Altstadtkirche: Sanierung liegt im Zeit- und Kostenrahmen
Die Altstadtkirche wird seit Februar an Dach, Dachstuhl, Mauerwerk und Gesims saniert. Bis zur Wiedereröffnung am dritten Adventssonntag, 11. Dezember, sollen alle Arbeiten – bis auf den Einbau der ebenfalls renovierten Orgel - fertig sein. Die Kosten liegen bei 1,55 Millionen Euro. Die Arbeiten liegen im Zeit- und Kostenrahmen.
Für die Sanierungsmaßnahme ist das Langhaus des 158 Jahre alten, unter Denkmalschutz stehenden sakralen Gebäudes komplett eingehaust worden. Inzwischen hat man sich an den Anblick des unter weißen, wetterfesten Planen verschwundenen Gotteshauses gewöhnt. Darunter hat sich allerdings eine ganze Menge getan.
Die Gesimssteine sind rundherum erneuert, der Dachstuhl ist komplett fertig und nach historischem Vorbild wieder aufgesetzt, das Dach gedeckt. Die trapezartige Konstruktion des Dachstuhls ist einmalig im Rheinland und da das Gebäude unter Denkmalschutz steht, musste es nach den historischen Vorgaben nachgebaut werden. „Bisher läuft alles, wie geplant. Die Außenarbeiten sind jetzt abgeschlossen und es geht an die Innenarbeiten “, sagt Dr. Kurt Holz, Vorsitzender des Presbyteriums.
Selbst der viele Regen im Frühjahr und Sommer hat den engen Zeitplan nicht durcheinander gebracht. „Für die Dachdecker war das ein Regenarbeitsplatz. Durch die komplette Einhausung des Gebäudes konnten sie dort wie in einer großen, wasserdichten Werkhalle arbeiten“, sagt Holz. „Wir hatten auch sehr viel Glück bei der Auswahl der Handwerker und Betriebe“, so der Vorsitzende des Presbyteriums weiter. Diese kamen auf Empfehlung der auf Kirchengebäude spezialisierten Leverkusener Architektin Annegret Schüttler-Maser. Sie hat die Sanierung geplant und den Ablauf nach einem fein abgestimmten Plan koordiniert.
Die Rückbauphase, und damit die Zeit, in der unerwartete Überraschungen auftreten können, ist vor den Sommerferien abgeschlossen worden. Da wurde nämlich mit einem kleinen Baustellenfest die Halbzeit beim Sanierungsprojekt gefeiert. Vor größeren Überraschungen blieb die Steuerungsgruppe rund um Kirchenmeister Jochen Kaufmann allerdings gefeit. Nur einige Fensterbänke stellten sich, nachdem die Kupferbleche entfernt worden waren, ebenfalls als sanierungsbedürftig heraus. Das schlägt mit 14.000 Euro zu Buche. „Das ist aber im Kostenplan mit drin“, meint Kirchenmeister Jochen Kaufmann.
Insgesamt kostet die Sanierungsmaßnahme 1,55 Millionen Euro. 300.000 Euro hat die Gemeinde an Eigenkapital. 200.000 Euro steuert die Stadt bei. 950.000 werden als Darlehen aufgenommen. 50.000 Euro kommen aus dem Orgelsanierungsprogramm des Bundes. 36.000 Euro sind bisher an Spenden eingegangen. „Die höchste Einzelspende lag bei 3000 Euro“, sagt Kaufmann. Außerdem werden handsignierte Dachziegel verkauft. „25 sind, nummeriert und mit Urkunde, gegen eine Spende käuflich zu erwerben“, so Holz. Die ersten Dachziegel wurden auf dem Stadtfest verkauft, weitere sollen beim Martinsmarkt folgen.
Das Wetterschutzdach wird ab Ende August entfernt. Dann folgen die Außenhülle und das Außengerüst. „Das wird nochmal ein großes Unternehmen“, meint Dr. Kurt Holz. Danach entsteht an der Südseite der Kirche auch ein barrierefreier Zugang. Der neue Eingang soll unterhalb der Orgelempore zum Küsterhaus hin geschaffen werden. Dafür müssen ein Meter Höhenunterschied überbrückt werden. Dies soll über eine Rampe geschehen.
Das Innengerüst bleibt bis zum Schluss für die Maler und Anstreicher stehen. Der Innenraum wird neu gestaltet und soll eine einheitliche Handschrift tragen, so dass ein stimmiges Gesamtbild entsteht. „Wir wollen wieder näher an das Ursprüngliche heran“, so Dr. Kurt Holz. Der Kirchenraum wird in abgestuften, warmen Grautönen gestrichen. Die Kanzel wird heruntergesetzt und kommt künftig ohne Stufen aus. Die Bänke bleiben erhalten, werden aber kräftig aufpoliert.
Außerdem soll es eine neue Beschallungsanlage sowie ein neues Konzept für die Beleuchtung geben. Die aktuelle stammt aus den 80er Jahren und ist nicht mehr zeitgemäß. Für die moderne Beleuchtung werden beispielsweise Wandleuchten angebracht. Für diese Arbeiten müssen die Wände aufgestemmt, neue Kabel verlegt und die entsprechenden Stellen am Ende wieder verputzt werden.
Weitere Infos:
Wer die Sanierung mit einer Spende unterstützen möchte, kann diese unter dem Verwendungszweck „Sanierung Altstadtkirche“ auf folgendes Konto überweisen: Evangelische Kirchengemeinde, Stadtsparkasse Düsseldorf, Zweistelle Monheim, IBAN: DE 98 3005 0110 1007 2741 92. BIC: DUSSDEDDXXX.
Die Kirche soll am 3. Adventssonntag, 11. Dezember, um 10 Uhr mit einem Festgottesdienst wieder eröffnet werden. Die Predigt hält der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Manfred Rekowski. Anschließend bittet die Gemeinde zum Empfang in den Pfannenhof.
Autor:Sabine Polster aus Monheim am Rhein |
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