Altstadtkirche wird für 1,55 Millionen Euro saniert
Die Altstadtkirche muss dringend saniert werden. An dem 157 Jahren alten, unter Denkmalschutz stehenden Gebäude sind umfangreiche Arbeiten an Dach, Dachstuhl, Mauerwerk und Gesims erforderlich. Neun Monate soll die Sanierungsmaßnahme dauern. Die Kosten liegen bei 1,55 Millionen Euro.
Bei einer routinemäßigen Kontrolle im Herbst ist festgestellt worden, dass das Dach erhebliche Schäden aufweist. Der Dachstuhl ist durch den Hausbockkäfer befallen und die Dachziegel sind nicht mehr in Ordnung. Probleme bereitet außerdem die Feuchtigkeit. „Dach und Dachstuhl müssen komplett ausgetauscht werden“, sagt Kirchmeister Jochen Kaufmann. Im weiteren Verlauf der Untersuchung durch Statiker und Architekten wurden auch Schäden am Mauerwerk festgestellt.
Das Dach der 157 Jahre alten Kirche ist in den 50er Jahren zuletzt saniert worden. Damals wurden zusätzlich zu den vier Holzbindern auch drei Stahlbinder zur Verstärkung eingebaut. Die Kirche kann daher mit Einschränkungen weiter genutzt werden. Bei einer Schneelast von mehr als zehn Zentimetern auf dem Dach wird sie allerdings gesperrt.
Auch bei Sturm ab Windstärke 8 darf die Kirche nicht betreten werden. Einmal pro Woche schaut ein Dachdecker nach, ob es Veränderungen gibt. „Bisher mussten wir vorsorglich viermal die Kirche schließen. Allerdings noch nicht an einem Sonntag“, sagt Dr. Kurt Holz, Vorsitzender des Presbyteriums.
Rund ein Jahr dauert die Vorbereitungsphase. Dafür hat das Presbyterium eine Steuerungsgruppe zur Sanierung der Altstadtkirche gegründet. Sie kümmert sich um Genehmigungen, Finanzierung, Ausschreibungen und Auftragsvergaben.
Neun Monate sind für die Bauzeit veranschlagt. Während der Bauphase ist die Kirche nicht nutzbar. Am 28. Februar 2016 wird der letzte Gottesdienst in der Altstadtkirche stattfinden. Danach wird das Langhaus komplett eingehaust, das heißt das Gebäude wird – mit Ausnahme des Turms – unter einem Riesenzelt verschwinden.
Zunächst werden die Schäden an Gesims und Mauerwerk beseitigt. Danach wird der Dachstuhl, dessen trapezartige Konstruktion einmalig im Rheinland ist, komplett nach historischen Vorgaben erneuert. Das geschieht unter der Auflage genauer Dokumentation, da das Gebäude unter Denkmalschutz steht.
„Eigentlich hätte jeder Balken einzeln aus und wieder eingebaut werden müssen“, sagt Jochen Kaufmann. Da es aber keine Garantie gibt, dass dem Hausbockkäfer mit den entsprechenden Mitteln der Garaus gemacht werden kann, darf das Dach komplett erneuert werden. „Das ist die ‚billigste‘ Lösung“, so Kaufmann.
Die Kosten für die Bau- und Sanierungsmaßnahmen liegen nach derzeitigem Stand bei 1,55 Millionen Euro. 300 000 Euro bringt die Gemeinde an Eigenmitteln ein. Die weitere Finanzierung soll über Darlehen und Spenden laufen. Die Stiftung „Minsche für Minsche“ hat bereits ihre Unterstützung zugesagt. Auch von Seiten der Stadt gab es durch Bürgermeister Daniel Zimmermann eine positive Rückmeldung. Der Förderverein Altstadtkirche ist natürlich auch mit im Boot und wird gezielt ein Projekt unterstützen. Im Zuge der Sanierungsarbeiten wird nämlich an der Seite auch ein barrierefreier Zugang mit einer festen Rampe geschaffen. Eine Orgelrenovierung steht alle 25 Jahre an und ist in 2016 ebenfalls fällig. Die Kirche soll am 3. Adventssonntag, 11. Dezember 2016, um 10 Uhr mit einem Festgottesdienst wieder eröffnet werden.
Spende:
Wer die Sanierung mit einer Spende unterstützen möchte, kann diese unter dem Verwendungszweck „Sanierung Altstadtkirche“ auf folgendes Konto überweisen: Evangelische Kirchengemeinde, KD-Bank Dortmund, IBAN: DE 57 3506 0190 1011 6930 71. BIC: GENODED1DKD.
Autor:Sabine Polster aus Monheim am Rhein |
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