Pipeline-Knoten jetzt auch als Miniaturausgabe

Erwin Schumacher und Dagmar Reufels-Janzen mit den kunstvollen Miniaturausgaben des Pipelineknotens, die es ab sofort im „FachZimmer“ an der Turmstraße zu kaufen gibt.  Fotos: Thomas Spekowius
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  • Erwin Schumacher und Dagmar Reufels-Janzen mit den kunstvollen Miniaturausgaben des Pipelineknotens, die es ab sofort im „FachZimmer“ an der Turmstraße zu kaufen gibt. Fotos: Thomas Spekowius
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Was Juristen und Politikern bis heute in vielen Jahren nicht gelungen ist, das schaffte der Monheimer Rentner Erwin Schumacher in diesem Frühling mit wenigen Wochen intensiver Schweißarbeit. Er drehte Bayer den Gashahn zu und machte einfach einen dicken Knoten in die bis heute weiter unterirdisch vor sich hin dämmernde CO-Pipeline. Symbolisch nur, aber doch äußerst massiv und handwerklich gekonnt.

Seitdem gemahnt die im Beisein vieler Bürgermeister aus den Pipeline-Städten und von Landrat Thomas Hendele enthüllte Knotenskulptur in Monheims Innenstadt zur weiteren Aufrechterhaltung des politischen und bürgerlichen Protests gegen das nach wie vor mit reichlich Fragen behaftete Vorhaben des Chemie-Großkonzerns, hochgiftiges Gas über viele Kilometer mitten durch dicht besiedelte Gemeinden zu pumpen.

„Der Knoten sieht viel besser als die echte Pipeline aus“, lobte Landrat Thomas Hendele bereits bei dessen Enthüllung. Und sein Konstrukteur versprach schon damals, in naher Zukunft kleine Modelle des Knotens anzufertigen und diese dann auch zum Kauf anzubieten, um mit dem Erlös den weiteren Protest zu finanzieren. Jetzt hat die Zukunft begonnen!

Ab sofort gibt es kleinen Nachbauten des Pipeline-Knotens in der Monheimer Altstadt zu kaufen. Am Donnerstag brachte Erwin Schumacher Miniatur-Knoten-Skulpturen in vier Größen und noch viel mehr Farben in das „FachZimmer“ von Dagmar Reufels-Janzen, an der Turmstraße, gleich neben dem alteingesessenen Elektronik-Fachgeschäft von Guido Coenen. Seit 1. August verkauft die Monheimer Kunstliebhaberin dort Design- und Handwerksarbeiten von kreativen Köpfen aus der ganzen Region. Das Prinzip ist dabei denkbar einfach: Man mietet bei ihr einfach ein kleines Fach oder auch eine Kleiderstange und kann dort dann seine Arbeiten zeigen und zum Kauf anbieten. Für Erwin Schumacher und seine kunstvollen Miniatur-Knoten aber gab es nun sogar ein Fach umsonst. „Ich unterstütze diese Idee“, betont die junge Monheimer Einzelhändlerin mit der pfiffigen Verkaufsidee.
Und sie ist nicht die einzige Unterstützerin. Die in aufwändiger Eigenarbeit lackierten Knoten lässt Erwin Schumacher in der benachbarten Pipeline-Protest-Stadt Erkrath produzieren. Dort führt Norbert Glass seit Jahren das Unternehmen „3D fabtory“. Und auch hinter dem steckt eine ebenso pfiffige wie kreative Idee. Unternehmer und Pipline-Gegner Norbert Glass fertigt mit Hilfe von modernsten Laserscannern und 3D-Druckern dreidimensionale Modelle an, von Gebäuden, technischen Anlagen oder eben auch von Miniatur-Knoten. Erwin Schumacher: „Diese Technik ist einfach der Wahnsinn. Die Knoten aus Metall zu fertigen, wäre viel zu aufwändig und damit auch viel zu teuer geworden.“ Nun kommen sie aus einem High-Tech-Drucker, der sie mittels eines Kunststoffgranulats in dreidimensionaler Form entstehen lässt. Auch das wahrlich keine billige Technik. „Aber Norbert Glass überlässt mir die Knoten zum Materialpreis.“

10, 20, 30 und 50 Euro kosten die fertig lackierten Miniaturskulpturen nun. Über 50 Bestellungen liegen Erwin Schumacher bereits heute vor, unter anderem aus den Bürgermeisterbüros in Monheim, Langenfeld und Ratingen und auch aus dem Landratsbüro in Mettmann. Teilweise sind die Knoten mit der gleichen metallischen Oberfläche versehen wie das Original, teilweise tragen sie auch die Stadtwappen der im Protest vereinten Städte entlang der Pipeline-Trasse. Und einige Unikate sind sogar richtig farbenfroh und damit als echte Miniaturvarianten für die Halskette geeignet. Die Großformate eignen sich hingegen eher als Briefbeschwerer oder Hingucker für das heimische Wohnzimmer- oder Büro-Regal. Erwin Schumacher: „Auch im ‚Pfannenhof‘ wird es die Knoten demnächst geben, und wenn ich mit der Produktion nachkomme auch auf dem Monheimer Weihnachtsmarkt.“

Die ersten Ausgaben gibt es jetzt aber exklusiv im „FachZimmer“, von Dagmar Reufels-Janzen, an der Turmstraße 11, montags bis mittwochs von 10 bis 16 Uhr, donnerstags und freitags von 13 bis 19 Uhr und samstags von 10 bis 14 Uhr. Und am heutigen Altstadt-Live-Samstag ist dort natürlich auch länger geöffnet.

Mehr Infos auf www.dasfachzimmer.de, auf www.3D-fabtory und bei Erwin Schumacher unter Tel. (02173) 53483.

Autor:

Thomas Spekowius aus Monheim am Rhein

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