Wespenalarm!
Wenn es in diesem Sommer die Menschen ins Freie zieht, so vergeht vielen dar Spaß, sobald das Essen auf den Tisch kommt. Wespen um kreisen die Teller. Man meint gerade, sie lauern überall, um sich auf die Speisen zu stürzen. Und vor lauter Angst und Vorsicht vergeht einem der Appetit bereits vor dem ersten Bissen.
Patentrezepte, um sich vor den Plagegeistern zu schützen, kursieren viele. Doch sie haben eines gemeinsam: Sie sind in den meisten Fällen wirkungslos. Und wer verzweifelt mit der Fliegenklatsche nach den Wespen schlägt, dem steigen die Naturschützer aufs Dach, weil sie um den Erhalt des Ökosystems bangen.
Einzig die vielgepriesene Methode, die Wespen mit aufgeschnittenen Weintrauben, am Rand des Frühstückstisches platziert, abzulenken, verspricht eine mäßige Wirkung. Sie locken ein paar Wespen an, die sofort ihre Arbeit beginnen. Unermüdlich verarbeiten sie das Fruchtfleisch zu kleinen Kügelchen, die später ins Nest abtransportiert werden. Bei ihrem Kampf um den Rohstoff scheinen sie sich sogar heftig gegen Eindringliche anderer Wespenvölker zu verteidigen. Immer wieder kommt es zu Zweikämpfen, die schon mal für den Gegner tödlich enden.
Auffällig ist jedenfalls, dass auch dieses Ablenkungsmanöver nicht richtig funktioniert, wenn nur einige wenige Wespen hart arbeiten, um ihr Volk zu versorgen, während viele ihrer Artgenossen unproduktiv den Frühstückstisch umkreisen. Ob sie sich da vielleicht etwas von den Menschen abgeschaut haben?
Autor:Karl-Heinz Töpfer aus Monheim am Rhein |
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