Ein Lauf für die Monheimer

Für einen guten Zweck ging beim 10. Gänseliesellauf 1994 eine Prominentenstaffel an den Start. Ihr gehörten unter anderem an: Stadtdirektor Hans-Joachim Wegner (2. v. r.), Bundestagsabgeordneter Joseph-Theodor Blank (3. v. r.) und stellvertretender Bürgermeister Karl König (4. v. r.). Foto: Michael de Clerque/Stadtarchiv
  • Für einen guten Zweck ging beim 10. Gänseliesellauf 1994 eine Prominentenstaffel an den Start. Ihr gehörten unter anderem an: Stadtdirektor Hans-Joachim Wegner (2. v. r.), Bundestagsabgeordneter Joseph-Theodor Blank (3. v. r.) und stellvertretender Bürgermeister Karl König (4. v. r.). Foto: Michael de Clerque/Stadtarchiv
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Zum 30. Mal findet am Freitag der Gänseliesellauf in der Altstadt statt. Bei der ersten Veranstaltung gingen 269 Läufer an den Start. Im Laufe der Jahre hat sich der Stadtlauf zu einer Massenveranstaltung mit 1700 Teilnehmern gemausert.

Es war im Januar 1985 als der jetzige Vorsitzende der Sportgemeinschaft Monheim (SGM), Karl-Heinz Göbel, sowie Horst Eickmeier, Wolfgang Schnabel, Norbert Tonn und Dieter Döbler sich zusammengesetzt hatten, um eine attraktive Laufveranstaltung für die Stadt auf die Beine zu stellen. „Wir hatten damals den Rheindammlauf. Doch die Teilnehmerzahl wurde immer geringer“, sagt Karl-Heinz Göbel, der zu dieser Zeit noch selbst aktiver Leichtathlet war. „Wir wollten etwas machen, was auf eine gute Resonanz stößt.“

Die Idee zum Stadtlauf war geboren. Damit befanden sich die Verantwortlichen in bester Gesellschaft. „Damals sind viele Stadtläufe ins Leben gerufen worden, auch der Hamburger Stadtmarathon ist zum Beispiel zu dieser Zeit entstanden“, so Göbel. Trotzdem erwies sich der Start der neuen Veranstaltung schwieriger als gedacht. „Es war nicht so einfach, die Genehmigung von der Stadt zu bekommen, wegen der ganzen Absperrungen“, erinnert sich Göbel. Bewusst wurde seinerzeit der Lauf auf den letzten Freitag im Mai gelegt. Damit fand er am Vorabend zum Gänselieselmarkt statt, so dass die Absperrungen letztendlich für beide Veranstaltungen genutzt werden konnten.

Mindestens 150 Teilnehmer hatten sich die Organisatoren für die Premiere als Ziel gesetzt: „Wir haben damals gesagt, wenn wir das schaffen, dann machen wir den Lauf nochmal.“ Tatsächlich gingen im Mai 1985 269 Läufer an den Start, um die zehn Kilometer durch die Straßen der Altstadt zurückzulegen. Bei den ersten beiden Veranstaltungen gab es nur den Zehn-Kilometer-Lauf.

Die neue Veranstaltung kam gut an, die Organisatoren begaben sich auf Sponsoren-Suche. Schwarz Pharma stiftete damals T-Shirts für die Läufer. Die Firma Co-Sa Computer spendete einen Rechner für die teilnehmerstärkste Schule. Das war beim dritten Lauf.

„Wir haben dann den Fünf-Kilometer-Lauf angeboten, da wir dachten, dass zehn Kilometer für Schüler vielleicht zu viel sind“, so Göbel. Damit stieg die Teilnehmerzahl auf knapp 500 und die Monheimer unterstützten die Läufer als Zuschauer zahlreich an der Strecke. „Auch was die Organisation anging, hatten wir nun keine Probleme mehr. Absperrungen, Drängelgitter, Parkverbote – alles lief reibungslos mit der Stadt. Das war schon eine sehr, sehr gute Sache“, so der SG-Vorsitzende.

Der zehnte Gänseliesellauf 1994 fiel dann in das Jubiläumsjahr der SG Monheim zum 100-jährigen Bestehen des Vereins. Da wurde der Lauf zu einer Ganztagsveranstaltung mit Start und Ziel auf dem Eierplatz, einer Prominentenstaffel und Bestzeiten, die heute noch Bestand haben. Die zehnte Auflage des Gänseliesellaufes war auch die Letzte unter der Federführung von Karl-Heinz-Göbel. Er wurde zum Vorsitzenden des Gesamtvereins gewählt.
Die Organisation übernahmen Monika Steinbrecher und Thomas Heckrath, der 1. Vorsitzende der Leichtathletik-Abteilung. Es kamen der 900 Meter Bambini-Lauf für Kindergartenkinder und vier Läufe über zwei-Kilometer für die Grundschulen hinzu. Seit zehn Jahren liegt die Teilnehmerzahl bei 1700 Läufern.

Seit sechs Jahren setzen die ehrenamtlichen Organisatoren auf eine professionelle Zeitmessung. „Früher haben wir alle Läufer mit der Hand gestoppt und die Ergebnisse aufgeschrieben. Allein im Büro saßen zehn Leute, die die Zeiten in den Computer eingegeben haben. Doch das wurde angesichts der Masse an Läufern zu viel“, erzählt Monika Steinbrecher.

Während beim Zehn-Kilometer-Lauf die Teilnehmer zwischen 35 Minuten und einer Stunde ins Ziel kommen, kommen bei den Zwei-Kilometerläufen 250 Schüler innerhalb von zwei bis drei Minuten an. „Das bekamen wir mit der Handstoppung nicht mehr geregelt“, so Steinbrecher.

Alle Grundschulen im Stadtgebiet sind beim Gänseliesellauf mit dabei. Für die einzelnen Schüler ist die Teilnahme natürlich freiwillig. Seit zwei Jahren ist auch die Leo-Leonni-Schule mit von der Partie. Die weiterführenden Schulen sind mit dem Otto-Hahn-Gymnasium, der Peter-Ustinov-Gesamtschule und der Sekundarschule ebenfalls vertreten. Beim 900 Meterlauf sind es in erster Linie die Vorschul-Kinder der Monheimer Kitas, die an den Start gehen.

Inzwischen ist der Lauf in das Stadtfest eingebunden. „Wir haben damals nicht gedacht, dass sich die Veranstaltung mal so entwickelt wird“, meint Göbel abschließend. Und so werden auch in diesem Jahr am Freitag, 13. Juni, ab 16.30 Uhr zum Auftakt des Stadtfestes und am Vorabend des Gänselieselmarktes 1700 Läufer am Schulzentrum Lottenstraße an den Start gehen.

Autor:

Sabine Polster aus Monheim am Rhein

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