Ungewöhnlicher Schachzug
Bezirkswechsel des Schachclubs Monheim/Baumberg

Daniel Schalow, 1. Vorsitzender des Schachclubs Monheim/Baumberg, erklärt die Gründe für den Bezirksumzug. Foto: Daniel Schalow
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Der Schachclub Monheim/Baumberg 1958 hat sich zu einem äußerst ungewöhnlichen Move durchgerungen und wechselt zum 1. Juli den Schachbezirk.

„Eigentlich macht man sowas nicht“, gibt Daniel Schalow, 1. Vorsitzender des Clubs, Einblick in seine Gedanken: „Schach sollte, wie jeder andere Sport auch, lokal ausgeübt und lokal sowie regional eingebunden sein. Und auch wir hätten nicht den Kreis beziehungsweise Bezirk gewechselt, wenn es nicht wichtige Gründe dafür gegeben hätte.“

Die Monheimer verlassen den angestammten Schachkreis Rhein-Wupper und wechseln in den Schachbezirk Düsseldorf. Dies hat auch einen Wechsel vom Schachverband Mittelrhein zum Niederrheinischen Schachverband zur Folge, da Rhein-Wupper und Düsseldorf in verschiedenen Verbänden liegen.

„Wir haben in den letzten 5 Jahren eine Struktur in der Jugendarbeit aufgebaut. Zusammen mit den Monheimer Grundschulen, dem OHG, der Schulsozialarbeit und mit Unterstützung von vielen städtischen Stellen sind Schach-AGs eingerichtet sowie Jugendturniere etabliert worden. Diese werden durch intensive Spiel- und Trainingsmöglichkeiten im Verein ergänzt. So steht Kindern und Jugendlichen ein perfekt auf sie zugeschnittenes Angebot zur Verfügung. Und genau hier beginnt das Problem“ führt Schalow aus.
„Die in den letzten Jahren in den Verein strömenden Kinder und Jugendlichen werden von uns selbstverständlich in die Königsdisziplin unserer Sportart, den Ligabetrieb, eingebunden. Das bedeutet, dass wir in allen unseren 5 Mannschaften Kinder und Jugendliche integriert haben. Da spielt dann die 10-jährige Fünftklässlerin mit dem 76-jährigen Rentner in einem Team. Fantastisch!“ freut sich Schalow.
„Leider wurde diese Entwicklung hin zu mehr Jugendarbeit sowie einer starken Einbindung von Kindern und Jugendlichen im normalen Ligabetrieb im Schachkreis Rhein-Wupper behindert. Denn Ligaspiele am Abend ab 20 Uhr verhindern einen Einsatz von Kindern und Jugendlichen, da die Spiele bis zu 5 Stunden dauern können. Und als dann noch Jugendliche aktiv von Turnieren ausgeschlossen wurden, mussten wir über einen Wechsel nachdenken“, so Schalow enttäuscht.

Durch die Nähe Monheims zu Düsseldorf konnten die Verantwortlichen im Vorstand des Clubs ihre Fühler in den Schachbezirk Düsseldorf ausstrecken und fanden dort genau was sie brauchten. Vier Ligen im Spielbetrieb des Bezirks, so dass die Teams aus Monheim genügend Einsatzmöglichkeiten haben. Es gibt Ligaspielzeiten am Wochenende und am Vormittag, so dass alle Kinder und Jugendliche problemlos mitspielen können und zusätzlich Funktionäre im Erwachsenen- wie Jugendbereich, die sich für Kinder und Jugendliche im Schachsport einsetzen.

„Die ersten Versammlungen und die bisherige Zusammenarbeit mit den Düsseldorfer Verantwortlichen unterstreicht unsere positive Einschätzung. Wir sind froh über die konstruktive Atmosphäre im Schachbezirk und freuen uns auf unsere 1. Saison im neuen Zuhause“, blickt Schalow optimistisch in die Zukunft. „Mal schauen, welche neuen Impulse das Monheimer Schach durch den Wechsel erhalten wird. Es bleibt spannend und unsere Entwicklung ist noch nicht abgeschlossen.“

Autor:

Elke Donau aus Essen-Süd

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