Start für die Sekundarschule

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Es ist ein besonderer Tag für die Fünftklässlerinnen und Fünftklässler, die nach den Sommerferien an ihrer neuen weiterführenden Schule eingeschult wurden. Eine ganz neue Schulform öffnete dabei für 98 Kinder in Monheim ihre Türen.

Die Sekundarschule Monheim ist eine der 42 Sekundarschulen, die zu diesem Schuljahr an den Start gegangen sind. An der Einschulungsfeier nahm an diesem Mittwoch auch Schulministerin Sylvia Löhrmann teil, um gemeinsam mit den Schülern, Eltern und Lehrkräften den Start in die neue Schule zu begehen. Bei dieser Gelegenheit trug sie sich auch in das Goldene Buch der Stadt Monheim am Rhein ein.

„Unser Schulsystem ist in einer Weise in Bewegung gekommen, wie es noch vor zwei Jahren undenkbar war. Die Sekundarschule ist eine Schule der Zukunft, die längeres gemeinsames Lernen ermöglicht und ein wohnortnahes und umfassendes Schulangebot bietet“, betonte Ministerin Löhrmann nochmal und unterstrich erneut den zukunftsweisenden Weg, den Nordrhein-Westfalen mit seinen Veränderungen im Schulsystem beschreitet. „Die Sekundarschulen sind eine Antwort auf die bildungspolitische Herausforderung, mit Vielfalt in der Schule umzugehen, und auf die demographische Entwicklung, die eine gezielte regionale und örtliche Schulentwicklungsplanung verlangt. Im Mittelpunkt aller schulischen Bildungsprozesse stehen immer die Kinder und Jugendlichen“, so Löhrmann weiter.

Die Ministerin würdigte die Arbeit der Kommunen und die Bereitschaft aller anderen Beteiligten, die die neuen Möglichkeiten nutzen, um die Schullandschaft zu modernisieren. „Die Begeisterung und Aufbruchstimmung vor Ort ist ansteckend und motivierend und zeigt, dass wir mit diesem Ansatz eine überzeugende Lösung entwickelt haben.“

Der Grundstein für die Sekundarschulen wurde im Juli 2011 im Rahmen des Schulkonsens gelegt, der von CDU, SPD und Bündnis90/Die Grünen vereinbart worden war, und der in Monheim ausdrücklich auch von der Peto und der FDP-Stadtratsfraktion begrüßt worden war. „Es war kein leichter Weg hierher, aber heute können wir sagen: Die Anstrengungen haben sich gelohnt, Gewinner sind die Kinder“, resümierte Löhrmann.

Mit den Sekundarschulen ist eine neue Schulform entstanden, die die Schülerinnen und Schüler sowohl auf die berufliche Ausbildung als auch auf die Hochschulreife vorbereitet. Sie umfassen die Jahrgänge 5 bis 10. In Klasse 5 und 6 lernen die Kinder gemeinsam, ab der 7. Jahrgangsstufe kann der Unterricht auf Grundlage eines Beschlusses des Schulträgers integriert, teilintegriert oder in mindestens zwei getrennten Bildungsgängen (kooperativ) erfolgen. Sekundarschulen gehen mindestens eine verbindliche Kooperation mit der Oberstufe eines Gymnasiums, einer Gesamtschule oder eines Berufskollegs ein. Damit wissen die Eltern der Schülerinnen und Schüler der Sekundarschule Monheim schon heute, dass ihr Kind am Otto-Hahn- Gymnasium bei entsprechender Leistung das Abitur machen kann. Der Unterricht bietet von Anfang an auch gymnasiale Standards: Ab Klasse 6 wird wahlweise die zweite Fremdsprache angeboten. In Klasse 8 kann eine weitere Fremdsprache gewählt werden. Zudem werden in allen Sekundarschulen auch Lehrkräfte mit dem Lehramt für die Sekundarstufe II eingesetzt, die mit der gymnasialen Oberstufe vertraut sind.

Mit ihrem Prinzip der Heterogenität ist die Sekundarschule nach Überzeugung ihrer Erfinder auch besonders geeignet, sich als inklusive Schule für Schülerinnen und Schülern mit unterschiedlichem sonderpädagogischem Förderbedarf zu öffnen. Ministerin Löhrmann hob lobend hervor, dass die Sekundarschule Monheim bereits im ersten Jahr Gemeinsamen Unterricht anbietet und offen für alle Kinder und Jugendlichen mit ihren individuellen Besonderheiten ist.
Neben den Sekundarschulen nehmen auch 20 neue Gesamtschulen zum Schulbeginn die ersten Kinder auf. Damit gibt es in Nordrhein-Westfalen nun zwei Schulformen des längeren gemeinsamen Lernens.

Autor:

Thomas Spekowius aus Monheim am Rhein

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