Neugestaltung der Monheimer Altstadt wird gefeiert

Auch die letzten Pflastersteine sollen bis zum 30. Juli vollständig verlegt sein. | Foto: Stadt/Thomas Spekowius
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Die Arbeiten auf Alten Markt stehen kurz vor dem Abschluss. Das wird gefeiert. Am Sonntag, 30. Juli, lädt die Stadt gemeinsam mit den ansässigen Wirtsleuten alle Bürger zu einem stimmungsvollen Nachmittag in der Altstadt ein.

Gleich zu Beginn um 14 Uhr wird Bürgermeister Daniel Zimmermann inmitten des einstigen Marktplatzes das neue bronzene Stadtmodell enthüllen. Der dafür benötigte Sockel, etwa in Höhe der Spielmann-Gaststätte, ist bereits gesetzt. Auf rund einem Quadratmeter Fläche wird hier die Entwicklung Monheims aus dem alten Stadtkern heraus künftig im wahrsten Sinne des Wortes begreifbar gemacht und mit zusätzlichen Info-Tafeln erläutert - ein weiterer Baustein für die MonChronik. Das Modell zeigt die bauliche Ausdehnung der heutigen Altstadt etwa zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Anfassen ist hier nicht nur erlaubt, sondern sogar ausdrücklich erwünscht.
Die gastronomische Bewirtung übernehmen am Fest-Sonntag die Bewirtungsteams der Biermanufactur, des Cafés Mit Liebe, des Pfannenhofs und des Bormacher-Brauhauses sowie von Zollhäuschen, Zollhaus und Spielmann. Auch an der städtischen Tourist-Info, direkt am Fuße der Altstadt, wird gefeiert. Für den musikalischen Rahmen sorgt bis 18 Uhr die Bluesband Deep Down South. Gegenüber der Bühne können sich Kinder in einem kleinen Zirkuszelt schminken und von einem Ballonkünstler verzaubern lassen.
Neben dem Unterhaltungsangebot hat die Stadt auch 800 Wertgutscheine spendiert, die durch die Gastronomiebetreiber bereits beim Wirtefest am letzten Wochenende verteilt wurden. Sie können am 30. Juli gegen ein Glas Sekt, Bier, Wasser oder Orangensaft eingelöst werden. In der von Roland Giebner betreuten Tourist-Info gibt es für die Marken auch ein Slush-Eis.

2,5 Millionen Euro investiert

Die Stadt hat über 2,5 Millionen Euro in den Umbau des Alten Marktes investiert. Dabei entfielen allein rund eine Millionen Euro auf die Kanalkosten, in deren Zuge auch an zahlreichen Privathäusern neue Abdichtungen erfolgten, tragende Teile saniert und alte Fundamente unterfangen werden mussten. Bei den Grabungen immer mit dabei war gemäß Auflage des Landschaftsverbands Rheinland als zuständiger Oberer Denkmalbehörde auch ein Team des Archäologiebüros Fundort aus Köln. Denn wer in einer historischen Altstadt in die Tiefe gräbt, weiß nie genau, was ihn erwartet - baulichen Verzögerungen inklusive. Die gab es auch in Monheim. Unter anderem stießen die Altstadt-Arbeiterinnen und -Arbeiter auf zahlreiche frühere Grundstückseinfriedungen, einen Abwasserkanal aus dem 17. Jahrhundert und sogar Kaimauer-Reste aus dem 14. Jahrhundert, die nun erstmals schriftlich dokumentiert wurden.
Eine Überraschung gab es auch rund um die alten Linden auf dem Marktplatz. Ihre Wurzeln unter dem nun ausgetauschten Pflaster liegen so hoch und sind derart fest mit einer alten Straßenschicht verwachsen, dass hier im Herbst noch einmal behutsam nachgearbeitet werden muss. Dass Niveau der Außengastronomiefläche wird dann über zwei Stufungen insgesamt nochmal um rund 30 Zentimeter angehoben, die in Richtung Schelmenturm flach auslaufen werden. Der barrierearme Zugang bleibt also ebenso erhalten wie die wichtige Gastronomiefläche, von der aus man nun frei in den Landschaftspark Rheinbogen blicken kann. Insgesamt rund 2,2 Millionen Euro investierte die Stadt dort, um Freizeitspaß und Natur in Einklang zu bringen - auch zum Wohle der heimischen Gastronomie-Vielfalt, die künftig zahlreiche neue Gäste aus Richtung Rhein begrüßen können dürfte. Neben dem großen Mehrgenerationenspielplatz wurden auf dem elf Hektar umfassenden Areal unter anderem auch eine Skateranlage, ein Naturerlebnispfad und zahlreiche Aufenthaltsmöglichkeiten in den weitläufigen und ökologisch vielfach aufgewerteten Grünflächen eingerichtet.
In der Altstadt werden im Herbst ebenfalls nochmal einige junge Linden gesetzt. Das Areal rund um den Alten Markt bietet zahlreiche neue gastronomische Außenflächen und Sitzgelegenheiten, die nun von echtem Basaltsteinpflaster umrahmt werden - und die die vielen historischen Fassaden in diesem Bereich jetzt noch besser zur Geltung bringen. Ein fußgängerfreundlicherer Übergang zwischen Landschaftspark und Altstadt wird folgen. Der Umbau des Kradepohls als weiterem zentralem Altstadtplatz hat bereits begonnen. Auf dem neuen Platz werden die Altstadtfunken im Juni 2018 ihr Schürefest feiern können. Jetzt aber wird am Sonntag, 30. Juli von 14 bis 18 Uhr erst einmal der neue Alte Markt gefeiert, wo aus dem alten Brunnen wohl ab der zweiten Augustwoche auch wieder das Wasser mit neuer Technik plätschern wird.

Auch die letzten Pflastersteine sollen bis zum 30. Juli vollständig verlegt sein. | Foto: Stadt/Thomas Spekowius
Die Baustellen-Barken am westlichen Ende der Turmstraße sind bald Vergangenheit. Am Areal rund um die alten Linden muss mit Rücksicht auf das Wurzelwerk aber im Herbst noch einmal behutsam nachgearbeitet werden. | Foto: Stadt/Thomas Spekowius
Autor:

Michael Köster aus Essen

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