Offensichtliche ÖPNV-Probleme bei der „Woche der Infrastruktur“
Treffender konnte man eines der großen Probleme des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) gar nicht demonstrieren wie mit jener S 6, mit der der örtliche Landtagsabgeordnete Jens Geyer seinen Beitrag zur „Woche der Infrastruktur“ der nordrhein-westfälischen SPD leistete: Sie traf mit genau 18 Minuten Verspätung am Langenfelder S-Bahnhof ein.
Die ÖPNV-Vertreter, die Geyer begleiteten, versprachen Abhilfe: Spätestens im Dezember 2014 wird es die neuen Züge geben, und dann wird alles besser. Denn sie sind größer (400 Personen), beschleunigen schneller und treffen daher pünktlicher ein.
Geyer war am Montagnachmittag mit seiner Fraktionskollegin Elisabeth Müller-Witt aus Ratingen am S-Bahnhof in Ratingen-Hösel mit den geladenen Vertretern der Bahn AG, der DB Regio, des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) und des Fahrgastverbandes ProBahn zusammengetroffen. Dort hatten sie schon die Probleme vor Ort wie schlechte Erreichbarkeit für Gehbehinderte, Sauberkeit und Pünktlichkeit angesprochen.
In Langenfeld stieg die Gruppe aus jener verspäteten Bahn, an deren Seite auch noch ein dickes Graffiti prangte. „Das ist spätestens in 72 Stunden beseitigt“, betonte der Bahn AG-Vertreter und hatte dabei unseren Fotografen im Blick. Die Verspätung, so versicherte VRR-Sprecher Dr. Vorgang, sei nicht durch den Zug selbst, sondern durch einen Defekt in einem Stellwerk verursacht worden. Die Verbesserung der Infrastruktur, die größtenteils Jahrzehnte alt sei, werde in absehbarer Zeit in Angriff genommen. „Wir müssen auch in die Stellwerke und andere Technik mehr investieren“, stellte er fest.
Die von Geyer angesprochenen Verspätungen seien – rein statistisch – in den vergangenen drei Jahren allerdings kontinuierlich zurückgegangen. Die S 6 sei durchschnittlich nur noch 1,2 Minuten verspätet.
Lothar Ebbers von ProBahn fiel auf, dass die elektronischen Anzeigen am gegenüber liegenden Bus-Bahnhof zwar das Ziel, nicht aber den Ort anzeigten, was dem Auswärtigen auch wenig helfe. Allseitiges Kopfnicken war die Antwort und die Versicherung, dass man dieser guten Anregung an entsprechender Stelle nachgehen werde.
Während des Gesprächs hatte eine junge Bahnkundin auf den Info-Knopf an der Hilfesäule gedrückt und auf Antwort gewartet. Vergeblich. In der Zwischenzeit kam ihre Bahn und sie fuhr (mit ihrer Frage) ab.
Joachim Herzig von der Langenfelder SPD-Fraktion, der sich der Gruppe angeschlossen hatte, regte an, beim nächsten Besuch in Berghausen auszusteigen. Denn dort sei die Infrastruktur noch schlechter: Kein Aufzug, keine Info-Ruf-Säule, keine Fahrradparkplätze….
Autor:Lokalkompass Monheim am Rhein aus Monheim am Rhein |
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