Die Bombe in der Stadtmitte ist entschärft
Um 13.20 Uhr erklang am Montag, 20. August, das erlösende Sirenensignal: Entwarnung - Bombe ist entschärft! Sofort wurde in der Stadtmitte damit begonnen, alle Sperrungen, die seit 12 Uhr in Kraft waren, wieder aufzuheben. Trotz drückender Hitze hatte Peter Giesecke, Feuerwerker vom Kampfmittelbeseitigungsdienst der Bezirksregierung Düsseldorf, die Fünf-Zentner-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg mit sicherer Hand in einer guten Viertelstunde unschädlich gemacht. Das amerikanische Geschoss war vermutlich im Februar 1945 über Monheim abgeworfen worden.
Für Polizei, Feuerwehr, Hilfsorganisationen, Kommunalen Ordnungsdienst und Städtische Betriebe mit insgesamt rund hundert Kräften war es ein Großeinsatz. Bereits seit 11 Uhr hatten sie die Bevölkerung mit Lautsprecherdurchsagen auf die eine Stunde später beginnende Räumung der 250-Meter-Zone um den Fundort der Bombe und die Vollsperrung des Umkreises von 250 bis 500 Meter hingewiesen. An allen Zufahrten zur Stadtmitte wurden Kontrollposten errichtet, insgesamt mehr als zwanzig.
Gesperrt werden musste auch der Busbahnhof am Rathausplatz. Die Buslinien fuhren teils weiträumige Umleitungen. Am verwaisten Busbahnhof richtete die Feuerwehr die von ihr koordinierte Einsatzleitstelle ein. Räumung und Sperrung liefen dank guter Vorbereitung und der Zusammenarbeit aller Beteiligten reibungslos. Deshalb konnte auch der Feuerwerker mit seiner Arbeit weitaus früher beginnen als gedacht.
Von der Räumung der 250-Meter-Zone waren 16 Straßen mit insgesamt 1210 Anwohnern betroffen. Hinzu kamen Personen aus Einzelhandel und Betrieben. In einem Fall übernahm die Feuerwehr den Transport einer bettlägerigen Person. Für evakuierte Personen war in der Mensa der Peter-Ustinov-Gesamtschule ein Aufenthaltsraum vorbereitet.
In der Zone von 250 bis 500 Meter sind rund 5300 Einwohner gemeldet. Für sie galt: Nicht im Freien aufhalten, Fenster und Türen schließen! Auf den Straßen herrschte ungewohnte Ruhe - der Gesamtverkehr war stillgelegt. Über Opladener, Schwalben-, Nieder- und Kapellenstraße konnte die Sperrzone umfahren werden.
Autor:Thomas Spekowius aus Monheim am Rhein |
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