SPD Bundestagskandidat Christian Steinacker bei der Kreishandwerkerschaft
Steinacker bei Podiumsdiskussion der Kreishandwerkerschaft in Mettmann
Christian Steinacker, Bundestagskandidat der SPD, war Teilnehmer einer Podiumsdiskussion der Bundestagskandidaten bei der Kreishandwerkerschaft in Mettmann.
Vertreten waren für den Südkreis von Mettmann Robert Schüren von den Grünen, Dr. Klaus Wiener von der CDU und Nicole Burda von der FDP. Für den Nordkreis von
Mettmann waren anwesend Dr. Ophelia Nick für die Grünen, Jessica Denne-Weiß von der FDP und Jessica Malisch von der AfD.
Nach einer kurzen Begrüßung durch Kreishandwerksmeister Thomas Grünendahl bat Moderator Daniel Patano von Radio Mettmann die Kandidaten sich vorzustellen.
Danach ging Patano direkt das Thema Fachkräftemangel an und wie Politik dem Nachwuchs den Handwerksberuf schmackhaft machen will.
Der Weg zu mehr Auszubildenden im Handwerk ist bei den Kandidaten unterschiedlich, auch wenn sich alle einig waren, dass in der Gesellschaft eine Gleichwertigkeit hergestellt werden muss zwischen dem Meisterberuf und einem abgeschlossenen Studium. Steinacker machte die Attraktivität des Handwerks fest an der gesellschaftlichen Anerkennung durch Imageverbesserung. Die FDP sprach sich für eine Exzellenzförderung aus und dass der Unterricht in den Realschulen deutlich praxisorientierter werden muss. Die Grünen sehen Deutschland als Einwanderungsland und möchten ein Einwanderungsgesetz, wohingegen die CDU nur ein bedarfsgerechtes, gesteuertes Einwanderungsgesetz akzeptiert. Die AfD möchte das Handwerk subventionieren wie die großen Unternehmen, da diese dann höhere Löhne zahlen können. Grünendahl wandte ein, dass das Handwerk 2004 durch den Wegfall des Meister degradiert worden ist. Zudem wurde darauf hingewiesen, dass die Zuschüsse des Bundes für die überbetriebliche Unterweisung zu langsam kommen und zu wenig sind. Es stellte sich aus der Zuhörerschaft auch die Frage, wieso die Ausbildung zum Meister noch immer kostenpflichtig ist. Die AfD sah die Rückkehr zum dreigliedrigen Schulsystem als ein Muss, da nicht jeder junge Mensch für ein Studium geeignet ist. SPD und Grüne waren sich aber einig, dass die Eltern mit den Füßen abgestimmt haben um den Kindern eine in ihren Augen bestmögliche Schulbildung zukommen zu lassen. Weiterhin forderte die AfD, die Gewerbesteuer abzuschaffen um mehr Geld in den Unternehmen zu lassen. Diese könnten dann investieren und den Mitarbeitern höhere Löhne zahlen. Dem widersprach Steinacker von der SPD energisch mit der Begründung, dass die Kommunen die Gewerbesteuer für Investitionen vor Ort benötigt. Die Grünen kamen dann zum Klimaschutz, der dringend erforderlich ist, da zukünftige Schäden für die Gesellschaft teurer seien. Die Handwerkerschaft beklagte auch, dass im Wirtschaftsministerium nur die Konzerne gestärkt werden, der Mittelstand aber vergessen wird. Die FDP meint, dass durch Entbürokratisierung die Wirtschaft insgesamt Geld einsparen kann und dieses dann investieren wird. Die SPD bevorzugt Investitionen in die Zukunft durch den Staat. „Wenn alles dem Markt überlassen wird, sind wir nur noch Renditeobjekte“ so Steinacker. „In den letzten 20 Jahren ist vom erwirtschafteten Vermögen bei den normalen Arbeitnehmern nichts angekommen“. Bei der CDU ist eine Erhöhung der Produktivität die Lösung. Die Grünen wiesen darauf hin, dass es neben der Wirtschaft auch andere Bereich gibt, die unterstütz werden müssen. Das gelte zum Beispiel für den Naturschutz, die Bildung und die Infrastruktur. Das Thema der sicheren Rente wurde noch kurz angesprochen. Hier möchte die AfD einen flexiblen Renteneintritt und keine rentenversicherungsfremden Auszahlungen mehr. Die Grünen möchten die Hinzuverdienstgrenze abschaffen, die CDU bevorzugt das Drei-Säulen-Prinzip aus gesetzlicher und betrieblicher Rente sowie Wohnungseigentum. Bei der FDP sollen 2 % der Rente kapitalgedeckt sein. Die SPD fordert den Willen zur Fürsorge seitens der Gesellschaft für die Menschen ein, die 40 bis 50 Jahre an Wohlstand Deutschlands mitgearbeitet haben und spricht sich für eine staatliche Unterstützung der Rentenkasse aus. Zum Abschluss lud die Kreishandwerkerschaft noch zu einem Imbiss ein, der Gelegenheit bot mit den Kandidaten persönlich zu sprechen.
„Es war eine sehr anregende Diskussion, in der die Handwerkerschaft die Chance genutzt hat, die Politik klar und deutlich auf ihre Sorgen aufmerksam zu machen“ fasst Steinacker den Abend zusammen.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.