Monheimer Gymnasium bei den Deutschen Meisterschaften im Schnellschach
Im Finale "brannten die Bretter"

Das Team des Otto-Hahn-Gymnasiums freut sich über Pokale und Erfolg bei den Deutschen Meisterschaften.
Foto: Daniel Schalow
  • Das Team des Otto-Hahn-Gymnasiums freut sich über Pokale und Erfolg bei den Deutschen Meisterschaften.
    Foto: Daniel Schalow
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In der letzten Runde der Deutschen Meisterschaften im Schnellschach in der Wettkampfklasse IV (WK IV) war für das junge Team des Otto-Hahn-Gymnasiums Monheim gegen die Führenden und Topgesetzten vom Kepler-Gymnasium aus Tübingen noch alles drin.

Nach fast vier Stunden Spielzeit gingen Jonas Sutanto, Tristan Schalow, Raphael Richter und Younes Schalow zwar schon gehörig auf dem Zahnfleisch, aber die Aussicht auf eine Spitzenplatzierung mobilisierte die letzten Kräfte: Bei einem Sieg war Platz Fünf sicher, bei einem Remis immerhin noch Platz Zehn. Und dass bei den erstmals erreichten Deutschen Meisterschaften! Die Anspannung war selbst digital spürbar, man konnte die Energie beinah knistern hören. Und so wurde dann der Gong für die letzte Runde geläutet.

Es passierte das Unglaubliche: Monheim ging in Führung. Younes Schalow entfesselt gegen seinen Gegner, der bis dahin alle seine Partien gewonnen hatte, einen wilden Angriffswirbel und konnte husarenhaft mattsetzen. Younes krönte damit seine fantastische Leistung von fünf Siegen in sieben Partien und war bester Punktesammler seines Teams.

Leider lief Raphael Richter am dritten Brett in eine Eröffnungsfalle, was ihn einen Turm kostete. Da seiner Gegnerin eine fehlerfreie Partie gelang, führte dieser Materialverlust von Raphael, der ein starkes Turnier spielte, trotz all seiner weiteren Gewinnversuche zum Verlust der Partie. Schade. Der Kampf war wieder offen und die Entscheidung musste an den ersten beiden Brettern fallen.
Jonas Sutanto hatte es am ersten Brett mit den mit Abstand stärksten Spielerinnen und Spielern zu tun, so auch im „Endspiel“ gegen Tübingen: In der Spanischen Eröffnung schlug er mit Schwarz einen vergifteten Bauern und wurde von seinem Gegner ist sehr anspruchsvolle Verwicklungen getrieben, die zu einem übermächtigen Angriff gegen ihn und schließlich zum Verlust der Partie führten.
Damit lagen die Monheimer hinten und die Hoffnungen auf zumindest ein Mannschaftsremis ruhten auf Tristan Schalow an Brett Zwei.

Tristan spielte mit den weißen Steinen gegen die Sizilianische Verteidigung seines Gegners sehr aggressiv. Er nahm nach wenigen Zügen das Zentrum ein, lief jedoch in einen Konter, was dazu führte, dass dieser Tristans König aufs offene Feld treiben konnte. In höchster Not, einen Zug vor dem Matt, gelang es Tristan, die Damen zu tauschen, was zu einer für ihn gewonnen Stellung führte. Der Gegner hatte nur noch wenig Zeit, Tristan genügend. Das Mannschaftsremis war in Reichweite! Die drei Mannschaftskameraden jubelten im Chat und fieberten um die Wette. Doch der Gegner stellte eine letzte, nur schwer zu erkennende Falle – Turm-Matt mitten auf dem Brett – in welche Tristan leider hineintappte. Aus. Der Mannschaftskampf war verloren. Die Anspannung entlud sich in der ein oder anderen Träne.

Nach der ersten Enttäuschung über die unglückliche Niederlage gewann die Freude über eine fantastische Turnierleistung die Oberhand und die Vier freuten sich zu Recht über einen sehr schönen 13. Platz in der Abschlusstabelle.

Diesen größten Erfolg der Schachgemeinschaft des Otto-Hahn-Gymnasiums komplettierte der eine Woche zuvor erkämpfte 19. Platz in der WK III. Das Team mit Benjamin Hatzfeld, Luis Goeder, Jonas Sutanto und Tristan Schalow hatte als Dritter aus NRW ebenfalls das Deutschland-Finale erreicht und konnte sich in dem enorm starken Teilnehmerfeld sehr gut behaupten. Benjamin Hatzfeld an Brett Eins legte mit fünf von sieben Punkten eine fantastische Leistung aufs Brett und krönte den starken Auftritt des gesamten Teams.

Autor:

Bea Poliwoda aus Monheim am Rhein

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