Monheim ist Vorreiter in ganz Europa
Startschuss für den ersten autonom fahrenden Linienbus

Auf dem Betriebgelände der Bahnen der Stadt Monheim hat der kleine Bus seine ersten Runden gedreht.
Foto: Michael de Clerque
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Die Zukunft hält weiter Einzug in der Smart City Monheim. Am heutigen Dienstag hat der erste autonom fahrende Bus seine Runden auf dem Testgelände der Bahnen der Stadt Monheim gedreht. Mit prominenten Gästen an Bord: neben Bürgermeister Daniel Zimmermann waren auch die NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart und sein Amtskollege aus dem Verkehrsministerium, Hendrik Wüst, bei der Premierenfahrt mit von der Partie.

Ab Herbst pendeln fünf Fahrzeuge des französischen Herstellers Easymile weitgehend automatisiert zwischen dem Monheimer Busbahnhof und der Altstadt. Die Flotte ist an sieben Tage in der Woche von 7 bis 24 Uhr als eigene Linie im Zehn-Minuten-Takt unterwegs. Streckenverlauf beträgt gut zwei Kilometer und bedient sechs Haltestellen. Monheim wird damit europaweit die erste Kommune sein, die eine Buslinie mit automatisiert fahrenden, elektrisch angetriebenen und somit emissionsfreien Fahrzeugen auf öffentlichen Straßen einrichtet.

Bestehende Angebotslücke schließen

„Die neue Buslinie mit den autonomen Fahrzeugen ist vor allem als Zubringer zu den klassischen Hauptbuslinien gedacht. Sie wird dafür sorgen, dass wir die bestehende Angebotslücke in der Altstadt schließen. Wenn sich das System bewährt, wollen wir das Konzept auf weitere Teile des Stadtgebiets übertragen", so Bürgermeister Daniel Zimmermann bei der Jungfernfahrt.

Einmalig auf öffentlichen Straßen

Detlef Hövermann, Geschäftsführer der Bahnen der Stadt Monheim, ergänzt: "Für uns als zukünftiger Betreiberin der autonomen Busflotte ergibt sich eine fantastische Chance, neue Erkenntnisse im öffentlichen Personennahverkehr zu sammeln und damit einen vorausschauenden Beitrag für die Mobilität von morgen zu leisten. Der Betrieb einer Flotte von autonomen Fahrzeugen im Rahmen einer Linienkonzession auf öffentlichen Straßen ist bisher einmalig.“ Ganz ohne Fahrer geht es allerdings nicht: Aus Sicherheitsgründen ist vorläufig immer ein Begleiter mit an Bord. "Deutschland muss erst einen Rechtsstatus schaffen, der Fahrzeuge ganz ohne Mensch am Steuer im Straßenverkehr erlaubt", erklärt Hövermann.

Vorstellung auf dem Frühlingsfest

Bis der Startschuss für den offiziellen Linenbetrieb für die kleinen E-Busse fällt, werden über den Sommer der Testbetrieb und die Einmessung der Strecke erfolgen. Die Monheimer Bevölkerung kann den "EZ 10" schon am kommenden Sonntag zum ersten Mal in Augenschein nehmen: Im Rahmen des Frühlingsfestes wird ein Fahrzeug von 11 bis 18 Uhr auf dem Eierplatz vorgestellt.

Zahlen und Fakten

Der "EZ 10" bietet Platz für bis zu neun Fahrgäste.

Spitzengeschwindigkeit des E-Busses: 45 Kilometer pro Stunde.

Anschaffungspreis: rund 250.000 Euro pro Fahrzeug.

Die Bahnen der Stadt Monheim haben einen Förderantrag von 2,1 Millionen Euro für den Kauf der Busse und die Bereitstellung der Infrastruktur beim Verkehrsverbund Rhein-Ruhr gestellt. Die zu erwartende Förderhöhe liegt bei 90 Prozent.

Auf dem Betriebgelände der Bahnen der Stadt Monheim hat der kleine Bus seine ersten Runden gedreht.
Foto: Michael de Clerque
Prominenz bei der Jungfernfahrt (von rechts): CDU-Landtagsabgeordnete Claudia Schlottmann, NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst, NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart, FDP-Landtagsabgeordneter Moritz Körner, Bürgermeister Daniel Zimmermann und CDU-Landtagsabgordneter Oliver Kehrl.
Foto: Michael de Clerque
Autor:

Bea Poliwoda aus Monheim am Rhein

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