicht mehr wegzudenken.
Außerdem sieht Rudolf Fuchs nach seiner Einstellung durch Firmengründer Reinhold Kaiser nach dessen Sohn Roderich und wiederum dessen Sohn Stefan mit Leon, Renée und Nicolas Kaiser inzwischen bereits die vierte Generation heranwachsen. Ansonsten gilt die Leidenschaft des Großvaters und Urgroßvaters noch immer historischen Motorrädern, von denen er mit der DKW RT 200 H und der BMW R26 aus den Jahren 1953 und 1956 selbst noch zwei besitzt.
Autor:Thomas Spekowius aus Monheim am Rhein |
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