Wie Monheim mit den hohen Energiekosten umgeht
Weihnachten ohne Lichter?
Um die grauen Wintertage etwas fröhlicher und gemütlicher zu gestalten, wurde bisher in der Stadt Monheim am Rhein nicht gespart, wenn es um die Weihnachtsbeleuchtung in den Straßen ging. Jedoch waren die Energiekosten in den letzten Jahren nie so hoch wie in diesem.
Müssen die Monheimer und ihre Kinder dieses Weihnachten auf die beleuchteten Straßen verzichten? Wird die Eisbahn zum Strom sparen abgesagt, wie in den naheliegenden Städten?
Alle Monheimer können sich beruhigen und wie gewohnt auf die kommende Zeit freuen, denn die Stadt wird in Sachen Weihnachtsbeleuchtung und Eislaufbahn keine Reduzierungen vornehmen müssen, sondern baut das Angebot mit Blick auf die neu geschaffenen Möglichkeiten in Monheim Mitte sogar eher aus.
„Weil wir in Sachen Klimaschutz seit vielen Jahren als Stadt eine Haltung haben, müssen wir in Monheim am Rhein jetzt nicht wie andere Institutionen auf Bundes-, Landes- oder Kommunalebene in Hektik verfallen, nur um irgendwie zu zeigen: Schaut mal, wir machen auch was – nämlich die Lichter aus“, erklärt Thomas Spekowius, Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Stadt Monheim.
Die Stadt hat auf die aktuelle Krise reagiert, lange bevor sie überhaupt in der jetzigen Form für alle sichtbar wurde. Hier sind Klimaschutz und Energiesparen nicht erst seit Putins kriegerischem Überfall auf die Ukraine wichtig. Die jetzt geforderten Energieeinsparungen von 20 Prozent wurden allein schon im Zuge des ersten Monheimer Klimaschutzkonzepts in den Jahren 2014 bis 2018 erreicht. Bei Stromeinsparungen im Straßenbereich ist die Stadt mit 98-prozentigem LED-Ausbau inzwischen sogar schon bei rund 50 Prozent Ersparnis.
„Wir sparen also da, wo es tatsächlich etwas bringt. Deshalb müssen wir jetzt nicht an allem sparen, was den Menschen Freude bringt“, sagt Thomas Spekowius.
Zeitraum Eisbahn
Die Monheimer Weihnachtsbeleuchtung wird also im Rahmen der Sternenzauberwochen vom 25. November bis zum 8. Januar in den dunklen Abendstunden eingeschaltet sein. Sie wird, wie in den Vorjahren, zusammen mit der Straßenbeleuchtung ein- und ausgeschaltet. Auch die Eislaufbahn wird im genannten Zeitraum geöffnet haben.
Doch was halten die Monheimer Bürger davon? Werden sie im Gegensatz zur Stadt die Weihnachtsbeleuchtung im eigenen Haushalt reduzieren? Die Meinung ist gespalten. Zum einen freuen sich die Monheimer darüber, dass vor allem für die Kinder die Eislaufbahn bestehen bleibt, zum anderen können sie es nicht nachvollziehen, warum sie im eigenen Haushalt Reduzierungen vornehmen sollen und die Stadt es nicht tut.
Meinung der Bürger
„Wir finden das nicht ganz in Ordnung. Es wäre schön, wenn nicht alles dunkel bleibt, aber man sollte versuchen es ein wenig zu reduzieren. Man kann nicht sagen privat sollen alle sparen und die Stadt macht nichts. Es soll nicht alles weg, da wird man ja depressiv, aber eben auch nicht so als wenn gar nichts wäre. Auch, dass die Eislaufbahn bestehen bleibt finden wir etwas befremdlich“, sagen Georg und Andrea, welche seit 25 Jahren in Monheim wohnen. Privat werden die beiden die Weihnachtsbeleuchtung auch etwas reduzieren und eventuell ein paar Kerzen mehr anmachen. Wobei Georg da einwirft: „Das mit den Kerzen weiß ich noch nicht so ganz, da besteht dann ja auch wieder mehr Brandgefahr.“
Auch die Monheimerin Iris Ixkes erklärt, dass ihre Stimmung dazu zweigeteilt ist. „Zum einen finde ich es gut, dass für die Kinder die Eisbahn weiter bestehen bleibt. Aber was ich nicht so gut finde ist, dass im Gegensatz zu Monheim eben andere Städte schon Reduzierungen vornehmen. Da wird früher die Weihnachtsbeleuchtung ausgeschaltet und auch später erst angeschaltet, Eisbahnen werden ganz gestrichen, weil die ja sehr stromfressend sind“, sagt sie. Im eigenen Haushalt macht auch sie ein bisschen weniger und wird draußen im Garten die Beleuchtung ganz weglassen.
Ganz anderer Meinung ist da Kirsten Wolf. Sie wohnt schon seit 60 Jahren in Monheim. „Ich finde wir haben jetzt lange genug zurückgesteckt, natürlich sollten wir den Menschen helfen, die im Krieg leben. Aber der Krieg ist nun mal nicht hier, sondern in der Ukraine und man kann den Menschen auch anders helfen. Auch im eigenen Haushalt werde ich keine Reduzierungen vornehmen und alles wie immer machen.“
Autor:Nele Mols aus Monheim am Rhein |
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