Nach uns die Müllkippe
Fast ein alltägliches Bild: Erst verstirbt der Mann, später die Frau, kurz darauf steht der Müll-Container vor der Tür. Das Mobiliar, Bilder, Bücher, Geschirr, ein gemeinsames Leben mit all den Dingen, die denen, die hier wohnten,etwas bedeuteten, lieb und teuer waren, wofür sie ein Leben lang gearbeitet hatten, wird entrümpelt. Letzte Spuren der Menschen, denen man vor kurzem noch begegnete werden beseitigt.
Ob sie wohl an ein ewiges Leben glaubten und sich vorgestellt hatten, dass der Container vor ihrer Haustür der Transportbehälter für den Umzug dorthin ist? Beklommenheit kommt auf. Nein, nichts ist für die Ewigkeit, und die Erben, meist die nächsten Angehörigen sind bereits nach ihrem Geschmack eingerichtet. Sie brauchen die Sachen der Eltern nicht. Ein paar Erinnerungsstücke, Fotos, ein Bild, ein Taschenmesser vielleicht.
Wohin auch mit dem ganzen Hausrat? Soziale Einrichtungen zur Unterstützung von Bedürftigen winken ab. Sie vergeben lieber Gutscheine für Neuware – das kommt sie unter dem Strich günstiger. Irgendwie verständlich, denn allzu oft gibt es eben keinen anderen Ausweg, wenn eine Wohnung aufgegeben und geräumt werden muss.
Zumindest ahnen die Lebenden, was wahrscheinlich geschehen wird, nachdem es ihnen an den Kragen gegangen ist. Nun, von dem einen oder anderen Teil könnte man sich ja schon etwas früher trennen und sich freuen, dass es von den Kindern eine gewisse Wertschätzung erfährt. Das gibt zumindest ein etwas besseres Gefühl.
Autor:Karl-Heinz Töpfer aus Monheim am Rhein |
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