Monheimer Krankenhaus vor einer ungewissen Zukunft

Der Notarzt auf dem Weg zum Monheimer Krankenhaus. Auf diesem Bild ist das Altenheim St. Marien noch im Bau. Dort sollen sich die Zahlen übrigens sehr gut entwickeln. Foto: Thomas Spekowius
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Das Monheimer St.-Josef-Krankenhaus steht mehr denn je vor einer ungewissen Zukunft. Auf einer Pressekonferenz gab der Geschäftsführer des K-Plus-Verbundes Gregor Hellmons am Montagmittag offiziell bekannt, dass sein Haus die Trägerschaft des Monheimer Klinikum bis Ende Mai abgeben möchte. Kurz zuvor wurden die Mitglieder in einer Versammlung an der Alten Schulstraße informiert.

Das könnte möglicherweise sogar das komplette Aus für das seit über 100 Jahren bestehende Monheimer Krankenhaus bedeuten. Dessen Zukunft stand bereits seit den Achtziger Jahren immer wieder auf der Kippe. Gregor Hellmons gab sich gegenüber den Mitarbeitern und den Journalisten betont optimistisch. "Geplant ist jetzt ein dreimonatiges Bieterverfahren bei dem wir einen neuen Träger finden wollen. Und ich bin sehr optimistisch, dass wir mehr als einen Interessenten finden werden, vielleicht sogar gleich drei oder vier."

Die müssten dann allerdings wohl eine ganz neue Strategie mitbringen. Denn das Monheimer Krankenhaus fährt mit dem aktuellen Kurs seit Jahren Verluste ein. Rund 6,6 Millionen sollen es allein in den letzten vier Geschäftsjahren gewesen sein. Verluste, die immer wieder von den anderen Schwestergesellschaften innerhalb des K-Plus-Verbundes ausgeglichen werden mussten.

Die Schuld daran sieht der Geschäftsführer nicht nur in der schwierigen Lage ("Der Rhein grenzt unser Einzugsgebiet nunmal stark ein."), sondern auch in der zögerlichen Haltung bei den verantwortlichen Politikern in Düsseldorf. Hintergrund: Der K-Plus-Verbund hatte in Monheim neben der Regel- und Notfallversorgung vor allem auf den Bereich der Geriatrie gesetzt - und hier auf Fördergelder vom Land NRW gehofft. Fördergelder, auf die man nun seit 2008 vergeblich wartet, weil es bis heute noch keinen Krankenhausbedarfsplan gibt, auf den man sich bei K-Plus stützen könnte. Hellmons: "Vielleicht hat der neue Träger hier einen finanziell längeren Atem. Vielleicht setzt er aber auch auf eine ganz andere Strategie als wir. Da will ich natürlich nicht vorgreifen. Mir fallen aber durchaus einige Mitbewerber ein, für die ein Engagement in Monheim sehr wohl Sinn machen könnte, weil sie hier anders aufgestellt sind als wir. Vielleicht nutzen die St. Josef auch vorwiegend als Portalklinik, und verteilen die Patienten dann von hier auf ihre Häuser in der Region weiter."

Und wenn sich doch kein Bieter findet? Hellmons: "Sehen Sie es als Zeichen unserer wirklich guten Hoffnung, dass wir für diesen Fall hier noch keinen Plan B präsentieren können. Wir gehen davon aus, dass wir bis zum Sommer einen Interessenten gefunden haben, der die Dinge hier weiterführt und auch die Mitarbeiter übernimmt."

Nicht betroffen sind das Altenheim St. Marien und das Therapiezentrum, die als eigene Gesellschaften innerhalb des K-Plus-Verbundes weitergeführt werden sollen. Hinter dem K-Plus-Verbund stecken als Gesellschafter mehrere regionale Kirchengemeinden und das Erzbistum Köln. Das Grundstück, auf dem das Krankenhaus steht, gehört der Kirchengemeinde St. Gereon. Auch sie ist einer der Gesellschafter. Gregor Hellmons: "Und der Beschluss der Gesellschafter-Versammlung über die Abgabe der Trägerschaft fiel, soviel darf ich verraten, einstimmig."

Der Notarzt auf dem Weg zum Monheimer Krankenhaus. Auf diesem Bild ist das Altenheim St. Marien noch im Bau. Dort sollen sich die Zahlen übrigens sehr gut entwickeln. Foto: Thomas Spekowius
Autor:

Thomas Spekowius aus Monheim am Rhein

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